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Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Titel: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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zitterten. »Er war nur ein Teil einer Anschlagsserie, die damals das Land in Atem hielt. Die Toten waren ... Kollateralschäden in einem größeren Kampf.« Robert blickte Anne Lanschie an und lachte bitter. »Sind sie das nicht immer? Verluste, die man in Kauf nehmen muss, wenn man ein strategisches Ziel verfolgt?« Er dämpfte die Zigarette ab. Sie schmeckte ihm mit einem Mal nicht mehr. »Als ich im Krankenhaus erwachte«, wechselte er abrupt das Thema, »sagte mir eine Beamtin von Scotland Yard mit dem unendlichen Ausdruck des Bedauerns, dass Sandra und Lisa sehr nahe an der Sprengbombe gewesen wären, als sie hochging. Sie lägen im Koma und ihre Überlebenschancen seien gering. Ich solle sie sicherheitshalber identifizieren, da sie ziemlich verunstaltet seien.«
    »Das war wohl keine besonders mitfühlende Dame«, sagte Anne Lanschie.
    »Ich war niemals zuvor und danach so nahe daran, jemandem körperlichen Schmerz zuzufügen. Ich lag in einem Bett, mit einem Brustgurt gesichert. Auch mich hatte es ganz schön erwischt. Da waren ein gutes Dutzend Fleischwunden, eine Gehirnerschütterung, beschädigte Trommelfelle und so weiter. Aber ich erinnere mich noch gut, wie ich mich daranmachte, aufzustehen. Mich abzustützen, den Gurt zu öffnen. Mir die Kanülen aus der Armbeuge zu ziehen, auf die Beamtin loszugehen und ihr das kleine blaue Täschchen, das so nett zu Jacke, Rock und Käppchen passte, in den Hintern zu stopfen. Quer selbstverständlich. Ich hätte gerne zugesehen, wie sie vor mir verblutet wäre. So stellte ich mir das vor, damals.«
    »Aber du hattest nicht die Kraft.«
    »Und auch nicht den Mut.« Verzweifelt schüttelte Robert den Kopf. »Manchmal wünschte ich, ich hätte es geschafft.«
    »Wahrscheinlich warst du so zugedröhnt mit Medikamenten, dass du gar nichts tun konntest.«
    »Es waren nicht die Medikamente. Es ist auch niemals der Alkohol. Es ist diese gottverdammte Schwäche, die in mir steckt!« Robert wurde laut. »Ich besuchte also Lisa und Sandra. Nichts an ihnen war so, wie es einmal gewesen war. Sie waren zu ... Fleischklumpen verkommen. Und wenige Stunden später starben sie, in einem Abstand von wenigen Minuten. Es war eine Erlösung für sie.«
    Manche der Feiernden ringsum warfen ihm irritierte Blicke zu, um sich gleich darauf wieder ihren Unterhaltungen zu widmen. Sie taten so, als existierten Anne und er lediglich am Rande ihres Wahrnehmungsvermögens.
    »Bleib ruhig«, sagte Roberts Gesprächspartnerin. »Es ist lange vorbei. Dieses Erlebnis ist Teil deiner Vergangenheit. Du aber solltest nach vorne blicken und an deine Zukunft denken. Eine neue Frau ...«
    »Wer nimmt schon einen Loser wie mich?«, unterbrach Robert Anne barsch. »Ja, möglicherweise für eine Nacht oder zwei. So lange, bis die Mädels draufkommen, wie ich wirklich ticke. Die Einzige, die es länger in meiner Nähe aushält, ist Nadja.«
    Anne Lanschie tötete nun ebenfalls ihre Zigarette ab. Sie blies ineinandergreifende Ringe aus und kniff die Augen zusammen. »Läuft wirklich nichts zwischen euch beiden?«
    »Sie könnte meine Tochter sein. Sandra wäre, würde sie heute noch leben, bloß fünf Jahre jünger. Nein. Das kleine Biest ist nichts für mich. Sie ist viel zu lebendig und unruhig. Immer wieder zieht sie mich in Sachen rein, die unglaublich sind und mich nahe an den Rand des Herzinfarkts bringen. Erst neulich ...«
    »Ja?« Anne Lanschie beugte sich interessiert vor.
    »Ach, nichts, gar nichts.« Robert wischte sich über die schweißbedeckte Stirn und suchte verlegen nach einem anderen Gesprächsthema. Die Erinnerung an Sandra und Lisa hatte ihn aufgewühlt. Wie immer. Sein Hemd war schweißnass, und seine Beine zitterten. Und beinahe hätte er Anne von Nadjas und seinem gemeinsamen Abenteuer in der Anderswelt erzählt.
    »Whow – die Flasche ist fast leer!«, sagte er letztlich. »Ich wusste gar nicht, dass wir so viel gebechert haben.«
    »Das hat der Bowmore so an sich.« Anne Lanschie zeigte sich ausreichend sensibel, um nicht näher in ihn zu dringen und mehr über seine Andeutungen in Erfahrung zu bringen. »Er geht runter wie Wasser – und er beschert dem Genießer keine Kopfschmerzen oder Übelkeit, im Gegensatz zu den meisten Konkurrenzprodukten.«
    »Freut mich zu hören. Denn ich hatte wirklich den einen oder anderen zu viel.«
    Anne Lanschie zog die Hand von seinem Arm und blickte auf ihre Uhr. »Es ist bald Mitternacht,« sagte sie. »Das King’s Arms hat zwar bis zwei Uhr

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