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Eine Katze hinter den Kulissen

Titel: Eine Katze hinter den Kulissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Adamson
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Gefallen bitten?«
    »Wenn es kein allzu großer Gefallen ist, schon.«
    »Oh, es ist nur eine winzige Kleinigkeit. Mr. Basillio, dürfte ich auch Sie um Ihre Hilfe bitten?«
    »Wobei?« fragte Tony.
    »Ich werde ein Foto von Vol Teak brauchen. Und ein kleines, unauffälliges Aufnahmegerät.«
    »Kein Problem«, sagte Tony erleichtert.
    Brodsky nickte. Dann griff er mit einer galanten
Geste nach meiner Hand. »Ich bin mehr als zufrieden mit Ihnen.
Wie Sie Mr. Teak diese Falle gestellt und sie dann
    haben zuschnappen lassen, ist wirklich überaus bewundernswert«, sagte er.
    Ich bedankte mich mit einem Nicken.
    »Aber«, fuhr er fort, »ich frage
mich, ob ich nicht auch eine kleine Falle präparieren könnte,
mit Ihrer fachkundigen Hilfe und freundlichen Erlaubnis, Mr. Basillio,
Miss Nestleton.«
    21
    Es war nur ein Einakter. Das Stück mit der
kürzesten Spieldauer, in dem ich jemals aufgetreten war - nur eine
Vorstellung. Die Hauptfigur war ein distinguierter Anwalt, gerissen,
aber freundlich, betagt, aber scharfsinnig, dargestellt von Frank
Brodsky.
    Und in der Rolle der gertenschlanken, geheimnisvollen Privatdetektivin: Miss Alice Nestleton.
    Ihr bodenständiger, witziger Mann für alle
Fälle: Anthony Basillio. Und der Schurke beziehungsweise der Held
- das hängt von Ihrer Einschätzung des Lebemanns Peter
Dobrynin ab - war dieser merkwürdig belesene, sonderbar
abgerissene ehemalige Sträfling, den man nur unter dem Namen Basil
kannte.
    Ein weiterer geschätzter Darsteller würde
eine kleine Nebenrolle spielen: Detective Rothwax, angesehenes Mitglied
der New Yorker Polizei in der Rolle des Detective Rothwax, angesehenes
Mitglied der New Yorker Polizei.
    Im Grunde genommen gab es gar kein Skript, auch wenn
im Programmheft vermutlich gestanden hätte: »Nach einer Idee
von Frank Brodsky.« Und obwohl die Darsteller ohne Regisseur
würden agieren müssen, schien jeder genau zu wissen, was er
zu tun hatte.
    Es war eine Art Improvisationsübung für
Fortgeschrittene, denn alle kannten bereits das Ende. Aber
sämtliche Rollen boten viel persönlichen Freiraum, den wir
allerdings schnell würden nutzen müssen, denn wir
wußten alle, daß das Stück nur ganz kurz sein
würde.
    Tony und ich eröffneten die erste Szene, indem
wir um zwanzig vor zwölf in Basils Rehabilitationszentrum
vorbeischauten. Er saß wieder im Fernsehraum, bekleidet mit
seinem blauen Regenmantel. Er wirkte anders als neulich, entspannter,
als ob er sich endlich von seiner Abhängigkeit - von welchem
Suchtmittel auch immer - hätte befreien können. Er sprach
heute auch anders, nicht so gestelzt und rätselhaft. Er stand mit
beiden Beinen im Leben. Als Tony und ich sagten, daß wir ihn gern
zum Mittagessen einladen würden, mit einem guten Whisky dazu,
lächelte Basil und sagte: »Das können Sie gern
öfters machen. Heute, morgen, wann immer Sie wollen.« Dann
zwinkerte er mir zu und fragte: »Stimmt’s, schöne
Frau?«
    Also gingen wir zu dritt los, um den Hauptdarsteller
zu treffen, der in einer der hinteren Nischen in einem sehr vornehmen
Restaurant auf dem Broadway saß. Ich machte Basil und Mr. Brodsky
miteinander bekannt und wir setzten uns.
    »Wie soll ich Sie ansprechen?« fragte der Anwalt. »Mr. Basil oder Mr. Basil irgendwie?«
    »Sie können mich ansprechen, wie Sie
wollen«, gab er zurück. Er lächelte. Er ließ
seinen Blick durch das Restaurant schweifen. Eine Kellnerin kam. Tony
und ich bestellten Bloody Marys, Mr. Brodsky Tee und Mr. Basil Whisky.
    Ich sah, wie Tony auf seine Uhr schaute, nachdem die
Getränke gebracht worden waren. Es war Zeit für den Auftritt
des Nebendarstellers.
    Und Rothwax war pünktlich, wie er versprochen hatte.
    »Was für eine nette
Überraschung!« rief er aus und kam an unseren Tisch.
»Man weiß ja wirklich nie, wen man in so einem Restaurant
alles trifft!«
    Ich stellte den anderen Detective Rothwax vor, und
bemerkte, daß er einer der besten Männer der New Yorker
Polizei sei. Tony spielte mit und tat so, als hätte er den
Detective noch nie gesehen. Brodsky sagte: »Ein Freund von Alice
Nestleton ist selbstverständlich auch mein Freund.«
    Nur Basil sagte nichts. Ganz offensichtlich fühlte er sich in Rothwax’ Anwesenheit unbehaglich - sehr unbehaglich.
Er nippte langsam an seinen Whisky und schaute nachdenklich über
den Rand des Glases, sah Rothwax dabei aber nicht an.
    »Möchten Sie sich nicht zu uns setzen,
Detective?« fragte Brodsky und schickte sich an, einen Stuhl
weiterzurücken, um

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