Dieses heiß ersehnte Glueck
zu machen; und du hast ihm das schlecht gelohnt.«
»Leah«, begann Kimberly; doch plötzlich stand John mit ausgestreckter Hand vor ihr.
»Wollen wir tanzen?« fragte er mit sehnsüchtiger Stimme.
Kims Gesicht wirkte plötzlich fahl. »Ja«, murmelte sie und nahm seine Hand.
Die beiden mischten sich unter die anderen Tanzpaare; doch jedesmal, wenn Kim mit John in Berührung kam, zuckte sie zusammen, und am Ende des Tanzes schien ihr das Lächeln vergangen zu sein.
»Du kannst doch nicht die ganze Nacht hindurch das Mauerblümchen spielen«, sagte Justin zu Leah, die ihre Freundin beim Tanzen beobachtete. »Außerdem fürchte ich, daß dein Mann jeden Moment in den Saal hereinstürmt und dich auf der Stelle nach Hause bringt.«
»Das befürchte ich aus! Aber könnten wir, statt zu tanzen, vielleicht eine Kleinigkeit zusammen essen? Ich glaube, ich habe die Lust am Tanzen verloren.«
»Könnte es sein, daß John und Kim dir die Laune verdorben haben? Ich sah, daß du die beiden beobachtet und dabei die Stirn gerunzelt hast.«
»Vielleicht kann ich es nicht ertragen, andere Menschen unglücklich zu sehen.«
Justin schnaubte. »Kim würde jeden Menschen unglücklich machen. Ich kann John nur bedauern, daß er mit ihr leben muß. Oh, ich glaube, eben ist ein Hurrikan durch die Tür gekommen.«
Wesley stürmte in seinem verschwitzten Arbeitshemd und mit Haaren, die ihm im Gesicht klebten, auf die beiden zu.
Kapitel 29
»Du kommst sofort mit mir nach Hause«, knirschte Wesley durch die zusammengepreßten Zähne, während sich seine Finger in Leahs Oberarm bohrten.
»Wenn du mich entschuldigen möchtest«, sagte Leah höflich zu Justin, ehe Wesley sie von ihm wegriß.
Auf dem Weg durch den Saal versuchte Leah zu lächeln und den Leuten zuzunicken, als würde sie ihren Mann nur für ein paar Minuten nach draußen begleiten, statt von ihm vor die Tür geschleppt zu werden. Doch inzwischen näherte sich ihr Zorn dem Siedepunkt.
»Steig auf mein Pferd«, befahl Wesley und warf die Tür ; von Macalisters Drugstore hinter sich zu.
»Weil du dir noch den Rest deines guten Rufes retten willst? Dann laß dir sagen, Wesley Stanfort: dafür ist es bereits zu spät! Jeder im Saal hat mich gesehen und weiß bereits, daß Seine Majestät, Mr. Stanford von der großartigen Stanford-Plantage, eine Frau aus den Sümpfen Virginias geheiratet hat. Und welche Überraschung — niemand fühlte sich angeekelt, niemand wischte sich die Hände ab, nachdem er mit einem solchen Abschaum getanzt hat!«
»Bist du verrückt geworden, Leah? Ich weiß überhaupt nicht, wovon du redest.«
»Ich rede davon, daß ich eine Simmons bin. Ich rede davon, daß du dich meinetwegen schämst und dich nicht mit mir in der Öffentlichkeit zeigen willst.«
»Nicht mit dir zeigen will. . .« Wes schüttelte den Kopf. »Ich verstehe dich immer noch nicht; aber laß uns nach Hause reiten und die Sache dort besprechen.«
Sie wich vor ihm zurück. »Nach Hause reiten und dort in dein Bett steigen, meinst du wohl!«
»Ich hätte nichts dagegen«, antwortete er mit einem Grinsen.
»Du . . .!« Sie machte eine Faust und rammte sie ihm in den Unterleib.
Wesley bewegte sich nicht von der Stelle. »Was, zum Henker, ist nur in dich gefahren?«
»Du hast mir verboten, den Ball in der Stadt zu besuchen, weil du glaubst, ich müsse zu Hause an dein Bett und an die Küche gefesselt bleiben; und da fragst du mich noch, was in mich gefahren ist? Du glaubst, nur reiche Leute hätten ein Ehrgefühl; doch sei versichert, daß ich auch meinen Stolz habe, selbst wenn ich nur eine Simmons bin!«
»Frauen!« sagte Wesley leise zu sich. »Leah, ich schäme mich doch nicht deinetwegen. Ich weiß nicht, wie du auf diesen blödsinnigen Gedanken gekommen bist. Du bist schön und heute abend zweifellos die hübscheste Frau im Saal; aber ich möchte vorläufig nicht, daß du dich mit zu vielen Menschen triffst.«
»Weil ich mich nicht zu benehmen weiß? Weil ich dem Namen Stanford Schande machen könnte?«
»Gütiger Himmel! Es ist doch auch dein Name. Ich möchte nur einen Tag lang in meinem Leben eine Frau begreifen können. Irgendeine Frau! Leah, willst du jetzt bitte mit mir nach Hause kommen?«
»Warum?« fragte sie wütend. »Warum willst du mich verstecken?«
»Ich will dich gar nicht verstecken . .. nun, vielleicht doch.« Mit einem verführerischen Lächeln trat er näher an sie heran. »Wir können unseren eigenen Ball zu Hause veranstalten.«
»Du bringst
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