Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)
fürchterlich gegen Ravenswood. Er wollte einen Strich unter diese Angelegenheit ziehen. Er wollte nichts mehr verstecken müssen, schon gar nicht vor Minerva.
»Ich versuche ja, dir zu vertrauen, doch du machst es mir furchtbar schwer«, hatte sie gesagt. Er wollte, dass sie ihm vertraute. Und wenn sie jemals herausfand, dass er sein Versprechen gebrochen hatte …
Sie durfte es einfach nicht herausfinden. Er musste nur noch diese eine Sache hinter sich bringen. Dann konnte er das ganze schmutzige Geschäft hinter sich lassen und musste sich nicht mehr darum sorgen, dass Minerva etwas ausplauderte oder in ihren Romanen verwendete, durch das er enttarnt werden konnte.
Er konnte nicht vergessen, wie David gelitten hatte, nachdem Charlotte diese schrecklichen Dinge über ihn geschrieben hatte, die dann in der Presse gelandet waren. Das hatte sie natürlich nicht gewollt, und sie hatte die Situation ja auch völlig missverstanden, aber Davids Ruf war lange Zeit beschädigt gewesen.
Frauen ließen sich von ihren Gefühlen leiten, und dadurch gerieten sie in Schwierigkeiten. Giles hatte ein Mal zu oft erlebt, wie seine Familie von einem Skandal erschüttert worden war. Und er würde nicht zulassen, dass es seinetwegen noch einmal geschah.
Er musste einfach beten, dass er seine Geheimnisse noch ein paar Tage länger bewahren konnte.
19
Am nächsten Tag trafen Minerva und Giles um zehn Uhr abends in Calais ein. Sie mussten zunächst durch den Zoll und zur Polizei, um ihr Gepäck überprüfen und ihre Pässe abstempeln zu lassen. Es war bereits nach Mitternacht, als sie endlich im Hotel
Bourbon
eintrafen, wo sie noch ein schnelles Abendessen, bestehend aus einem Brathähnchen, Pfannkuchen und einem sehr guten Wein, zu sich nahmen. Als sie auf ihr Zimmer gingen, waren sie so müde, dass sie ins Bett fielen und auf der Stelle einschliefen.
Die Kirchenglocken, die zur Morgenmesse läuteten, weckten Minerva schon früh. Sie blieb einen Moment still liegen und lauschte, und als ihr aufging, dass die Glocken einen Walzer spielten, lachte sie leise. Diese Franzosen!
Es mussten die Glocken der Kirche Notre Dame sein, die Giles erwähnt hatte. Auf der Fahrt zum Hotel hatte sie einiges gesehen, das ihr Interesse an der Stadt geweckt hatte, und sie hätte die Kirche gern besichtigt. Doch als sie sich umdrehte, um es Giles vorzuschlagen, stellte sie fest, dass er noch schlief.
Sie lächelte. Er hatte wirklich einen gesunden Schlaf. Und einen ruhigen obendrein. Sie wälzte sich immer im Schlaf und zerwühlte dabei ihre Laken, doch soweit sie es nach zwei Nächten beurteilen konnte, schlief Giles so, wie er sich hingelegt hatte, auf dem Rücken nämlich, und rührte sich erst wieder, wenn ihn etwas oder jemand aufweckte.
Sollte sie versuchen, ihn zu wecken? Oder vielleicht … Sie grinste verschmitzt. Oder vielleicht einen heimlichen Blick auf sein Geschlechtsteil werfen, solange er schlief? In ihrer Hochzeitsnacht war sie zu nervös gewesen, um etwas anderes wahrzunehmen als seine beachtliche Größe, und sie hätte es gern einmal im Normalzustand gesehen.
Vorsichtig zog sie sein Nachthemd hoch. Irgendwie musste sie seine Unterhose aufbekommen. Sollte sie es wirklich wagen? Wie würde er reagieren, wenn er aufwachte und sie erwischte?
Nun, er war immerhin ihr Ehemann. Sie sollte ihn eigentlich ansehen dürfen, wann immer sie wollte, oder?
Sie berührte den ersten Knopf, doch dann erstarrte sie, denn sie spürte, wie er plötzlich unter ihrer Hand steif wurde. So viel dazu, ihn sich im Normalzustand anzusehen! Minerva schaute auf, doch seine Augen waren immer noch geschlossen. Also knöpfte sie behutsam seine Unterhose auf, um sein Glied zu enthüllen, das nicht aufhören wollte anzuschwellen.
Um Himmels willen, widerfuhr Männern das etwa auch im Schlaf? Es war regelrecht beängstigend. Sie fragte sich, wie es wohl war, in einem solchen Zustand aufzuwachen, ohne etwas dafürzukönnen.
Nachdem sie seine Unterhose vollständig geöffnet hatte, drängte sein Glied aus dem Schlitz heraus und präsentierte sich ihr in seiner ganzen Größe. Sie betrachtete es neugierig. Es war so ein seltsamer Körperteil. Mit den dicken Adern und dem knolligen Kopf bot er alles andere als einen hübschen Anblick, aber unerklärlicherweise faszinierte er sie ungemein. Er wirkte so … imposant und wehrhaft. Wie eine Standarte, mit der Männer gegen das weibliche Geschlecht in die Schlacht zogen, um es einmal mehr zu unterwerfen.
»Amüsierst
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