Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkle Spiegel

Dunkle Spiegel

Titel: Dunkle Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Rucket
Vom Netzwerk:
Ramirez mich augenzwinkernd, und zeigte mit einer einladenden Handbewegung die Treppe hinab.
    Ich schüttelte nur langsam den Kopf. Ich wollte an die frische Luft. An die Sonne, auch wenn sie schon recht tief am Himmel stand.
    “Lass uns endlich gehen. Irgendetwas Unangenehmes liegt hier in der Luft.”
    “Na dann.” Mit einem lauten Knarren öffnete Ramirez die Metalltür und trat nach draußen. Sofort durchflutete rötliches Sonnenlicht freundlich den Flur. Nur durch die Schatten abwärts drang kein Strahl davon.
    Ich sah noch einmal die Stufen hinab. Ich war mir sicher, dass ich niemals Tag für Tag in einem solchen Keller arbeiten könnte - so ganz ohne natürliches Licht und frische Luft!
    Respekt und Hochachtung vor jedem, der diesen Job macht, dachte ich bei mir und folgte damit meinem Partner nach draußen. Kühle Abendluft umfing uns. Augenblicklich fühlte ich mich erleichtert. Ja! Wir hatten einen kleinen Sieg erreicht! Und aus vielen kleinen Siegen bestanden ja bekanntlich die großen Siege!
    Wir waren also auf dem richtigen Weg!

*** 58 ***
    Was war das?
    Was war das?
    Konnte das sein?
    Er drückte sich noch tiefer in den Schatten neben der Treppe und traute sich kaum zu atmen! Zunächst hatte er geglaubt, er würde sich irren. Das man dort im Flur über ihm Stimmen hörte, war schon recht selten. Deshalb hatte er auch zunächst nur einen Augenblick inne gehalten, als er die Schritte und verschwommenen Stimmen vernommen hatte. Gerade hatte er sich insgeheim darüber amüsiert, dass das wohl wieder zwei orientierungslose Vertreter irgendwelcher Firmen sein müssten, denn von denen verirrte sich schon das eine oder andere Mal jemand in den Fluren, wenn sie den Aufzug nicht mehr fanden.
    Doch gerade als er sich schon wieder kopfschüttelnd seiner Arbeit zuwenden wollte, fuhr es ihm wie ein eisiger Speer ins Herz!
    Erschrocken hatte er inne gehalten und angestrengt gelauscht. Die Stimmen waren näher gekommen. Langsam war er zur Treppe geschlichen. Und da hatte er sie erkannt!
    Das waren sie doch, oder? Aber wie? Wieso waren sie hier?
    Er lauschte angestrengt auf jedes ihrer Worte und sprach sie förmlich lautlos mit.
    Mein Gott! Sie waren ihm auf den Fersen! Aber wie?
    Hatten sie ihn gestern Abend etwa doch erkannt? Vielleicht war er doch zu unvorsichtig gewesen! Vielleicht hatte ihn der große Kerl ja doch wieder erkannt. Aber wie? Vielleicht durch Videoaufnahmen von den Schauplätzen seiner Werken. Der digitale Blick durch die Menschenmengen. Hatten sie etwa die ganze Nacht zusammen gesessen und jedes Band durchgesehen? Mein Gott! Wie dumm von ihm! Wenn dem so war, dann war er der einzige, der nicht dorthin gehörte! An einem Tatort - ja. Vielleicht. Aber an zwei ? Wenn er doch noch nicht einmal in der Gegend wohnte? Wie blöd von ihm!
    Er hätte sich ohrfeigen, laut aufstampfen oder gegen die Wand treten können vor Wut - wenn er nicht still und geduckt hätte dastehen müssen, um jedes ihrer Worte zu verstehen.
    Er spürte, wie sein Mund rasch austrocknete. Sein Hals kratzte ohnehin von der schlechten Luft.
    Jetzt nur nicht husten!
    Er konzentrierte sich.
    Waren die denn immer noch dort im Flur?
    Die Sekunden verstrichen für ihn so langsam wie Minuten.
    Sie konnten ihn nicht sehen …
    Sie konnten ihn nicht sehen …
    Und wenn sie herunter kommen sollten?, schoss es ihm plötzlich durch den Kopf.
    Er spürte, wie ihm der Angstschweiß ausbrach. Das Kratzen in seinem Hals wurde schlimmer. Tausend Nadeln stachen gleichzeitig in seinen Schlund und seine Kehle.
    Nicht husten! Jetzt nur nicht husten oder räuspern. Sie waren sicher gleich weg.
    Sicher waren sie gleich verschwunden!
    Doch die Sekunden zogen sich schier unerträglich in die Länge!
    Und die Stimmen kamen näher.
    Immer näher.
    Schließlich vernahm er das Pochen an Metall.
    Sie standen schon an der Tür zum Parkplatz! Nur wenige Meter von ihm entfernt.
    Mein Gott.
    Aus einem Reflex heraus schluckte er. Zu heftig. Die Spucke lief in die falsche Röhre. Die Luftröhre. Er konnte gerade noch so ein Röcheln unterdrücken. Sein Schlund brannte und für einen Augenblick bekam er keine Luft mehr. Panik erfasste ihn.
    Nein, es ging nicht anders.
    Er räusperte sich kurz. Nur ganz kurz. Ganz leise.
    Dann lauschte er mit zittrigen Knien wieder angestrengt nach oben. Schwach entfernt erahnte er das Licht der untergehenden Sonne.
    Die Nacht war nahe! Doch wo waren die beiden Männer? Wo war das Geräusch der sich schließenden Tür?
    Er wagte kaum zu

Weitere Kostenlose Bücher