Eine unmoralische Affäre
haspelte weiter. »Wie auch immer, ich bin ein zuverlässiger Arbeiter und brauche einen Job.Von meinen vorherigen Arbeitgebern kann ich sehr gute Zeugnisse vorweisen.« Er befeuchtete sich die trockenen Lippen.
Jasons Augen flogen von einem zum anderen, ehe er erneut Cooper fixierte - der seinen Blick hartnäckig erwiderte,
registrierte Katherine mit einer gewissen Schadenfreude.
»Sie haben den Nerv, mich um einen Job zu bitten, und das, nachdem ich Sie mit meiner Frau im Bett erwischt habe?«, versetzte Jason in spöttisch herablassendem Ton.
»Jace, ich …« Er warf ihr einen mordlustigen Blick zu, woraufhin Katherine vor lauter Schreck verstummte.
»Andererseits mag ich Ihre Mutter«, ging Jace über ihren Einwurf hinweg. »Sprechen Sie mit Billy Jenkins. Wissen Sie, wo wir derzeit bohren?«
»Ja, Sir«, antwortete Jim.
»In Ordnung. Sagen Sie Billy, dass ich Sie geschickt hab.«
»Danke, Mr. Manning.« Jim deutete auf die Kisten, die sich am Boden stapelten. »Ich nehm erst mal die mit«, sagte er und hob die kleinste auf, »und komm später nochmal wieder, um die restlichen abzuholen. Ich meine, natürlich nur, wenn das für Sie okay ist«, setzte er hastig hinzu.
»Kein Problem, Jim.« Katherine lächelte halbherzig.
»Also ich geh dann jetzt. Tschüss, Kath… äh … Miz Manning«, korrigierte er sich und spähte nervös zu Jace.
Er versuchte, sich an Jace vorbeizuschieben, der weiterhin die Tür blockierte, ihn an der Schulter packte und festhielt. »Wenn du Mist baust, bist du draußen. Ganz egal, wer deine Mutter ist. Kapiert?«
»Ja, Sir. Ich hab’s kapiert«, bekräftigte Jim mit Nachdruck.
Jace ließ ihn los und nickte zustimmend.
Katherine und Jace funkelten einander wortlos an, während sie darauf warteten, dass die Eingangstür zuklickte. Katherine hätte ihren Mann in der Luft zerreißen mögen.
Sein Verhalten war unentschuldbar. Igitt, sich wichtig machen und auf die Kacke hauen, dass es spritzte, das war wieder mal typisch für diese Mannings!
Ihre grünen Augen sprühten Funken, als sie ihn anfuhr: »Wie kommst du in meiner Wohnung dazu, jemanden - irgendjemanden - dermaßen zusammenzufalten?«
»Er kann froh sein, dass ich ihn nicht zu Kleinholz verarbeitet hab. Ich bin nun mal nicht versessen darauf, nach Hause zu kommen und festzustellen, dass meine Frau mit einem anderen rummacht.«
»Er war erst ein paar Minuten da! Kurz bevor du zurückkamst«, verteidigte sie sich. »Er war hier, weil er dich kurz sprechen wollte. Zudem hatte seine Mutter ihn dazu verdonnert, endlich den Speicher zu entrümpeln. Du hast es mit deinem herablassenden Verhalten bewusst darauf angelegt, ihn fertigzumachen. Er ist doch noch ein halbes Kind.«
Jace lachte zynisch auf. »Aber klar doch. Ein Zweiundzwanzigjähriger ist in deinen Augen noch ein halbes Kind, das ist ja zum Piepen! Glaub mir, Katherine, Mr. Cooper hat es sichtlich genossen, bei dir auf Tuchfühlung zu gehen. Gelegenheit macht Diebe. Jeder heißblütige junge Mann würde dir an die Wäsche gehen.«
»Hör endlich damit auf, jeden anderen Mann an deinen eigenen animalischen Standards zu messen«, schnappte sie.
»Und was war mit Mr. Welsh?«, wollte Jason wissen, eine Augenbraue spöttisch hochgezogen.
»Oh … du … du!«, fauchte sie, »du bist wirklich ein Riesenidiot!«
Zornbebend stürzte sie sich auf ihn. Sie holte mit ihrer
kleinen Hand aus und schlug Jace mit ungeahnter Heftigkeit ins Gesicht.
Er packte sie mit einem stählernen Arm um die Taille, dass es ihr zischend den Atem aus den Lungen presste, und riss sie an sich. Seine Faust krallte sich in ihre Haare, er zog ihr schmerzhaft den Kopf nach hinten, so dass sie ihn anschauen musste.
Ihre Furcht wurde lediglich von ihrer Fassungslosigkeit übertroffen. Grundgütiger, sie hatte ihn geschlagen! Mit seinem aufbrausenden Temperament war nicht zu spaßen. Das wusste sie seit jenem Tag, an dem sie den Ausflug an den See gemacht hatten. Bei der misslichen Episode mit Ronald Welsh hatte er sein cholerisches Naturell erneut bewiesen - er war förmlich ausgerastet und hatte ihren Chef krankenhausreif geprügelt. Jetzt bohrten sich seine Augen in ihre, und sie hielt panikartig den Atem an.
Zu ihrer großen Verblüffung brach er in schallendes Gelächter aus.
»Wenn man dich entsprechend provoziert, entpuppst du dich als kleine Wildkatze, was, Katherine?« Sein Gesicht schwebte über ihrem, sie fühlte seinen Atem auf ihren erhitzten Wangen. »Du bist eine hinreißende
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