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Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Titel: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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höher, drehte ihnen allen aber weiterhin den Rücken zu. »Du weißt, was das für unsereins bedeutet?«
    »Diese Strafe ist vorgesehen. Du kennst die ungeschriebenen Gesetze. Wärst du an meiner Stelle, hättest du über mich ein anderes Urteil gesprochen?«
    Gwynbaen schwang ihren Körper elegant herum. Nach wie vor würdigte sie Gofannon keines Blickes und hatte nur Augen für ihren Widersacher. »Ja. Ich hätte Gnade walten und dich töten lassen. Aber das war schon immer dein Problem, Fanmór: Du nimmst deine Aufgaben und Pflichten
zu
ernst. Du hältst dich an Worte aus Büchern, die niemals geschrieben wurden, und du vertraust auf Überlieferungen aus jenen Zeiten, da die beiden Brüder Chaos und Ordnung noch als Freunde durch die Welten wandelten. Du hast niemals akzeptiert, dass sich alles ändert ...«
    »Nichts ändert sich!«, entgegnete Fanmór. »Alles wird so sein, wie es immer war. Mit einer Ausnahme: Du und dein widerliches Pack, ihr werdet verschwunden und die Erinnerungen an euch aus den Köpfen aller Elfen gestrichen sein.«
    »Du weißt, dass dem nicht so sein wird«, entgegnete die Königin mit unnatürlicher Ruhe. »Man wird mich nicht vergessen. Und am allerwenigsten wirst
du
es schaffen, mich aus deinen Gedanken zu tilgen.«
    »Humbug! Worte einer Schlange!« Fanmór wischte mit einer wütenden Handbewegung Pergamente, Bücher und ein kristallenes Kugelglas von einem Beistelltisch. »Lass uns diese Farce endlich zu einem Ende bringen. Meine Krieger und ich sind müde. Wir wollen nach Hause gehen, mit unseren Familien das Ende des Kampfes feiern und den Frieden genießen.«
    »So sei es denn. Du willst mich also nicht töten, Fanmór?«
    »Nein. Dafür bist du mir zu schlau. Als Hohe Frau hättest du wie ich das Recht, den Grauen Herrn von Annuyn um drei Prüfungen zu bitten, um aus dem Totenreich zurückkehren zu dürfen. Ich kenne dein Geschick im Umgang mit Rätseln und speziellen ... Aufgaben. Über kurz oder lang hätte ich dich wieder am Hals. Neuerlich würdest du Sidhe Crain mit dem Gift deiner Worte beträufeln und weitere fürchterliche Schlachten heraufbeschwören. Mein Urteil lautet auf Verbannung in der Schattenwelt.«
    »Du weißt, dass es für manche meiner Gefolgsleute eine Möglichkeit gibt, der Verbannung auszuweichen?« Gwynbaen lächelte ihren Kontrahenten an. Zuckersüß. So, wie sie es Gofannon gegenüber getan hatte, als sie ihn ersuchte, Fanmór zu töten.
    »Der Meidlings-Schwur«, antwortete der Riese düster. »Ich weiß Bescheid. Ich hatte gehofft, dass du dieses Relikt alter Gerichtssprechung nicht kennst.«
    »Es gibt viele Sachen, über die ich informiert bin, mein liebster Feind. Wenn ich wollte, könnte ich dir Dinge über deine Herkunft und die der Rasse der Riesen erzählen. Aber ich denke, dass ich dieses Wissen in mein
vorübergehendes
Asyl mitnehmen werde.«
    Fanmór verschränkte die breiten, haarigen Arme vor der Brust. »Es gibt keine Wiederkehr aus dem Schattenland. Du wirst dort dein Leben beschließen, wie lange auch immer es währen möge.«
    »Wenn du meinst ...« Gwynbaen lächelte und nickte ihrem Widersacher zu. »Ich sehe, dass du in Eile bist. Sicherlich wartet dein Frauchen auf dich, um dich nach geschlagener Schlacht gebührend zu empfangen. Um dir neue magische Unterwäsche zu weben und dir den Tratsch deines Hofes zu erzählen, den du schon so lange vermisst hast.«
    »Deine Worte sind die einer verbitterten Frau, und sie zeigen deine innere Hässlichkeit umso deutlicher. Aber du hast recht; wir werden die Zeremonien des Meidlings-Schwurs jetzt beginnen ...« Fanmór drehte sich einmal im Kreis. Aus seinem linken Zeigefinger strömten Lichtschauder. Langsam senkten sich die Partikel zu Boden, sogen dabei Luftstaub an und ließen rings um ihn schemenhafte Gestalten entstehen. Es waren die Avatare von Wesen, die an der Seite der Königin in den Kampf marschiert waren und bis zum heutigen Tage überlebt hatten.
    »Ihr alle habt verloren!«, rief Fanmór dröhnend. »Euer Schicksal ist untrennbar mit jenem Gwynbaens, der unterlegenen Kriegsführerin, verknüpft. Und dennoch seid ihr und ich durch den Meidlings-Schwur miteinander verbunden.« Er holte Atem. Sein Blick traf Gofannon. »Wenn ihr bereit seid, eurer Treueverpflichtung zu Gwynbaen zu entsagen, so bin ich bereit, euch in der Obhut der Crain aufzunehmen und euch Asyl zu gewähren. Damit nehmt ihr allerdings ein gerüttelt Maß an Schande auf euch, das noch auf eure Kinder und

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