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Eidernebel

Eidernebel

Titel: Eidernebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wimmer Wilkenloh
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mit meiner Frage zu tun?«
    »Sie schauen immer nur auf eine Person. Doch wer ist schon Maria Teske? Die ist nur ein kleines Provinzlicht.«
    »So wie ich das sehe, haben Sie dieses kleine Provinzlicht aber abgehört. So klein scheint das Licht nicht zu sein!«
    »Für Sie mag das nicht in ihr Wertesystem passen. Damit muss ich leben. Für das gesellschaftliche Ganze sieht das allerdings ganz anders aus. Selbst die katholische Kirche und ihre Orden haben über Jahrhunderte Geheimdienste unterhalten.«
    »Sie sind vom Geheimdienst?«
    »In gewisser Weise schon. Vom privaten Geheimdienst. Ich trage ökonomische Informationen aus allen Gesellschaftsbereichen zusammen, die für meine Auftraggeber von Nutzen sind.«
    »Und wer sind Ihre Auftraggeber?«
    »Das fragen Sie jetzt nicht im Ernst, oder?«
    »Halten Sie das hier für eine Lachnummer, Herr Rösener?
    »Wenn ich Ihnen etwas über meine Auftraggeber verrate, dann kann ich mich auch gleich selbst erschießen. Dann bin ich beruflich tot und bekomme nie wieder einen Auftrag. Ich muss nach diesem kleinen Betriebsunfall schließlich weitermachen.«
    »Jetzt gehen Sie erst einmal ins Gefängnis. Und wenn wir Ihr Privatleben auf den Kopf gestellt haben, dann kennen wir auch Ihre Auftraggeber, das kann ich Ihnen jetzt schon versprechen.«
     
    Die Szene löst sich auf und der Hauptkommissar findet sich an den Türrahmen gelehnt wieder, wobei ihm die Hasstiraden des kleinen Ganoven Rösener gegen die US-amerikanische Imperialpolitik, die lediglich durch die Existenz der Sowjetunion gebremst werden konnte, noch in den Ohren klingt.
    »Wir sind fertig hier!«, ruft einer der Männer der Spurensicherung
    Swensen tritt in den kleinen Raum, der bis unter die Decke mit Technik ausgestattet ist, Flachbildmonitore, Digitalrekorder, mehrere PCs, externe Brenner, DVD- und MP3-Player, Faxgerät, Drucker und Scanner. Die leeren Wände sind gespickt mit Schnüren und Kabeln. Ein Lötkolben hängt über einem Haken. Auf einem Tisch stapeln sich Boxen mit beschrifteten DVDs. Swensen öffnet eine Box und blättert sich durch die Silberscheiben. Bei der Beschriftung ›Husum, 25. Juli‹ stockt er.
    War das nicht der Tag, an dem Franziska Giese das letzte Mal in der Libo-Filiale Husum war?, schießt es dem Hauptkommissar durch den Kopf. Danach war sie verschwunden und wurde erst wieder tot in der Uelvesbüller Kirche aufgefunden.
    Ratlos geht Swensen auf den Flur hinaus, hält die runde Scheibe in der erhobenen Hand, die wie ein Heiligenschein über seinem Kopf glänzt. »Kennt sich einer der Kollegen mit diesem ganzen digitalen Technikkram aus?«, fragt er mit lauter Stimme in den menschleeren Flur.
    Aus einem Zimmer nebenan guckt das Kapuzengesicht von Hollmann hinter dem Türrahmen hervor.
    »Um was für ’nen Kram handelt es sich denn?«, fragt der.
    »Hier steht ein … Moment«, sagt Swensen und macht einen Schritt in den Raum zurück, »… ein MPEG-2-Rekorder!«
    »Moderner Kasten! Ist von Fujitsu«, stellt der Chef der Spurensicherung fest und stapft über den Flur heran. »Hat ein MO-Laufwerk.«
    »Die technischen Daten brauche ich nicht, Peter. Ich möchte mir nur diese DVD ansehen. Weißt du zufällig wie das geht?«
    »Da steht doch ein normaler DVD-Player«, sagt Hollmann, nachdem er sich im Raum umgeschaut hat. Er drückt auf einige Knöpfe, nimmt Swensen die Silberscheibe aus der Hand und legt sie in das geöffnete Laufwerk. Noch ein Knopfdruck.
    Auf einem Bildschirm erscheint ein enger Raum, der durch die weitwinklige Aufnahme rundlich verzerrt ist. Darin sitzen zwei Männer einer Frau gegenüber. Ein dritter Mann steht breitbeinig in zwei Meter Entfernung rechts neben ihr.
    »Nun, es geht um die Kassendifferenz vor zwei Wochen. In Ihrer Kasse fehlten 16,59 Euro, oder ist Ihnen das etwa schon entfallen?«, sagt der Mann rechts auf dem Bildschirm.
    »Was läuft denn hier für eine Nummer? Ich bleibe nicht eine Minute länger hier!«, sagt die Frau, springt vom Stuhl auf und stürzt auf die Tür zu. Bevor sie dort ist, hat der stehende Mann ihr den Weg versperrt. Die Frau nimmt ihr Handy aus der Handtasche, beginnt eine Nummer einzutippen. Doch der Mann ist sofort neben ihr und entreißt ihr mit einer blitzschnellen Handbewegung das Gerät.
    »Heeh, ich will sofort meinen Mann anrufen!«, sagt die Frau.
    »Solange wir die Probleme nicht gelöst haben, bleiben Sie hier im Raum und rufen niemanden an, verstanden!«
     
    »Wo kann man das Bild anhalten?«, fragt

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