Die Verschwörung
Tochter. Das ist gestorben. Ein für allemal.«
»Sind Sie im Augenblick zufällig bei Mr. Adams und Miss Lockhart?«
»Zweitens ... wir drei sind für Sie ebenfalls tabu. Wenn irgend etwas auch nur entfernt Verdächtiges passiert, geht das Band direkt ans FBI.«
»Bei unserem letzten Gespräch haben Sie gesagt, Sie verfügten bereits über die Mittel, mich zu vernichten.«
»Ich habe gelogen.«
»Wissen Adams und Lockhart, daß ich in die Sache verwickelt bin?«
»Nein.«
»Wie kann ich Ihnen vertrauen?«
»Würde ich es den beiden sagen, würde ich sie damit nur in noch größere Gefahr bringen. Sie wollen nur mit heiler Haut aus der Sache herauskommen. Das scheint mir heutzutage ein weit verbreitetes Ziel zu sein. Und ich befürchte, Sie werden sich auf mein Wort verlassen müssen.«
»Obwohl Sie gerade eingestanden haben, mich belogen zu haben?«
»Genau. Sagen Sie mal, wie fühlt man sich danach?«
»Und mein Langzeitplan?«
»Ist mir im Augenblick scheißegal.«
»Warum sind Sie davongelaufen?«
»Versetzen Sie sich mal in meine Lage. Was hätten Sie getan?«
»Ich wäre nie in Ihre Lage gekommen«, sagte Thornhill.
»Gott sei Dank können nicht alle Menschen so sein wie Sie. Also, gilt die Abmachung?«
»Ich habe keine große Wahl, oder?«
»Willkommen im Club«, sagte Buchanan. »Aber Sie können absolut sicher sein . sollte einem von uns irgendwas passieren, sind Sie geliefert. Wenn Sie aber fair spielen, erreichen Sie Ihr Ziel, und alle leben glücklich bis ans Ende ihrer Tage.«
»Ich freue mich immer, Geschäfte mit Ihnen machen zu können, Danny.«
Vor Wut schäumend, unterbrach Thornhill die Verbindung. Einen Augenblick lang blieb er regungslos sitzen; dann führte er ein weiteres Telefongespräch, erlebte aber eine Enttäuschung. Es war nicht gelungen, den Anruf zurückzuverfolgen. Na ja, da konnte man halt nichts machen. Thornhill hatte kaum damit gerechnet, daß es so einfach werden würde. Doch er hatte noch immer sein As im Ärmel. Er machte einen weiteren Anruf - und diesmal ließ die Information ein breites Lächeln auf seinen Lippen erscheinen. Wie Danny gesagt hatte, Thornhill wußte alles, was es zu wissen gab, und er dankte Gott für seine Allwissenheit. War man für sämtliche Eventualitäten gewappnet, war man kaum zu schlagen.
Buchanan war bei Faith Lockhart, davon war er fast überzeugt. Seine beiden kostbaren Vögelchen saßen im selben Nest. Das machte seine Aufgabe unendlich einfacher. Buchanan hatte sich selbst überlistet.
Thornhill wollte sich gerade einen zweiten Scotch einschenken, als seine Frau den Kopf zur Tür hineinsteckte. Ob er sie in den Club begleiten wolle? Zu einem Bridgeturnier. Sie hatte gerade einen Anruf bekommen. Ein Pärchen hatte abgesagt; die zwei wollten wissen, ob die Thornhills für sie einspringen könnten.
»Eigentlich«, sagte er, »bin ich gerade in eine Partie Schach vertieft.« Seine Frau ließ den Blick durchs leere Zimmer schweifen. »Übers Telefon, Schatz«, erklärte Thornhill und deutete auf seinen Tischcomputer. »Du weißt doch, was dank der modernen Technik alles möglich ist. Man schlägt ganze
Schlachten, ohne den Gegner auch nur ein einziges Mal zu sehen.«
»Na ja, bleib nicht zu lange auf«, sagte sie. »Du arbeitest sehr hart und bist kein junger Mann mehr.«
»Ich sehe Licht am Ende des Tunnels«, erwiderte Thornhill. Und diesmal sagte er die reine Wahrheit.
KAPITEL 48
Brooke Reynolds und Connie erreichten Duck, North Carolina, gegen ein Uhr morgens, nachdem sie nur einmal angehalten hatten, um zu tanken und etwas zu essen. Kurz darauf trafen sie in Pine Island ein. Die Straßen waren dunkel, die Geschäfte geschlossen. Aber sie hatten Glück und fanden eine Tankstelle, die rund um die Uhr geöffnet hatte. Während Brooke zwei Kaffee und Gebäck am Automaten holte, brachte Connie beim Tankwart in Erfahrung, wo sich die Start- und Landebahn befand. Dann setzten sie sich auf dem Parkplatz der Tankstelle in den Wagen, aßen und besprachen ihr weiteres Vorgehen.
»Ich habe beim WFO nachgefragt«, sagte Connie, während er Zucker in seinen Kaffee rührte. »Eine interessante Entwicklung. Buchanan ist verschwunden.«
Brooke schluckte einen Bissen ihres Plunders herunter und schaute ihn an. »Verflixt, wie konnte das denn passieren?«
»Das weiß keiner. Deshalb sind ja auch so viele Leute untröstlich darüber.«
»Na ja, wenigstens können sie diese Sache nicht uns in die Schuhe schieben.«
»Sei dir da nicht
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