Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenmeer: Roman (German Edition)

Elfenmeer: Roman (German Edition)

Titel: Elfenmeer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
Vom Netzwerk:
von Sinnen?« Seine Hand umklammerte ihren Arm mit einer Stärke, die sie die Zähne zusammenbeißen ließ, aber er konnte einfach nicht loslassen. »Du kannst dich unmöglich mit ihnen zusammentun! Sie sind Verräter, sie haben die Königin entführt! Vin, sie sind gefährlich! Sie könnten dir wer weiß was antun.«
    Wärme flackerte einen flüchtigen Moment lang in ihren Eisaugen auf. »Um mich brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Ich bin eine Thesalis. Diese Piraten können mir keine Angst einjagen. Sie haben keine Ahnung von Magie, auch wenn sie sich davon beeinflussen lassen. Sie verstehen nichts von Kontrolle. Aber sie können mir nützlich sein. Jetzt, da ich weiß, wo sich die Minen befinden …«
    »Vin!«
    »… werden diese Menschen nicht länger leiden müssen. Ich werde sie befreien.« Sie hielt seinen Blick gefangen. »Es sei denn …«, ihre Stimme wurde sanft, hoffnungsvoll, »es seidenn, du tust es, Ardemir. Befreie die Menschen, sieh nicht länger weg, sondern kämpfe für die Gerechtigkeit. Löse dich endlich von der Königin.«
    Sein Herzschlag pochte in seinen Schläfen, und es fiel ihm schwer, klar zu denken. »Du weißt, dass ich das nicht kann.«
    Vinae zog ihren Arm weg, und Ardemir ließ sie widerstrebend los. »Dann kann ich auch nicht anders. Es tut mir leid.«
    Sie drehte sich um, aber Ardemir konnte sie nicht einfach so gehen lassen. Das war doch absurd! Er hatte bereits in dem Moment, da sie in Lurness in den Sternensaal gekommen war, gewusst, dass er sie verlieren würde, doch die Wucht des Schmerzes traf ihn trotzdem unvorbereitet. »Vin!« Erneut eilte er ihr hinterher und riss sie zu sich herum. Mit beiden Händen umfasste er ihr Gesicht und presste seine Stirn gegen die ihrige. Er musste ihr nah sein, musste sie festhalten, ihr begreiflich machen, dass sie ihm alles bedeutete. Seine Finger glitten unter ihr seidiges Haar, seine Daumen strichen über ihre Wangen. »Vin, tu das nicht.« Er brachte kaum mehr als ein raues Flüstern zustande. »Ich flehe dich an. Bleib an meiner Seite, Vin. Ich brauche dich. Bleib an meiner Seite.«
    Vinae sah ihn an, mit all dem Schmerz, den er selbst spürte. Sie legte ihre Hände auf die seinigen, und ihr warmer Atem, der in weißen Wolken zwischen ihnen stand, umhüllte ihn. »Nein, Ardemir.« Sie hauchte einen Kuss auf seine Lippen, und sein Magen schien sich zu verknoten. »Bleib an meiner Seite.« Sie ließ ihre Hände sinken und nahm gleichzeitig die seinigen von ihren Wangen. »Bleib an meiner Seite, Ardemir.«
    Es war ihm unmöglich, sich zu rühren, als sie sich nun endgültig umdrehte und an den Käfigen vorbei zurück zu den Booten ging.
    »Vin!« Der Drache in ihm brüllte und spie Feuer, doch der Schmerz war nichts im Vergleich zu der Qual seines Verlustes.Die Hitze versengte sein Innerstes, und er hatte das Gefühl, den Verstand zu verlieren. »Vin!« Er taumelte, als sie sich tatsächlich noch einmal zu ihm umdrehte.
    »Ich gehe jetzt, Ardemir. Wenn du mich nicht gegen meinen Willen hier festhältst, gehe ich, um das Richtige zu tun.«
    Ardemir starrte sie an, rang um Atem. Seine Pflicht war es, sie gefangen zu nehmen, doch das konnte er unmöglich tun! Er konnte sie nicht in einen Käfig sperren und bewachen lassen. Er durfte ihr nicht antun, was Daeron ihr angetan hatte. Aber wenn sie ging …
    »Tu das nicht.« Sie konnte ihn nicht hören, denn der Wind trug die leise gesprochenen Worte sofort in die andere Richtung davon. Also wandte sie sich ab und ging zwischen den Hallen hindurch zur Küste.
    »Also gut!«, brüllte er so laut, dass sich ein paar Menschen nach ihm umdrehten. »Dann wird es eben Krieg geben!«
    Vinae sah über die Schulter zurück zu ihm, und ihr Blick aus Eis schien nach ihm zu greifen und das Feuer zu umhüllen, bis es in ihm gefangen war und er zu explodieren drohte. Sie nickte, und jetzt wurde ihm wirklich bewusst, dass sie fort war.

Nayla
    Eine Faust donnerte gegen die Tür. »Zwei Rinieler Handelsschiffe mit Eskorte, eine Meile backbord«, drang es dumpf von der anderen Seite her.
    Sofort schwang Nayla sich aus dem Bett und griff nach ihrer Bluse. »Ich muss auf mein Schiff«, stieß sie hervor, während sie die Knöpfe schloss, und auch Avree beeilte sich, in seine Kleidung zu schlüpfen. Es war lange her, seit sie ein Schiff aufgebracht hatten, und der Besatzung wurde bald langweilig. Hätte die Entführung der Königin nicht für Abwechslung gesorgt, wäre die Mannschaft in ihrer Muße wohl über

Weitere Kostenlose Bücher