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Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze

Titel: Drachenritter 03 - Der Drache an der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Hughs Burg eingezogen war.
    Zwar hatte er einen Teil davon aufgrund der Begebenheiten in Frankreich zurückerhalten, allerdings war dieser Zuwachs dadurch geschmälert worden, daß er gezwungenermaßen gegen die für Magier geltenden Regeln verstoßen hatte. Daher war er nach wie vor lediglich ein Magier der vierten Kategorie. Er hätte schon wie Carolinus ein Magier der Kategorie Eins sein müssen, um wieder nach Hause zurückkehren zu können. Nicht zum ersten Mal kam ihm der Gedanke, daß er Angie, trotz ihrer beherzten Unterstützung und ihres tatkräftigen Einsatzes, durch seine Entscheidung zum Hierbleiben das Leben nicht gerade erleichtert hatte.
    Doch das ließ sich nun nicht mehr ändern, und es blieb ihm nichts anderes übrig, als rasch zu Werke zu gehen und die Pläne der Dunklen Mächte zu vereiteln, indem er die schottische Invasion verhinderte.
    Er legte sich auf die Schlafunterlage, die Angie für ihn angefertigt und die er sorgfältig von Ungeziefer freigehalten hatte, dann rollte er sich darin ein. Die Matte war nicht nur als Unterlage gedacht, sondern sollte ihn auch warm halten.
    Er schloß die Augen und aktivierte ein wenig magische Energie. Im Geiste schrieb er den Zauberspruch, der bewirken würde, daß sein Astralkörper sich im Schlaf zu Carolinus Haus am Klingelnden Wasser im Süden Englands begab, an die Tafel seiner Stirn.
     
    SCHLAFTRAUM ICH -> CAROLINUS HAUS
     
    Wie stets bei solchen Gelegenheiten schlief er auf der Stelle ein und befand sich im nächsten Moment vor dem Häuschen mit dem Steildach auf der kleinen Lichtung mit dem im hellen Sonnenschein unnatürlich grün wirkenden Gras und dem kleinen Teich mit der magischen Fontäne, deren Tropfen mit dem klingelnden Geräusch auf die Wasseroberfläche niederprasselten, dem der Ort seinen Namen verdankte - Klingelndes Wasser.

12
     
    Wie gewöhnlich herrschte am Klingelnden Wasser wundervolles Wetter. Der Himmel war blau, die Wipfel der großen Bäume wiegten sich sachte in einer warmen Brise, und es war die gleiche Tageszeit wie in der Burg de Mer, in der Jim soeben eingeschlafen war. Er näherte sich über den Kiesweg Carolinus Haustür.
    Der Kies war säuberlich gerecht, obwohl er niemals gerecht wurde - Magie auch hier. Bei seinen letzten Besuchen hatte er den Meistermagier in schlechter Laune angetroffen, was, von Notfällen einmal abgesehen, der Normalfall bei ihm war. Jim hatte erfahren, daß er nach außen hin zwar reizbar, im Grunde aber durchaus sanft und freundlich war; gleichwohl aber wagte er nur schüchtern an der grünen Vordertür zu klopfen.
    »Murmeltiere heute unerwünscht!« ließ sich Carolinus von drinnen gereizt vernehmen.
    Jim klopfte erneut, diesmal mit normaler Lautstärke.
    »Ich bin's, James Eckert!« rief er. Carolinus war der einzige, der ihn unter seinem richtigen Namen kannte. Einen Moment lang herrschte Stille, dann wurde die Tür aufgerissen, und Carolinus streckte den Kopf heraus.
    »Ja, Ihr seid es.« Carolinus wirkte alles andere als erfreut. »Was gibt's denn jetzt schon wieder?«
    »Es geht um die Dunklen Mächte«, antwortete Jim. »Ich brauche Euren Rat. Wenn ich eintreten dürfte...«
    »Nein, nein!« sagte Carolinus hastig. »Bleibt, wo Ihr seid. Ich komme hinaus.«
    Er schloß die Tür hinter sich, dann öffnete er sie wieder gerade so weit, daß er den Kopf durch den Spalt strecken konnte.
    »Ich bin gleich wieder da, meine Liebe«, sagte er in einem so schmeichelnden Ton, wie Jim ihn bei Carolinus noch nicht erlebt hatte. »Geduldet Euch noch ein Weilchen.«
    Er zog den Kopf wieder zurück, machte Anstalten, die Tür zu schließen, doch dann besann er sich. Er öffnete sie wieder und streckte abermals den Kopf hindurch.
    »Schenkt Euch noch ein wenig Madeira ein, meine Liebe«, säuselte er. »Dann könnt Ihr Euch besser entspannen. Die Flasche und die Gläser stehen auf dem Tisch.«
    Er zog den Kopf zurück und schloß hastig die Tür, dann wandte er sich zu Jim herum.
    »Nun?« fauchte er. »Ihr seht doch, daß ich beschäftigt bin!«
    Allein der Tatsache, daß Jim mit Carolinus Eigenheiten vertraut war, war es zu verdanken, daß er keinen Anstoß nahm. So war Carolinus eben. Er fauchte jeden an - selbst die Revisionsabteilung, der gegenüber Jim unwillkürlich bescheiden auftrat.
    »Schottland plant, finanziert mit französischem Gold, in England einzumarschieren«, sagte Jim so knapp wie möglich. »Es beabsichtigt, die Hohlmenschen als Vorhut einzusetzen...«
    »Ja, ja. Das weiß ich

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