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Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Titel: Eden und Orion - Lichtjahre zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Douglas
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sagen, auch wenn du mich noch so löcherst.«
    Travis sah mich seltsam an, und mir dämmerte langsam, weshalb: Hatte ich nicht irgendeine vage Andeutung gemacht, dass es keine Zukunft für Ryan und mich geben könne? Und dann hatte ich doch auch noch betont, dass ich nicht vorhätte, mit Ryan in Kontakt zu bleiben, oder? Okay, das musste wirklich ziemlich komisch geklungen haben .
    »Wir können uns ja mailen«, sagte ich lahm. »Aber ich habe nicht das Gefühl, dass wir das lange machen werden. Wie heißt es immer so schön? Aus den Augen, aus dem Sinn .«
    Miranda lachte laut auf. »Du bist herzlos, Eden!«, neckte sie mich.
    »Und, was hast du heute vor?«, fragte Travis.
    »Ach, wahrscheinlich treffe ich mich mit meinen Freunden am Strand«, antwortete ich lustlos. »Sieht aus, als würde es heute heiß werden.«
    »Für später ist ein Sturm vorausgesagt«, warnte mich Travis. »Der Wetterbericht sagt, ab dem späten Nachmittag.«
    »Wahrscheinlich bleiben wir nur zwei, drei Stunden am Strand. Und wenn es kalt werden sollte, gehen wir eben in die Arkaden oder sonst wo hin.«
    »Wer kommt denn alles?«, erkundigte sich Travis.
    »Seit wann interessierst du dich denn so brennend für mein Leben?«, giftete ich.
    Miranda sah mich ärgerlich an. »Sei nicht so unverschämt, Eden! Travis wollte nur nett sein.«
    »Lass doch, wir unterhalten uns nur«, sagte Travis zu Miranda und lächelte sie liebevoll an.
    »Connor und Megan und wahrscheinlich auch Amy und Matt«, zählte ich lustlos auf.
    »Soll ich dich nach Perran mitnehmen?«, fragte Travis. »Ich muss noch kurz heim.«
    »Nein danke. Ich geh erst später«, sagte ich und griff wahllos nach einer von Mirandas Zeitschriften. Hoffentlich würden sie mich jetzt endlich in Ruhe lassen!
    Mit ziemlichem Bauchweh wählte ich Connors Mobilnummer. Er würde immer noch sauer auf mich sein – für diese Erkenntnis brauchte man kein Hellseher zu sein. Aber Ryan hatte recht: Wir waren schon zu lange befreundet, als dass er mich ewig hassen würde für gestern Abend. Ich landete direkt auf der Mailbox. Er schlief wahrscheinlich noch. Während ich nach Ryans Abflug direkt nach Hause gegangen war, hatten die anderen sicherlich noch bis in die Puppen gefeiert. Ich würde mich also wohl oder übel noch ein paar Stunden gedulden müssen, bis alle wieder ansprechbar waren.
    »Hi, Connor, ich bin’s«, sagte ich munter nach dem Piepton. »Ruf doch mal durch, wenn du wach bist. Bitte.«
    Ich warf das Telefon auf mein Bett und sah mich in meinem Zimmer nach irgendeiner Beschäftigung um. Miranda hatte die Sonntagszeitung noch nicht geholt, was bedeutete, dass die Option »Kreuzworträtsel« flachfiel. Ich könnte Scrabble gegen den Computer spielen , überlegte ich . Oder ein Puzzle machen. Oder ein Buch lesen .
    Antriebslos trottete ich ins Wohnzimmer und nahm ein Puzzle aus der Spielekiste. Dann räumte ich den Couchtisch ab und begann, in der Schachtel nach Eckteilen und Randstücken zu wühlen. Travis warf die Eingangstür hinter sich zu, und kurz darauf hörte ich, wie der Motor seines Autos grollend zum Leben erwachte. Aus der Küche klang leises Klirren – Miranda wusch das Frühstücksgeschirr ab.
    Gegen zehn steckte sie kurz den Kopf zu mir herein und teilte mir mit, dass sie zu Marks and Spencer ginge. Bummeln.
    »Magst du mitkommen?«, fragte sie. »Wir könnten unterwegs noch irgendwo einen Kaffee trinken oder eine Kleinigkeit essen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich bleib lieber hier. Du weißt doch – später will ich noch an den Strand.«
    »Na gut. Also dann …«, verabschiedete sich Miranda. Ich hörte sie im Flur noch kurz rumoren, dann ging die Haustür.
    Stille.

    Unser Haus in Penpol Cove lag einen guten Kilometer vom Strand entfernt – gerade weit genug, dass wir von dem Möwengekreische verschont blieben. Die einzigen Autos, die hier draußen an unserem Haus vorbeifuhren, waren diejenigen unserer Nachbarn, die morgens zur Arbeit gingen und spätnachmittags wieder nach Hause kamen. Mir war noch nie aufgefallen, wie einsam es in Penpol Cove sein konnte – vor allem sonntags. Von draußen hörte man nur das ferne Gebrumm eines Rasenmähers. Drinnen das rhythmische Ticken der Uhr.
    Ich versuchte es noch einmal bei Connor. Wieder nur die Mailbox. Er musste mittlerweile aber längst wach sein. Ich hinterließ ihm noch eine Nachricht mit der Bitte, mich zurückzurufen.
    Als mein Blick wieder auf das halb fertige Puzzle fiel, fegte ich es mit einer schnellen

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