Die Zarin (German Edition)
küßte mich wieder und wieder. Dann drückte er sich warm an mich, und ich schlang meine Arme um ihn. Ich spürte ihn durch meinen Sarafan und meine Tunika, die ich in den kalten Monaten wieder trug.
»Martha …« Er seufzte in meine Haare. »Martha – ich will dich – heute nacht noch! Ich habe noch nie eine Frau so gewollt … Laß deine Tür heute nacht offen. Ich muß dich haben! Wir gehören doch zusammen! Dann dürfen wir auch …! Wir müssen – das gehört zur Liebe, zu einer echten Liebe, meine ich!«
Ich nickte wie betäubt. Er riß sich von mir los und sagte: »Ich muß jetzt gehen. Heute nacht!«
Er hob meine Hand an seine Lippen und küßte sie. Dann war er fort.
Ich erledigte für den Rest des Abends meine Arbeit nur hastig und war mit den Gedanken nicht bei der Sache, als ich das Weihnachtsgebäck aus Mürbeteig aus den kupfernen Formen brach. Was tat ich da? Ich verstieß gegen ein ehernes Verbot meiner verehrten Karoline Glück, die mich so gütig in ihre Familie aufgenommen hatte. Aber ich konnte nicht gegen meine Gefühle an und auch nicht gegen die Lust, die in meinem Magen saß und mich in ihrer Gewalt hatte. Ich entdeckte zum ersten Mal in meinem Leben die furchtbare Kraft der Leidenschaft, die alle klaren Gedanken mit sich reißt, ganz so wie unser Fluß die Dämme und die Eisplatten während der ottepel .
Er kam zu mir, als ich nach meinem Abendgebet vor lauter Ungeduld, Warten und Hin- und Herdrehen auf meinem Strohsack schon fast eingeschlafen war. Die Tür öffnete sich leise, und einen Augenblick später lag ich schon in seinem Arm.
Alles war so anders als damals mit Wassili! Johannes’ Körper drückte sich warm und stark gegen den meinen, und seine Hände streiften mein Hemd geschickt über meinen Kopf. Ehe mir kalt werden konnte, deckte er uns mit seinem Mantel aus warmer, weicher Wolle zu. Meine Hände fuhren gierig über seinen Körper, und ich riß ihm vor Ungeduld fast selbst das Hemd vom Leib. Das Stroh meiner Matratze stach uns in die Haut, doch das ließ mich eher lachen, und er umschlang mich noch fester. Mein Körper schien sich mein Leben lang nur nach seinem Gewicht gesehnt zu haben.
»Was für einen schönen Busen du hast! Und deine Haut ist so warm und weich!« Seine Lippen wanderten von meinem Hals tiefer. Ich bekam überall an meinem Körper eine kleine Gänsehaut. Er lachte leise. Seine Lippen schlossen sich um eine meiner Brustwarzen, und mit einer Hand spielte er mit der anderen Brust. Er saugte das zarte Fleisch und knabberte leicht daran, so daß ich mich vor plötzlicher Lust aufbäumte. Mir wurde im selben Augenblick heiß und kalt, und ich spürte, wie alle Kraft meines Körpers sich in meinem Bauch und zwischen meinen Beinen versammelte. Ich wollte ihn näher und immer näher spüren! So schlang ich meine Schenkel um seine Hüften und zog ihn an mich.
»Pst, pst, langsam! Du sollst es doch auch schön haben!« Er lächelte mich an und drückte mich auf die Matratze zurück. Seine Hand glitt über meinen Bauch hinunter zwischen meine Schenkel.
»Du hast ein süßes goldenes Fell – das wird mir mein Leben lang gefallen!« Seine Finger kraulten in meinem Schamhaar, während er mit der anderen Hand weiter mit meinen Brüsten spielte. Seine Zunge erforschte meinen Körper – meinen Hals, meine Armbeugen und meinen Bauch. Er glitt langsam tiefer und leckte über meinen Bauch und meine Hüften. Er hielt nun mit beiden Händen meine Hüften umschlungen und zog sie etwas hoch. Es schien mir, als werfe er mir einen kurzen prüfenden Blick zu, aber ich verjagte den Eindruck sofort.
»Halt still jetzt!« flüsterte er dann und spreizte meine Schenkel weit mit seinen Händen. Was wollte er tun? Mein Körper spannte sich zu einem Bogen, als sich seine Zunge zwischen meine Schenkel legte. Ich wollte mich aus Verwirrung und Scham fast von ihm losreißen! Aber alle meine Glieder waren viel zu weich, und ich konnte mich nur in meine Lust fallenlassen. Er glitt mit seiner Zunge in meiner geheimen Spalte auf und ab. Dann hatte er die Stelle gefunden, die er gesucht hatte. Mit seinen Fäusten hielt er meine Hände an die Seiten gedrückt, und seine Lippen verharrten an einer Stelle. Johannes begann sanft daran zu saugen und liebkoste mich mit kleinen Zungenstößen. Eine Welle erfaßte mich und trug mich höher und höher, ehe ich erschöpft in mein Kissen zurückfiel. Mein Körper glitzerte feucht im Mondschein. Er glitt zu mir hinauf und preßte seinen Mund
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