Ein Lindwurm unter Wölfen (German Edition)
sollten, Velyne oder mich anzugreifen, dann muss ich mich verteidigen. Und das ginge schlecht für sie aus.“
„Mein Rudel ist bald vollzählig hier. Dann kann ich es vor deinen Augen sagen. Was würde uns das bringen dich anzugreifen?“, fragte der Alphawolf dem Lindwurm. „Und außerdem habe ich nicht schlecht über dich geredet sondern nur allgemein über Lindwürmer.“
„Wenn du schlecht über Lindwürmer redest, dann bin damit auch ich gemeint. Aber ich kann dir gerne eine Chance geben. Aber wenn du auch nur die kleinste Feindseligkeit planst, dann wirst du es bereuen. Sollte auch nur einer der Wölfe, Velyne oder mich danach auch nur schief ansehen, dann werde ich dein Rudel auslöschen. Ich lasse dich jetzt frei, aber nur, weil ich im Moment noch keinen Hunger habe. Und ich erwarte, dass du dein Wort hältst.“
Schon bald traf der Rest des Rudels ein und sah was mit dem Alphawolf passiert war. Sie schienen nicht gerade begeistert zu sein, da sie gerade merkten, dass Velyne ein falsches Spielchen gespielt hatte. „Halt, Wölfe. Greift sie nicht an, auch wenn ihr es noch so sehr wollt. Ich weiß, dass ihr den Lindwurm nur in einer Notlage angreifen würdet, doch lasst eure Pfoten von dem kleinen Wolf“, erklärte der Alphawolf seinem Rudel. „Haltet euch zurück, ihr seht das ich gerade in einer sehr ungünstigen Lage bin. Ihr könnt dann eure Wut an jemand Andrerem auslassen.“
Der Lindwurm fügte noch hinzu: „Ja, ihr solltet besser auf ihn hören. Wenn jemand von euch auf den Gedanken kommt, Velyne oder mich anzugreifen, dann werdet ihr nie wieder vor mir sicher sein. Ich würde euch folgen und einen nach dem anderen von euch schnappen. Aber das möchte ich gar nicht tun. Verhaltet euch friedlich und eurem Anführer passiert nichts und ich werde euch ziehen lassen.“
„Aber warum bist du uns überhaupt gefolgt?“, schnauzte einer aus dem Rudel. Velyne sah das Rudel an und konnte deutlich die Angst der Wölfe erkennen, bis auf den Alphawolf, der noch immer versuchte gelassen zu bleiben.
Langsam ließ der Lindwurm den Alphawolf wieder los. Dabei sagte er aber noch mal zu ihm: „Du kannst gehen, wenn du willst. Aber ich rate dir, künftig nie wieder etwas gegen Lindwürmer zu sagen. Du solltest besser dankbar dafür sein, dass ich dich freigelassen habe.“
Die Wölfe waren etwas unruhig. Man konnte sogar den einen zum Anderen flüstern hören, warum der Alphawolf diesen kleinen Dreckswolf nicht rechtzeitig erledigt hatte. Es war sogar so laut, dass der Alphawolf es gehört hatte, doch er sagte nichts dazu. „Gut ich muss dir wohl dankbar sein, doch vergeben können wir den Lindwürmern nicht, aber ich werde auch nichts Schlechtes mehr über euch sagen“, sagte der Alphawolf zu dem Lindwurm. „Aber ich rate dir, lass den kleinen zu keinen Wölfen. Jeder Wolf erkennt sofort den Verräter in ihm“, sagte er noch und versuchte noch gelassen zu bleiben, obwohl ihm eigentlich die Knie zittern würden. Doch als Alphawolf durfte er keine Angst kennen und schon gar nicht zeigen.
„Ich denke, dass Velyne ohnehin lieber bei mir bleiben möchte, als zu anderen Wölfen zu gehen. Und selbst wenn nicht, weiß ja kein anderes Rudel außer euch, über ihn bescheid. Und ihr solltet es besser für euch behalten. Komm mit Velyne. Wir gehen“, sagte der Lindwurm und kroch langsam davon. Die Wölfe interessierten ihn mit einem Mal nicht mehr. Er konnte sich ja jederzeit andere Tiere suchen, falls er mal Hunger bekommen sollte.
Auch das Wolfsrudel wandte den Beiden den Rücken zu. Der Alphawolf war bemerkbar angefressen, diese Blamage vor seinem Rudel. Am Liebsten hätte er Velyne auf der Stelle getötet, doch danach würde er sicher sein eigenes Leben gelassen. „Ab jetzt an trauen wir keinen Wölfen, die alleine unterwegs sind“, sagte er zu seinem Rudel. Velyne ging kopfgesenkt neben dem Lindwurm her.
Eine stürmische Nacht
Der Lindwurm sah Velyne an. „Sei nicht traurig. Ich habe nicht erwartet, dass dich die Wölfe mögen. An so was muss man sich wohl gewöhnen, wenn man mit einem Lindwurm unterwegs ist. Aber es ist nur ein Rudel. Es gibt noch viele andere, die dich nicht kennen und die sicher auch nichts gegen dich hätten. Wenn wir wieder ein Wolfsrudel treffen, sollten die wohl besser nichts von mir bemerken.“
„Ach weißt du, darum geht es mir nicht. Ich wurde nie von einem Rudel akzeptiert, auch nicht als ich noch mit meinem Bruder unterwegs war und ich dich noch nicht kannte.
Weitere Kostenlose Bücher