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Ein verzauberter Sommer: Roman (German Edition)

Ein verzauberter Sommer: Roman (German Edition)

Titel: Ein verzauberter Sommer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Hall
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(obwohl sie süß waren und Nonna eine tolle Köchin war) und dass Lisa gleich nebenan lebte.
    »Mit wem fährst du denn in Urlaub?«, hatte sie ihre Mutter gefragt und ihre Unschuldsmiene aufgesetzt.
    Wie beabsichtigt löste sie damit Schuldgefühle bei dieser aus. »Ach, Ginny, ich würde dich so gern mitnehmen. Aber du hast ja noch so viel für deine Prüfungen zu lernen …«
    »Ist schon okay.« Ginny zuckte mit den Schultern. »Aber vielleicht lade ich abends mal ein paar von den Mädels ein. Das ist doch okay, oder? Wir würden wahrscheinlich Pizza bestellen und einen Film ansehen.« Falls die Party außer Kontrolle geriet (was wahrscheinlich war) oder einer ihrer Aufpasser merkte, dass sie außer Kontrolle geraten war, dann würde die Sache viel leichter zu erklären sein, wenn ihre Mutter wusste, dass sie Freunde einladen wollte. Energisch unterdrückte sie den Anflug von schlechtem Gewissen, der immer auftauchte, wenn sie ihre Mutter belog. Ginny liebte sie, natürlich. Und sie wusste, wie viel ihre Mutter für sie getan und was sie geopfert hatte. Aber manchmal hatte sie trotzdem Lust, sie zu bestrafen. Einfach weil … Ach, wegen nichts eigentlich. So war das nun mal.
    »Natürlich ist das in Ordnung.« Ihre Mutter wirkte zerstreut. »Und wen …?«
    »Was sagtest du noch, mit wem du fliegst?«, schnitt Ginny ihr das Wort ab.
    »Ach, ich bin mir nicht sicher«, antwortete ihre Mutter ausweichend, was bedeutete, dass sie mit Robin fliegen wollte. »Vielleicht allein.« Was ebenfalls bedeutete, dass sie vorhatte, Robin mitzunehmen, diesen Loser.
    Aus irgendeinem für Ginny nicht ganz nachvollziehbaren Grund war ihrer Mutter nicht klar, dass sie über Robin Bescheid wusste. Dabei hatte sie ihn ihr sogar vorgestellt, als Lisa und Mitch dabei waren, und zwar auf die ihrer Mutter eigene vorsichtige Art, als könne Ginny statt Hallo einfach Wer zum Teufel sind Sie denn? sagen und damit ihre Mutter für alle Ewigkeit blamieren. Obwohl die Vorstellung reizvoll gewesen war, hatte sich Ginny höflich verhalten und sämtliche vorhersehbaren Fragen über College und Uni beantwortet, ohne ein einziges Mal aus der Rolle zu fallen. »Was für ein nettes Mädchen«, hatte er gesagt, und sie konnte den erleichterten Seufzer ihrer Mutter beinahe hören. Bastard!
    Ihre Mutter ahnte nicht, dass Ginny es bemerkte, wenn Robin am Nachmittag da gewesen war. Sie wusste, wann sie das Bett genommen hatten, dann waren nämlich die Vorhänge in Mums Schlafzimmer viel zu ordentlich zurückgezogen, und es standen zwei Weingläser auf dem Nachttisch. Wenn sie es auf dem Sofa gemacht hatten, waren die Kissen aufgeschüttelt, der Couchtisch war leicht verrückt, und es standen zwei schmutzige Kaffeetassen darauf. Über letztere Variante dachte Ginny allerdings nicht gern nach.
    Obwohl ihre Mutter ihr nichts davon gesagt hatte, war sie inzwischen auch darauf gekommen, dass er verheiratet war, denn die beiden trafen sich nicht zu normalen Zeiten, und ihre Mutter machte meistens einen unglücklichen Eindruck. Nur manchmal waren ihre Wangen rosig angehaucht, was hieß, dass sie ihn bald sehen würde oder gerade einen heimlichen Anruf erhalten hatte. Ginny konnte Robin nicht leiden, weil er zu glatt, zu konventionell und zu verheiratet war und weil ihr nicht gefiel, was er mit ihrer Mum machte. Aber vermutlich hätte ihre Mutter sie schon um Rat gebeten, wenn sie ihn hören wollte.
    »Eine Party? Cool«, sagte Ben. Er wirbelte die Schere herum. »Dann hoffe ich doch, dass du deinen Lieblingsfriseur einlädst?«
    »Klar, schon passiert«, gab Ginny zurück. Er würde kommen. Sie konnte es kaum abwarten. Ihr wurde klar, dass das vielleicht die Gelegenheit war. Die Kugel loswerden. Ihre erste sexuelle Erfahrung machen …
    Ben schaltete den Fön ein und begann, ihr Haar zu trocknen. »Heiß genug?« Er zog eine seiner perfekt gezupften Augenbrauen hoch.
    Er machte keinen Witz. »Absolut«, sagte Ginny.

5. Kapitel
    T ess klopfte kurz an Lisas Hintertür, die genauso aussah wie ihre eigene Tür, und betrat dann, ohne eine Antwort abzuwarten, die Küche.
    »Komm doch auf einen Kaffee vorbei«, hatte Lisa ihr zehn Minuten zuvor am Telefon vorgeschlagen, kaum dass Tess angefangen hatte, ihr die Neuigkeiten über die Villa in Sizilien und Robin zu erzählen. »Hier können wir besser reden. Außerdem kann ich gleichzeitig kochen.«
    Lisa, die Königin des Multitaskings, trug eine grüne, mit roten Elefanten geschmückte Schürze über schwarzen Jeans

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