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Doppelspiel

Doppelspiel

Titel: Doppelspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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das letzte Mal Sex? Es ist schon armselig, wenn ich mich nicht einmal mehr daran erinnern kann .
    Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen, doch die Luft war noch immer kalt. Reggie öffnete das Fenster, lehnte sich hinaus und atmete die frische Luft, während die Übelkeit nach dem Albtraum allmählich verflog.
    Ich habe schon Albträume von dem Kerl, obwohl ich ihm noch nicht einmal begegnet bin. Das ist nicht gut, Reggie. Nicht gut.
    Das Schlimmste war die Vision von Whit und Dominic gewesen, die tot vor ihr lagen. Reggie durfte sie durch ihre Angst nicht in Gefahr bringen. Sie musste einen klaren Kopf bewahren.
    Reggie zog sich Jeans, Sneakers und einen alten Hoodie an, auf dem ›Oxford‹ stand, und schlich in der Küche zur Hintertür hinaus. Sie war nicht sicher, ob Whit nach Hause gefahren oder hiergeblieben war. Sie wollte nicht, dass er – oder sonst irgendjemand – sie so sah. Nach ein paar Minuten erreichte Reggie den alten Friedhof, und selbst im Dunkeln dauerte es nur wenige Sekunden, bis sie den alten Grabstein von Laura R. Campion gefunden hatte. Sie stellte sich davor und steckte die Hände in die Taschen.
    Es war zwar vollkommen irrational, denn Reggie hatte keine Familie mehr, aber irgendwie gab diese tote Frau ihr Halt. Natürlich war es Wahnsinn zu versuchen, die eigene Panik zu bekämpfen, indem man mitten in der Nacht auf einen Friedhof ging und auf das Grab einer Frau starrte, die schon seit zweihundert Jahren tot war und, soweit Reggie wusste, auch keinerlei Verbindung zu ihr hatte.
    »Aber ich bin wohl ohnehin ein wenig verrückt«, murmelte Reggie vor sich hin, »sonst würde ich nicht tun, was ich tue.«
    Allerdings war es keineswegs verrückt, sagte Reggie sich selbst, sich vor einem Mann wie Fedir Kuchin zu fürchten, der Kinder bei lebendigem Leibe verbrannte, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Vor einem Mann, der Tausende Menschen auf furchtbarste Art abgeschlachtet hatte. Tatsächlich wäre es verrückt gewesen, sich nicht vor ihm zu fürchten.
    Auf der anderen Seite des Friedhofs befand sich eine alte, verfallene Privatkapelle. Ihre steinernen Wände waren schwarz vom Alter, das Dach teilweise eingestürzt, und die dicke, hölzerne Tür war von Termiten zerfressen und verrottet.
    Reggie ging hinein und trat an den Altar. Dann und wann kam sie hierher, um ein wenig Abstand von den Erfordernissen ihrer ›Karriere‹ zu bekommen und dem Zwitschern der Vögel zu lauschen, die sich zwischen den Dachbalken eingenistet hatten. Die Kapelle hatte nur einfache Bleiglasfenster, die entweder zerbrochen oder schlicht auseinandergefallen waren. Durch diese Öffnungen drangen die Geräusche des umliegenden Waldes herein.
    Im Gegensatz zu Fedir Kuchin hatte Reggie schon lange den Glauben an eine höhere Macht aufgegeben, die ihrer aller Schicksal lenkte. Der Grund dafür war einfach: Ein allwissender, allmächtiger und guter Gott würde nie zulassen, dass Monster wie Huber und Kuchin durch die Welt zogen und ungehindert mordeten. Allein die Existenz solcher Bestien hatte Reggie davon überzeugt, dass es ein wohlwollendes höheres Wesen schlicht nicht geben konnte . Andere sahen das natürlich anders. Doch wann immer jemand versucht hatte, sie davon zu überzeugen, dann hatte sie ihm freundlich zugehört, mehr aber auch nicht.
    Ihnen blieben noch zwei Tage für die Vorbereitungen, dann würde Reggie in die Provence fliegen. Doch zuvor würden sie und der Professor noch entscheiden, wie genau es gemacht werden sollte, denn nur ein ausgeklügelter Plan garantierte Kuchins Tod.
    In diesem Augenblick wurde Reggie bewusst, wie viel von dieser Aktion abhing, und trotz ihrer persönlichen Vorbehalte kniete sie sich vor den Altar und betete, dass das Gute noch einmal über das Böse siegen möge.
    Es konnte ja nicht schaden.

Kapitel achtzehn
    D ie Villa, in der Evan Waller wohnen würde, kostete mehr als zwanzigtausend Euro die Woche, und er hatte sie für einen Monat gemietet und im Voraus bezahlt … Oder zumindest hatte die Maklerin das Shaw erzählt. Das Haus lag unmittelbar an den Klippen von Gordes. Es war fünf Stockwerke hoch, die im Inneren nur durch eine steinerne Wendeltreppe miteinander verbunden waren. Die Villa hatte sechs Schlafzimmer und einen Salzwasserpool im Garten sowie ein offenes Speisezimmer unter einer hölzernen Pergola und eine Außenküche samt Propangasgrill. Der Eigentümer hatte die Villa erst vor Kurzem renovieren lassen, und sämtliche Geräte im Haus waren

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