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Edens brisantes Geheimnis

Edens brisantes Geheimnis

Titel: Edens brisantes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Miles
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glauben, dass alles aus einem bestimmten Grund geschah.
    Dass diese gemeinsame Fahrt quer durchs Land ihr Schicksal war. Und warum? Damit sie eine zweite Chance bekamen? Vielleicht konnte ihre alte Beziehung wieder aufblühen. Das wäre wundervoll. In zweifacher Hinsicht. Es wäre perfekt, wenn sie sich erneut in Joshs Vater verliebte.
    Es war elf Uhr am nächsten Morgen, als Payne sich im Motel Comanche außerhalb von Lawrence im Bundesstaat Kansas schwer auf das Bett fallen ließ. In Kansas City hatten sie sich einen neuen Wagen gemietet. Payne wäre zwar gern weitergefahren, aber seine Augen brannten, und er fühlte sich wie zerschlagen. Ausgeschlossen, auch nur eine einzige weitere Meile hinter dem Steuer zu sitzen.
    „Weißt du, warum dieses Motel so heißt?" fragte Eden in munterem Ton, als sie ihr Gepäck und den Proviant an Lasagne und Cannoli hereinbrachte, den Tante Camille ihnen mitgegeben hatte.
    „Nach dem Indianerstamm", murmelte er.
    „Könnte man denken", erklärte sie, „aber nein, es ist nach einem Pferd dieses Namens benannt, der einzigen Kreatur, die die Schlacht am Little Big Horn überlebt hatte. Das weiß ich aus dem Motelprospekt. Anscheinend steht das tapfere Tier hier jetzt irgendwo ausgestopft in einem Museum."
    „Ist ja interessant..." Seine Zunge gehorchte ihm kaum noch. Die Augen hatte er längst geschlossen und sah immer noch den endlosen Highway vor sich, rechts und links davon ebenso endlose Zäune.
    „Diese Gegend scheint eine blutige Vergangenheit zu haben. Im Bürgerkrieg hat es offenbar ein richtiges Massaker gegeben." Sie schwieg kurz. „Als Codewort wäre es nicht schlecht."
    „Was?"
    „Sollte ich dich jemals vor Gefahr warnen müssen, ohne es direkt aussprechen zu können, sage ich Comanche, und du denkst automatisch an Little Big Horn."
    Nur vage bekam er mit, dass Eden ihm die Schnürsenkel löste und die Schuhe abstreifte. „Ich muss schlafen", murmelte er.
    „Deine Jacke solltest du wenigstens noch ausziehen, Payne."
    Ohne die Augen zu öffnen, setzte er sich aufrecht hin und zog die Arme aus den Ärmeln.
    Ungeschickt nestelte er an den Hemdknöpfen.
    „Gut", ermunterte sie ihn. „Ich schlage die Bettdecke auf. Dann kannst du es dir bequem machen."
    Wie schafft sie das bloß, sich noch aufrecht zu halten? wunderte er sich benommen. Sie hatte doch auch nicht geschlafen, sondern fast ununterbrochen geredet.
    Müde verzog er das Gesicht zu einem Lächeln. Trotz der widrigen Umstände, die sie zu dieser Flucht zwangen, und der wachsenden Erschöpfung hatte er die letzte Nacht genossen. Payne mochte Edens Stimme, wenn sie die kleinen und großen Ereignisse der vergangenen zwölf Jahre vor ihm ausbreitete. Wie Scheherezade kannte sie tausendundeine Geschichten. Einige waren traurig, andere hatten eine Moral. Manche reizten zum Lachen. Alle zusammen kündeten sie vom Charme ihrer Erzählerin. Wäre er zwölf Jahre jünger, Payne hätte Eden in die Arme genommen und ihr gezeigt, welchen Zauber sie auf ihn ausübte.
    „Ich habe Tante Camilles Lasagne ausgepackt", rief sie gleich darauf weiter entfernt. „Möchtest du welche? In der Kochnische steht eine Mikrowelle."
    Payne war sich sicher, zum Kauen keine Energie mehr aufzubringen. „Nein."
    Er riss sich die restliche Kleidung vom Leib, kroch unter die Decke und schlief auf der Stelle ein.
    „Payne? Bist du wach?"
    Der würzige Duft von Lasagne stieg ihm in die Nase. Plötzlich hungrig, leckte er sich die Lippen.
    „Ich habe uns Kaffee gemacht", sagte Eden. „Und Cola und Orangensaft aus den Automaten geholt."
    „Kaffee?" Blindlings griff er Richtung Nachttisch.
    „Na, der Superagent hat ja immer noch Superreflexe, wie ich sehe."
    Er öffnete mühsam ein Auge. Eden lag auf dem anderen Bett, trug ihr Nachthemd und machte einen munteren Eindruck.
    „Wie spät ist es?"
    „Fünf Uhr nachmittags. Du wolltest doch geweckt werden, damit wir die Nacht durchfahren können."
    Er schnappte er sich den Pappbecher und führte seinem Organismus erst einmal eine große Portion Koffein zu, bevor er Eden wieder betrachtete. Durch den dünnen Baumwollstoff zeichneten sich deutlich ihre Brustspitzen ab. Sehr sexy.
    Sein Körper reagierte prompt. Gleichzeitig registrierte Payne, dass er nackt war. Hatte er sich gestern Nacht ausgezogen, oder sie ihn? Und falls ja, hatte er dann...? Nein, er würde sich erinnern, wenn sie miteinander geschlafen hätten. Er setzte sich aufrecht hin.
    Eden deutete auf einen Plastikbehälter mit

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