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Ein süßes Abenteuer

Ein süßes Abenteuer

Titel: Ein süßes Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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von nun an würde er seine Bemühungen verdoppeln. Vor allen Dingen musste er unverzüglich Jackson von den neuesten Entwicklungen berichten.
    “Ich danke Ihnen für Ihren Hinweis, Mylord”, erwiderte er mit einer knappen Verneigung. “Ich bedaure, dass ich unbeabsichtigterweise Schande über die Regierung und die übrigen Abgeordneten gebracht habe.”
    Falls Lord Liverpool auffiel, dass Neville eine uneingeschränkte Entschuldigung vermied, so ging er nicht näher darauf ein. Als sie sich bald darauf trennten, hoffte er trotz allem, der junge Mann werde auf seine Worte hören.

8. KAPITEL
    A ls Neville nach Hause zurückkehrte, saß sein Vetter George im Salon, vor sich eine Karaffe Sherry, ein halb volles Glas und einen Teller Gebäck.
    “Es macht dir doch nichts aus, dass ich hier auf dich warte? Dein Sekretär meinte, du würdest bald nach Hause kommen. Außerdem hat er dafür gesorgt, dass ich nicht auf dem Trockenen sitze”, rief George, indem er auf den Sherry wies. “Ich wollte dir nur die neuesten Klatschgeschichten erzählen, da du in letzter Zeit ja kaum noch ausgehst – abgesehen von Lady Leominsters Soiree.”
    Eigentlich interessierte Neville sich nicht im Geringsten für Klatschgeschichten, weder neue noch alte. “Nur zu, George”, seufzte er. “Ich kann dich ohnehin nicht davon abhalten, es sei denn, ich würde dir die Tür weisen.”
    Da George dies als einen Scherz auffasste, lachte er unbekümmert. “Pass auf”, begann er anschließend. “Folgende Szene habe ich mit eigenen Augen beobachtet, auch wenn du mir kaum glauben wirst. Auf dem Ball bei den Cowpers tanzte die Duchess of Medbourne mit Henry Latimer den Cotillon. Während sie warteten, bis sie mit ihren Figuren an die Reihe kamen, raunte er ihr irgendetwas zu, und im nächsten Moment schrie er plötzlich laut auf und humpelte davon. Selbstverständlich endete damit der Tanz, weil der ganze Saal nur noch ihn und die Duchess anstarrte. Stell dir vor, sie ist ihm auf den Fuß getreten, und zwar gleich zweimal! Bei Watier’s werden jetzt Wetten abgeschlossen, was er wohl zu ihr gesagt hat. Völlig sinnlos, da niemand die Wette gewinnen kann. Kein Mensch wagt es, einen der beiden zu fragen.”
    “Auch ich würde Henry Latimer liebend gerne einmal auf den Fuß treten, nur hatte ich bisher nie den Mut dazu”, erwiderte Neville gleichmütig. “Wenn ich die Duchess sehe, muss ich ihr unbedingt gratulieren.”
    Mit einer solchen Antwort hatte George nun wirklich nicht gerechnet. “Findest du diese Geschichte etwa nicht aufregend?”
    “Nun ja … Falls du nichts Besseres zu bieten hast, wollen wir uns lieber über etwas anderes unterhalten. Zum Beispiel über die Unruhen in Norfolk.”
    “Da kann ich leider nicht mitreden.”
    Natürlich nicht. George lebte nur für sein Vergnügen und kannte sich nicht im Geringsten in der Politik aus. Insgeheim konnte Neville es kaum fassen, dass er seinem Cousin eine derartige Abfuhr erteilt hatte. Sonst hörte er sich dessen albernes Geschwätz immer geduldig an. Woher nahm er plötzlich den Mut, solche Dinge nicht nur zu denken, sondern auch auszusprechen? Anscheinend hatten die Schläge auf seinen Kopf erstaunliche Veränderungen in ihm bewirkt.
    Wenig später erhob er sich und erklärte, er müsse nun seine Korrespondenz erledigen.
    “Oh ihr Staatsdiener!”, sagte George fröhlich. “Ihr arbeitet viel zu viel. Hin und wieder solltest du entspannen, das würde dir guttun. Geh einmal zu einem Pferderennen oder in einen Club zum Kartenspielen.”
    Gott bewahre, dachte Neville, während er sich in sein Arbeitszimmer begab. Wie sich herausstellte, hatte er nicht einmal gelogen. Auf seinem Schreibtisch lagen in der Tat zwei Briefe, der eine von Jackson und der andere von Diana. Beide baten ihn, sie so bald wie möglich aufzusuchen. Jackson schrieb, da ihre Gegner nun über ihre Verbindung Bescheid wüssten, bräuchten sie sich nicht mehr um Geheimhaltung zu bemühen. Doch bevor Neville zu ihm fuhr, wollte er sich noch mit Diana treffen.
    Da Diana mit ihrem Angriff auf Henry Latimer für großen Aufruhr gesorgt hatte, rechnete sie damit, dass man sie künftig schneiden würde, dass niemand sie noch empfangen oder besuchen würde. Doch das Gegenteil trat ein. An diesem Nachmittag strömten die Besucher nur so in ihren Salon. Daraus konnte sie lediglich folgern, dass einer wohlhabenden Duchess beinahe jede Sünde vergeben wurde. Spaßeshalber malte sie sich aus, was sie wohl tun müsste, um

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