Duocarns - Liebe hat Klauen (Duocarns Erotic Fantasy & Gay Romance) (German Edition)
Sonnenaufgang. Sonnenaufgang, dachte er noch benebelt. So ein Quatsch! Er versank erneut.
Wie lange hatte er geschlafen? Er wusste es nicht. David Martinal hatte ihm ein Sandwich gebracht, das er mit Heißhunger verschlang. Wie viele Tage war er wohl schon in dem Haus? Auch das wusste er nicht. Jake hatte jegliches Zeitgefühl verloren.
Irgendetwas tat sich. Er fühlte es.
Arinon erhob sich und ließ den Mediziner wieder in den Raum.
»Geht es dir besser?«, fragte der, schien jedoch keine Antwort zu erwarten. Dieses Mal ergriff er seine beiden Hände und blickte ihm in die Augen. Der grau-violette Blick verschlang ihn regelrecht. Er versank in dessen Tiefe. Der Arzt flüsterte ihm einige Sätze ins Ohr.
»Wenn ich das Wort “Samariter“ sage, wird alles so sein wie vorher«, hörte er zum Schluss die sanfte Stimme des Mannes.
Jake richtete sich erstaunt auf. »Warum sitzt du da in der Tür, Arinon?«
Der Quinari zog die Brauen zusammen. »Ich bewache dich.«
»Aber warum denn, um Himmels willen?«, fragte Jake.
»Es ging dir schlecht und ich wollte nicht, dass jemand zu dir geht«, antwortete Arinon. Seine Stimme klang irgendwie misstrauisch.
»Wann fahren wir los?«, erkundigte Jake sich.
»Sobald du deinen Job gekündigt hast.« Sein Freund sah ihn mit seinen wunderschönen Raubtieraugen forschend an.
»Stimmt, ich wollte Dave anrufen, und ihm von unserer Reise erzählen.«
»Ja, das solltest du tun«, antwortete Arinon. »Hier ist ein Handy.«
Jake stand auf. »Ich bin froh, dass du bei mir bist«, sagte er zu Arinon, nahm ihm das Handy aus der Hand und streichelte sie dabei. Der begleitete ihn zu seinem Bett und setzte sich neben ihn, legte den Arm um seine Schultern. Jake wählte die Nummer seines Reviers.
»Kriminalpolizei Vancouver, Inspektor Madras. Guten Tag!«
»Hi, Michaels hier. Ist Dave da?
»Jake! Klar ist der da!«
» Na los, gib ihn mir!« Er rollte mit den Augen und lächelte Arinon an.
»Dave Bromenski hier! Mensch, Jake, wo steckst du?«
»Hi Dave! Wo ich bin? Ach, gestern war ich ein bisschen krank.«
»Krank? Diese Art Krankheit kennt man doch!«
»Nein, ich habe nichts getrunken, du Ratte!«
»Erzähl das dem Chef, Jake!«
»Was? Sag dem Chef, er kann mich mal! Ich habe jetzt etwas Besseres zu tun, als mich für die wenigen Kröten für ihn abzuschuften!«
» Spinnst du? Du bist wohl immer noch besoffen!«
»Nee, ich bin nicht betrunken! Ich habe einen neuen Freund und wir gehen zusammen mit seiner Yacht auf Weltreise!«
»Jetzt schlägt‘s aber dreizehn! Jake, schaff deinen Arsch hierher!«
»Hä? Hör zu Dave, ich bin weder verrückt noch betrunken. Ich habe jetzt einen Freund und keine Lust mehr auf den Frust bei euch Bullen.« Arinon nickte bestätigend und streichelte sein Haar.
»Freund? Ich höre immer Freund! Seit wann bist du denn schwul?«
»Schon immer, du Arschloch!«
Stille.
»Bist du noch da?«
»Ja, Jake.«
»Ich mache keinen Spaß, Dave. Ich quittiere meinen Job. Die schriftliche Kündigung liegt dem Alten in zwei Tagen auf dem Schreibtisch.«
»Dir ist das wirklich ernst?«
»Ja – du wirst dir erst mal einen anderen Saufkumpan suchen müssen. – Aber weißt du was, ich schreibe dir immer mal eine Postkarte. Damit ihr alle schön neidisch werdet.«
»Ich weiß gar nicht was ich sagen soll, Jake.«
»Wünsch mir Glück, Keule.«
»Ich wünsch dir Glück, Jake.«
»Bye, Dave!«
Er legte auf und strahlte Arinon an. Der erhob sich und holte einen kleinen Stapel Postkarten mit Blumendruck.
»Komm Jake«, er lächelte. » Jetzt schreiben wir noch die ganzen Postkarten. Dann musst du das nicht auf der Fahrt tun.«
»Super Idee!« Er nahm Arinons Gesicht in beide Hände und küsste ihn zärtlich. »Warum bist du denn so steif? Freust du dich nicht auf die Reise?« Er konnte Arinons Miene nicht deuten.
»Doch, sehr, Jake. Schreib jetzt! Und unterschreibe noch die Kündigung deines Arbeitsvertrages.«
Jake schrieb. Füllte Karte um Karte damit, wie wunderbar die Reise wäre, und dass er die Kollegen grüßen würde. Manchmal musste Arinon ihm helfen, wenn er keine Idee mehr für einen Text hatte. Er setzte seine Unterschrift unter sämtliche Papiere, die ihm sein Liebster reichte. Er war froh, dass der alles schon vorbereitet hatte. So konnte es bald losgehen!
»Was willst du mit den Handschellen, Arinon?«
Sein Freund lächelte, seine Zähne blitzten. »Sie sind nur zu deiner Sicherheit, bis wir unterwegs sind«, erwiderte Arinon
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