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Eine Katze hinter den Kulissen

Titel: Eine Katze hinter den Kulissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lydia Adamson
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gedacht.«
    »Haben Sie Teak die Fünfundzwanziger besorgt, mit der Lenny erschossen worden ist?«
    »Nein. Ich hab ihm vor einiger Zeit mal
erzählt, wo man Waffen kriegen kann. Da gibt es diesen Typ in
dieser Eisenwarenhandlung auf der Columbus Avenue. Das hab ich ihm
gesagt.«
    »Sind Sie in ein Büro gegangen und haben die Waffe dort versteckt - unter dem Schreibtisch?«
    »Ich habe nie eine Waffe gesehen, das hab ich
doch gesagt. Ich habe Lenny nur hingebracht. Und ihn dort gelassen.
Lebend.«
    »Vielen herzlichen Dank, Mr. Basil«,
sagte Brodsky. Dann holte er wie in Zeitlupe ein kleines
Aufnahmegerät unter dem Tisch hervor. Das war der große
Moment des alten Mannes. Er hatte seine Klientin entlastet.
    Dann nahm er die Diamanten, die immer noch auf dem
gefalteten Papier lagen, und ließ sie einen nach dem anderen in
den Rest meiner Bloody Mary fallen. Er lächelte breit.
»Straß«, bemerkte er.
    22
    Die Anklage gegen Lucia Maury wurde fallengelassen.
Die Staatsanwaltschaft begann, gegen Vol Teak und Basil zu ermitteln,
der eigentlich Charles Small hieß und ein langes
Vorstrafenregister hatte. Basils Geständnis und Teaks finanzielle
Beziehung zu Dobrynin waren kein allzu komplizierter Tatbestand.
    Es gab nur noch einen ungeklärten Punkt, und das
war die Waffe. Basil hatte bei der Polizei wiederholt, was er Brodsky
gesagt hatte, nämlich daß alles, was er über die Waffe
wisse, war, daß Teak sie wahrscheinlich bei einem illegalen
Waffenhändler erworben hatte, den er, Basil, ihm empfohlen hatte.
Dieser Mann arbeitete nicht mehr in der Eisenwarenhandlung, die Basil
genannt hatte, und konnte daher nicht ausfindig gemacht werden, und
Basil konnte ihn nicht detailliert beschreiben.
    Aber die Staatsanwaltschaft war zuversichtlich. Ich
hatte einen Bericht geschrieben, in dem ich von meiner
Anna-Pawlowa-Smith-Falle berichtete und, soweit ich konnte, Teaks
Geständnis schilderte, daß er »Honorare« von
verschiedenen Leitern von Ballettensembles bekommen hatte, im Gegenzug
dazu, daß Louis Beasley ihnen Geld besorgt hatte. Und
natürlich erläuterte ich auch Dobrynins Erpressermethoden.
    Angesichts dieser Entwicklungen war es nicht
verwunderlich, daß Lucia und ihr Anwalt zu einer Art Siegesfeier
in ihre Wohnung eingeladen hatten, an einem bitter kalten
Sonntagnachmittag. Tony hatte beschlossen, mich nicht zu begleiten,
weil er erstens jetzt genug von diesen Ballettleuten hatte und zweitens
Frank Brodsky nicht mehr ausstehen konnte. Also ging ich allein.
    Die Wohnung war schon voller Menschen, als ich
eintraf. Sie hatten in aller Eile große Mengen an Essen und
Getränken besorgt. Ich hatte den Eindruck, daß Dutzende von
kleinen Geschäften in der Nachbarschaft in letzter Minute
Bestellungen entgegengenommen hatten, denn es klingelte ununterbrochen
und Botenjungen brachten neue Schachteln und Tabletts mit
Eßbarem. Es gab italienische Spezialitäten, jüdische
Delikatessen, indische und mexikanische Gerichte.
    Lucia wirkte müde, aber glücklich, und sie
umarmte mich so heftig und fest, daß sie mich fast erdrosselte.
Ihre betagten Eltern waren aus Delaware gekommen und dankten mir
überschwenglich für all meine Bemühungen in Lucias Fall.
Überall gab es Umarmungen und Freudentränen.
    Dann ging ich zu einem der vollbeladenen Tische
hinüber. Ich strich einen verlockenden Dip auf einen kleinen
Kräcker. Gerade als ich in das Schnittchen beißen wollte,
entdeckte ich Frank Brodsky. Er saß allein auf einem Sofa, einen
Martini in der Hand, und sah mich an. Ich ließ den Kräcker
sinken und lächelte ihn erfreut an. Er lächelte zurück
und deutete eine galante kleine Verbeugung an. Ich wandte mich von dem
Büfett ab und schlenderte durch den Raum zu einer Gruppe von
Tänzerinnen, Freundinnen von Lucia, die ich seit Jahren nicht
gesehen hatte.
    »Alice Nestleton! Hallo, Alice!« Ich
hörte, wie laut mein Name gerufen wurde. Ich sah, wie eine Frau
mir ziemlich aufgeregt zuwinkte. Es war die Ballettkritikerin Betty Ann
Ellenville. Sie winkte mich zu sich heran. Ich ging auf sie zu. Als ich
neben ihr stand, nahm sie meinen Arm und fragte: »Können wir
uns irgendwo unterhalten? Vielleicht im Schlafzimmer.«
    »Natürlich«, sagte ich und
ließ mich von ihr in Lucias Schlafzimmer ziehen, wo überall
Mäntel, Schals und Pullover herumlagen.
    »Draußen ist es viel zu laut zum Reden«, entschuldigte sich Betty Ann.
    »Sind Sie schon lange hier?«
    »Es kommt mir vor wie mehrere Wochen. Aber ich
will mich nicht

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