Erbspione vogelfrei
Revolutionsgeneral Gnure Wotkmaba, angekommen war.
Vor allem die siebenhundert Mittelstreckenraketen mit scharfen Atomsprengköpfen waren niemals im Kongourwald abgeladen worden. Die Geschosse lagerten jetzt noch in den südafrikanischen Arsenalen der rechtmäßig gewählten Föderationsregierung.
Reling hatte mir bei der Charakterschilderung dieses einstigen GWA-Offiziers gesagt, er begriffe es einfach nicht, daß ein solcher Mann jetzt in enger Verbindung mit einer anarchistischen Widerstandsgruppe aus allen afrikanischen Völkerschaften stünde.
Nun sah ich Maykoft auf dem Bildschirm. Er wirkte ausgeglichen, keineswegs nervös.
Wahrscheinlich hatte er auch keinerlei Kontrollen zu befürchten, denn offiziell galt er als Oberst und enger Fachberater der Afrikanischen Zentralabwehr; einem Geheimdienst mit nicht zu verachtenden Fähigkeiten.
Wie kam er hierher? Hatte er von unserer Einsatzplanung Wind bekommen?
»Ausgeschlossen!« behauptete Hannibal telepathisch. Er hatte meinen Gedankeninhalt sondiert.
»Das ist auch gar nicht wichtig, Großer. Ich frage mich, weshalb ich ihn nicht telepathisch orten konnte. Er befindet sich nur knapp sechshundert Meter unter uns. Wie schirmt er sich ab?«
Ich brauchte auf die Frage nicht näher einzugehen, denn Graham nahm in diesem Augenblick die Taucherkappe ab. Darunter erschien ein enganliegender, metallisch glänzender Helm, der praktisch den gesamten Kopf umschloß.
Ich fluchte unbeherrscht bei diesem Anblick. Das war des Rätsels Lösung! Deshalb hatte Kiny niemals einen klaren Gedankenimpuls empfangen können.
Graham Maykoft trug einen Antitronhelm – eine geheime Sonderkonstruktion, die in meinem Auftrag von der irdischen Industrie hergestellt worden war, als die hypnosuggestiv begabten Orghs auf dem Mars gelandet waren.
Die drei Elektroden der Helme und der Aufbau des energetischen Absorberfeldes hatten verhindert, daß unsere Marsakteure hypnotisch oder suggestiv beeinflußt werden konnten.
Und was mußte ich nun erleben? Dieser gerissene GWA-geschulte Taktiker hatte blitzartig gehandelt und wahrscheinlich jeden Bewohner dieser ominösen Felsenfestung gezwungen, Tag und Nacht einen Antitronhelm zu tragen.
Woher er sie bezogen hatte, war völlig unklar. Er besaß jedenfalls einen!
Hannibal und ich wurden in dem Augenblick um eine bittere Erfahrung reicher. Es war uns nicht möglich, den Gedankeninhalt dieses Mannes telepathisch zu belauschen. Der Absorberhelm ließ die bewußtseinsbeinhaltenden Wellenfronten nicht durch. Wir hätten lange suchen können!
»Was wird nun aus unserer großartigen, einmaligen Gabe?« fragte Hannibal telepathisch an. »Es wäre vorteilhaft, Burschen dieser Art an die guten Manieren zu erinnern. Wenn ich anderen Leuten gegenübertrete, nehme ich höflicherweise den Hut ab.«
»Ja, ausgerechnet du«, gab ich erzürnt zurück. »Ich kann mich erinnern, daß du bei einem Empfang durch unseren Herrn Präsidenten die Schuhe auszogst und mit deinen übel riechenden Gehwerkzeugen über das Parkett geglitten bist.«
»Na und? Der hohe Herr dachte, ich käme gerade aus dem Schwimmbad. Überhaupt – was sollen diese Anzüglichkeiten! Du spitzohriger …«
Der Giftzwerg kam nicht mehr dazu, mir seine neuesten Wortschöpfungen zu präsentieren. Der helmbewehrte Froschmann meldete sich.
Er sprach ruhig und mit betonter Gelassenheit. Angst schien er nicht zu empfinden, oder er verbarg sie meisterhaft. Eigentlich mußte man ihn wegen seines Verhaltens bewundern.
Vielleicht dachte er auch an seinen
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