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Erbspione vogelfrei

Erbspione vogelfrei

Titel: Erbspione vogelfrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Re­vo­lu­ti­ons­ge­ne­ral Gnure Wotkma­ba, an­ge­kom­men war.
    Vor al­lem die sie­ben­hun­dert Mit­tel­stre­cken­ra­ke­ten mit schar­fen Atom­spreng­köp­fen wa­ren nie­mals im Kon­gour­wald ab­ge­la­den wor­den. Die Ge­schos­se la­ger­ten jetzt noch in den süd­afri­ka­ni­schen Ar­se­na­len der recht­mä­ßig ge­wähl­ten Fö­de­ra­ti­ons­re­gie­rung.
    Re­ling hat­te mir bei der Cha­rak­ter­schil­de­rung die­ses eins­ti­gen GWA-Of­fi­ziers ge­sagt, er be­grif­fe es ein­fach nicht, daß ein sol­cher Mann jetzt in en­ger Ver­bin­dung mit ei­ner an­ar­chis­ti­schen Wi­der­stands­grup­pe aus al­len afri­ka­ni­schen Völ­ker­schaf­ten stün­de.
    Nun sah ich May­koft auf dem Bild­schirm. Er wirk­te aus­ge­gli­chen, kei­nes­wegs ner­vös.
    Wahr­schein­lich hat­te er auch kei­ner­lei Kon­trol­len zu be­fürch­ten, denn of­fi­zi­ell galt er als Oberst und en­ger Fach­be­ra­ter der Afri­ka­ni­schen Zen­tral­ab­wehr; ei­nem Ge­heim­dienst mit nicht zu ver­ach­ten­den Fä­hig­kei­ten.
    Wie kam er hier­her? Hat­te er von un­se­rer Ein­satz­pla­nung Wind be­kom­men?
    »Aus­ge­schlos­sen!« be­haup­te­te Han­ni­bal te­le­pa­thisch. Er hat­te mei­nen Ge­dan­ken­in­halt son­diert.
    »Das ist auch gar nicht wich­tig, Großer. Ich fra­ge mich, wes­halb ich ihn nicht te­le­pa­thisch or­ten konn­te. Er be­fin­det sich nur knapp sechs­hun­dert Me­ter un­ter uns. Wie schirmt er sich ab?«
    Ich brauch­te auf die Fra­ge nicht nä­her ein­zu­ge­hen, denn Gra­ham nahm in die­sem Au­gen­blick die Tau­cher­kap­pe ab. Dar­un­ter er­schi­en ein eng­an­lie­gen­der, me­tal­lisch glän­zen­der Helm, der prak­tisch den ge­sam­ten Kopf um­schloß.
    Ich fluch­te un­be­herrscht bei die­sem An­blick. Das war des Rät­sels Lö­sung! Des­halb hat­te Ki­ny nie­mals einen kla­ren Ge­dan­ken­im­puls emp­fan­gen kön­nen.
    Gra­ham May­koft trug einen An­ti­tron­helm – ei­ne ge­hei­me Son­der­kon­struk­ti­on, die in mei­nem Auf­trag von der ir­di­schen In­dus­trie her­ge­stellt wor­den war, als die hyp­no­sug­ge­s­tiv be­gab­ten Or­ghs auf dem Mars ge­lan­det wa­ren.
    Die drei Elek­tro­den der Hel­me und der Auf­bau des ener­ge­ti­schen Ab­sor­ber­fel­des hat­ten ver­hin­dert, daß un­se­re Mars­ak­teu­re hyp­no­tisch oder sug­ge­s­tiv be­ein­flußt wer­den konn­ten.
    Und was muß­te ich nun er­le­ben? Die­ser ge­ris­se­ne GWA-ge­schul­te Tak­ti­ker hat­te blitz­ar­tig ge­han­delt und wahr­schein­lich je­den Be­woh­ner die­ser omi­nösen Fel­sen­fes­tung ge­zwun­gen, Tag und Nacht einen An­ti­tron­helm zu tra­gen.
    Wo­her er sie be­zo­gen hat­te, war völ­lig un­klar. Er be­saß je­den­falls einen!
    Han­ni­bal und ich wur­den in dem Au­gen­blick um ei­ne bit­te­re Er­fah­rung rei­cher. Es war uns nicht mög­lich, den Ge­dan­ken­in­halt die­ses Man­nes te­le­pa­thisch zu be­lau­schen. Der Ab­sor­ber­helm ließ die be­wußt­seins­bein­hal­ten­den Wel­len­fron­ten nicht durch. Wir hät­ten lan­ge su­chen kön­nen!
    »Was wird nun aus un­se­rer groß­ar­ti­gen, ein­ma­li­gen Ga­be?« frag­te Han­ni­bal te­le­pa­thisch an. »Es wä­re vor­teil­haft, Bur­schen die­ser Art an die gu­ten Ma­nie­ren zu er­in­nern. Wenn ich an­de­ren Leu­ten ge­gen­über­tre­te, neh­me ich höf­li­cher­wei­se den Hut ab.«
    »Ja, aus­ge­rech­net du«, gab ich er­zürnt zu­rück. »Ich kann mich er­in­nern, daß du bei ei­nem Emp­fang durch un­se­ren Herrn Prä­si­den­ten die Schu­he aus­zogst und mit dei­nen übel rie­chen­den Geh­werk­zeu­gen über das Par­kett ge­glit­ten bist.«
    »Na und? Der ho­he Herr dach­te, ich käme ge­ra­de aus dem Schwimm­bad. Über­haupt – was sol­len die­se An­züg­lich­kei­ten! Du spitz­oh­ri­ger …«
    Der Gift­zwerg kam nicht mehr da­zu, mir sei­ne neues­ten Wort­schöp­fun­gen zu prä­sen­tie­ren. Der helm­be­wehr­te Frosch­mann mel­de­te sich.
    Er sprach ru­hig und mit be­ton­ter Ge­las­sen­heit. Angst schi­en er nicht zu emp­fin­den, oder er ver­barg sie meis­ter­haft. Ei­gent­lich muß­te man ihn we­gen sei­nes Ver­hal­tens be­wun­dern.
    Viel­leicht dach­te er auch an sei­nen

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