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Die Weltenwanderer

Die Weltenwanderer

Titel: Die Weltenwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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habe es gestern schon gespürt, als ich dich nach dem Unfall auf Verletzungen untersuchte. Du verfügst über großes Magiepotential. Es dürfte sich für dich also lohnen, sich mit der Materie zu beschäftigen. Ob du Fähigkeiten eines Custors besitzt, muss sich erst zeigen. Deine größte Begabung liegt auf dem Gebiet der Elementmagie, wenn ich mich nicht irre. Das heißt, du kannst Elemente, meinetwegen auch Elementargeister, beschwören.«

    Er machte eine kleine Pause, bevor er Erik mit der nächsten Neuigkeit konfrontierte: »Hier auf der Erde nimmt man ja gern Geister zur Hilfe. Auf Rhanmarú, dem Planeten, von dem ich komme, kennt man die nicht. Dort wärst du schlicht ein Anwärter auf die Mitgliedschaft in den Orden der Elictores.«
    Erik starrte ihn nur an. Er hörte sogar auf, seine Schenkel zu kneten.
    Aeneas erhob sich und ging zur Glaskugel, die über einem Ring auf dem Schreibtisch schwebte. Er strich über die Kugel. Plötzlich schwebten Planeten in einem Lichtkegel darüber unter der Zimmerdecke.
    »Komm! Erkennst du einige?«
    Der schüttelte verwirrt den Kopf, stand aber auf, ging zum Ringlord und schaute nach oben. Eine ganze Weile sah er nur zu, wie alles sich bewegte, um sich kreiste, sich voneinander entfernte, oder annäherte. Irgendwann zeigte er mit dem Finger auf einen Planeten.
    »Das muss die Erde sein, die mit unserem Mond um die Sonne kreist.« Sein Finger wanderte weiter. »Das ist Saturn. Der Größte da ist Jupiter, das könnte der Mars sein und das Pluto? Der ist ja kein Planet mehr, weil er dafür zu klein ist.«
    Van Rhyn nickte. »Hast du gut erkannt. Was du hier als Hologramm siehst, ist der Ausschnitt vom Weltall, wie ihn die Menschen kennen.« Er strich erneut über die Kugel. Daraufhin war der ganze Raum erfüllt von Sonnen, Monden und Planeten.
    »Das ist das All, wie wir es kennen. Genau in der Mitte siehst du ein winziges Ding, das mit drei Monden um eine Sonne kreist. Das ist Rhanmarú, der Planet der Magier.«
    Er deutete in eine Zimmerecke. »Erkennst du die Erde wieder und das dir bekannte Universum? Es ist nur ein winziger Teil. Dass es so am Rand liegt, muss dich nicht stören. Das All ist ja kein Teller, sondern eher eine Endlosschleife. Wer an den Rändern liegt, entscheidet der, der sich selbst in der Mitte ansiedelt. Die Rhan halten Rhanmarú für das Zentrum des Universums, und Erdenbürger hätten ihm aufgrund mangelnder Größe den Status als Planet aberkannt. Wichtigkeit liegt eben im Blickwinkel des Betrachters.«
    Erik wanderte, den Blick nach oben gerichtet, durchs Zimmer. Dort schwebten Himmelskörper, viel größer als Jupiter, einige hatten graue, rote oder blaue Auren um sich herum. Um einen Planeten kreisten viele kleine, die wie Perlen auf eine Schur aufgezogen wirkten. Keilförmige Gebilde schwebten in der Nachbarschaft von Röhren. Einige Planeten oder Monde umkreisten andere, andere wieder schienen stillzustehen. Es war ... gigantisch.

    Irgendwann blieb er stehen und blickte van Rhyn an. »Sie sind ein Außerirdischer?« Nach den Zaubereien von gestern zweifelte er nicht einmal mehr an den Äußerungen seines Gastgebers. »Die hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt.«
    Aeneas lachte. »Die Rhan waren schon immer ein reiselustiges Völkchen und haben Spuren auf anderen Planeten hinterlassen.«
    »Sie meinen, wir stammen von Rhan ab?« Jetzt lag doch wieder Unglauben in seiner Stimme.
    »Nein, das nicht«, lenkte van Rhyn ein. »Aber die Wissenschaftler rätseln immer noch, warum sich in der Evolution nicht der Neandertaler, sondern der Homo sapiens durchgesetzt hat. Könnte durchaus sein, dass einige Ur-Rhan sich damals unter diese Gattung mischten und ihr so einen kleinen Wissensvorsprung verschafften. Es gibt keinerlei Belege für diese Vermutung, könnte nur unsere äußere Ähnlichkeit erklären. Es gibt auch die Theorie, dass sowohl Rhanmarú als auch die Erde vor Urzeiten von Bruchstücken eines explodierten Planeten getroffen wurden. In diesen Trümmern sollen winzige Zellen enthalten gewesen sein, die Ursprung unseres Lebens waren. Für diese Theorie spricht, dass es noch mehr Planeten gibt, deren Bewohner uns ausgesprochen ähnlich sind. Wenn du Rhanmarú besuchst, wirst du dort allerdings auch genug Rassen finden, die deutlich anders aussehen.«
    Erik setzte sich, weil ihm leicht schwindelig wurde. Es war noch nicht allzu lange her, da war Neil Amstrong, der erste Mensch, der den Mond betreten hatte, gestorben. Der Mann wurde als

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