Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Titel: Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
Vom Netzwerk:
bestimmt schon unterwegs.
    Er packte das Geländer, drückte seine Füße an die Seite und ließ sich so schnell herab, dass sein schlimmes Bein beinahe nachgab, als er auf dem Boden aufkam. Er machte einige Schritte in die Richtung, aus der er gekommen war, blieb jedoch stehen, als er einen bewaffneten Mann seinen geplanten Fluchtweg entlangrennen sah. Seeger drehte sich um, doch bevor er wieder loslaufen konnte, warf sich ein Mann über den Zaun vor ihm und kam behände auf dem Boden auf.
    Instinktiv griff er nach seiner Pistole, doch dann fiel ihm ein, dass sie nicht da war, während die beiden Männer bereits ihre Waffen zogen.
    »Fallen lassen!«, schrie der eine.
    Offenbar hatte er sein ganzes Glück auf dem Dach verbraucht. Dieses Mal würde er sterben. Nicht in Afghanistan, nicht in Somalia und nicht im Irak. Hinter einem Walmart.
    Doch er wollte sich nicht bei lebendigem Leib fassen lassen, also rannte er geduckt zu dem wackligen Zaun, wobei er die seiner Meinung nach schwächste Stelle anvisierte, während von Schalldämpfern gedämpfte Schüsse um ihn herumflogen.
    Da er damit rechnete, getroffen zu werden, taumelte er und fiel mit dem Rücken gegen den Zaun. Das brüchige Holz gab nach, und als er hindurchstürzte, sah er, dass einer der Männer zu Boden ging, während der andere hinter einem Müllcontainer Deckung suchte. Seeger taumelte in das hohe Gras auf dem Nachbargrundstück, als ihm klar wurde, warum er noch am Leben war. Sie schossen nicht auf ihn. Sie schossen aufeinander.
    Da immer noch geschossen wurde, sprang er auf und rannte so schnell er konnte auf die Straße zu. Es würde nicht mehr langedauern, bis der Kampf hinter ihm entschieden war und der Sieger nach einem neuen Ziel Ausschau hielt.

    Seeger hielt sich dicht am Gebäude und musterte das fleckige blaue Wohnmobil, in dem sich Susie Draman aufhielt. Ein Blick auf seine Armbanduhr sagte ihm, dass sie in zehn Minuten losgehen sollte, um ihre Eltern von der Bücherei aus anzurufen.
    Rings um das Fahrzeug sah alles ganz normal aus, und er hoffte, dass es sich dabei nicht nur um eine Illusion handelte und dass es den Männern aus dem Walmart nicht gelungen war, ihm zu folgen. Doch Hoffnung war etwas, worauf er sich normalerweise nicht verließ.
    Er wählte auf seinem Prepaidhandy eine Nummer und hielt es an sein Ohr, nachdem er sich weiter in den Schatten zurückgezogen hatte.
    »Hallo?«
    »Lassen Sie mich mit dem Doc sprechen.«
    »Einen Moment.«
    Richards Stimme klang leicht panisch, als er sich meldete. »Warum rufst du an? Wir wollten doch erst heute Abend telefonieren. Geht es Susie gut? Was …«
    »Beruhige dich«, unterbrach ihn Seeger. »Susie geht es gut. Aber ich komme nicht an ihre Medizin ran.«
    »Warum nicht?«
    »Weil diese Leute im ganzen Laden sind.«
    »Wie …«
    »Ich vermute, dass sie das Computersystem der Apotheken angezapft haben. Und auch so gut wie alles andere, soweit ich das erkennen kann.«
    Es dauerte einige Sekunden, bevor Richard wieder etwas sagte. »Wie schnell könnt ihr hier sein?«
    »Da ist noch mehr, Richard. Ich bin mir ziemlich sicher, dass einer davon der Mann war, der in meinem Haus gewesen ist,Masons Handlanger. Aber hier war auch noch jemand anderes, der definitiv nicht zu Masons Team gehört.«
    »Wie schnell?«, wiederholte Richard.
    »Hast du gewusst, dass Xander Leute hergeschickt hat?«
    »Nein, aber er macht sich Sorgen um Susie. Er glaubt, dass sie auf seinem Anwesen sicherer wäre.«
    Seeger war sich sicher, dass der alte Bastard sie belauschte, aber das war ihm inzwischen egal. »Wirklich, Richard? Andreas Xander macht sich Sorgen um ein achtjähriges Mädchen, dem er nie begegnet ist? Für wie wahrscheinlich hältst du das?«
    »Das ist eigentlich scheißegal, oder? Wenn du ihr nicht die Medikamente besorgen kannst, die sie braucht, dann musst du sie herbringen. Wie schnell?«
    »Realistische Schätzung? Ein paar Tage.«
    Es gab eine erneute Pause. »Und unrealistisch geschätzt?«

55
    Alberta, Kanada
    22. Mai
    »Vorsicht, ihr Idioten!«
    Es gelang den Männern gerade so zu verhindern, dass Xanders Rollstuhl umkippte, und sie blieben stehen und suchten sich einen besseren Halt, bevor sie ihn die restlichen vereisten Stufen hinauftrugen.
    Der Adrenalinstoß, den er einst gespürt hätte, verbunden mit Herzrasen und feuchten Händen, wurde durch ein zunehmend vertrauter werdendes Ziehen in seiner Brust ersetzt. Er sah hinter sich, so gut es ihm sein steifer Hals erlaubte, und dachte

Weitere Kostenlose Bücher