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Erfüllen Sie meinen Herzenswunsch, Mylord!

Erfüllen Sie meinen Herzenswunsch, Mylord!

Titel: Erfüllen Sie meinen Herzenswunsch, Mylord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARY NICHOLS
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sich ruhig um. Ich wüsste keinen Grund, weshalb man Ihnen die Auszahlung verweigern sollte. Allerdings dürfen Sie keinen Vertrag unterschreiben, bevor ich nicht die Zustimmung der Treuhänder eingeholt habe.“
    „Gewiss.“
    Der Anwalt erhob sich. „Wenn Sie mich zum ‚Dog and Fox‘ begleiten würden, könnte ich Ihnen ein paar Guineas vorstrecken. Ich habe nie viel Geld bei mir, müssen Sie wissen, aus Angst vor Straßenräubern. Aber das, was ich erübrigen kann, gebe ich Ihnen gern.“
    „Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken soll. Sobald es mir möglich ist, erhalten Sie Ihr Geld zurück.“
    Der Anwalt tätschelte ihr die Hand. „Ich weiß doch, dass ich mich auf Sie verlassen kann.“
    „Was mache ich, wenn es Sir Cecil gelingt, das Testament seines Vaters anzufechten, Mr. Hardacre?“
    „Er würde gern, aber ich habe ihm erklärt, dass ihm abgesehen von den Gewinnen, die sein Land abwirft, kein Geld zusteht. Denn das ist in der Erbfolge festgelegt. Bestünde er darauf, vor Gericht zu gehen, verdienten daran einzig die Anwälte. Ich denke, ich konnte ihn überzeugen.“
    „Dann muss er also eine wohlhabende Frau heiraten und Kinder zeugen, um das Geld zu erhalten, das sein Vater für die Enkel verwalten lässt.“
    „Mit diesem Gedanken trägt er sich. Wir haben übrigens von Ihnen gesprochen. Er wollte wissen, ob es gesetzlich wäre, die Witwe eines Halbbruders zu ehelichen.“
    Sie schüttelte entnervt den Kopf. „Ich kann nicht glauben, dass er diese Frage ernst gemeint hat, und selbst wenn, würde ich einen Antrag von ihm um keinen Preis der Welt annehmen.“
    Charlotte wanderte die Allee entlang, die in die Auffahrt von Easterley Manor mündete, als zwei Kutschen in rasantem Tempo herankamen und sie rücksichtslos von der Straße drängten. Beide Vierspänner waren bis auf den letzten Platz besetzt, und es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass Cecils erste Gäste eingetroffen waren. Zu dem Zeitpunkt, da sie den Haupteingang des Herrenhauses erreichte, waren die Neuankömmlinge gerade dabei, aus den Chaisen zu steigen und ihren Gastgeber zu begrüßen. Sir Roland und Mr. Spike standen ebenfalls vor der Tür, um die Besucher willkommen zu heißen, als seien sie alte Freunde.
    Charlotte wäre den Leuten am liebsten aus dem Weg gegangen; andererseits waren sie und die Kinder bis auf Weiteres auf das Wohlwollen ihres Schwagers angewiesen. Um den Hausfrieden aufrechtzuerhalten, musste sie sich also bemühen, den Gästen gefällig zu sein.
    Einige Damen hatten sich bereits im Entree versammelt. Sie waren herausgeputzt, als wollten sie zu einem Ball gehen, und unterhielten sich ungebührlich laut.
    „Ah, meine Schwägerin“, rief Cecil mit einer flüchtigen Geste in ihre Richtung. „Sie führt mir den Haushalt, wenn Sie also etwas brauchen, wenden Sie sich an sie.“
    „Meine Damen, Gentlemen“, grüßte Charlotte die Leute, ohne sich anmerken zu lassen, dass Cecils Worte sie zutiefst beschämten. „Gestatten Sie mir, Schute und Umhang abzulegen, dann bin ich sofort für Sie da und zeige Ihnen Ihre Zimmer.“
    Sie ging zu Miss Quinn, die das Geschehen aus einiger Entfernung beobachtete, überreichte ihr ihre Sachen und strebte zügig zur Treppe.
    „Cecil, stellen Sie mich der Dame bitte vor.“
    Charlotte wandte sich um. Wenige Schritte hinter sich erblickte sie den fremden Gentleman, dem sie im Dorf begegnet war. Er stand in der Tür zum kleinen Salon und lächelte sie an. Also hatte ich recht, dachte sie. Er bewegt sich in den gleichen Kreisen wie Cecil und seine Freunde. Ihn hier zu sehen überraschte sie wenig, und trotzdem begann ihr Herz aufgeregt zu klopfen.
    Hatte er bei ihrer letzten Begegnung einen einfachen Reitrock und Breeches getragen, bot er nun ein ausnehmend elegantes Erscheinungsbild. Sein schneeweißes Krawattentuch war raffiniert gebunden und hob sich geschmackvoll von dem dunkelblauen Gehrock ab, der aus feinster dunkelblauer Wolle geschneidert war und wie angegossen saß. Dazu passende eng geschnittene Pantalons sowie auf Hochglanz polierte Stiefel betonten seine schlanken, gleichwohl muskulösen Beine. Er war zweifellos der attraktivste Mann, den sie je gesehen hatte.
    „Madam.“ Cecil trat neben sie. „Erlauben Sie mir, Ihnen Stacey Harding, Viscount Darton vorzustellen.“ Er nickte dem Gentleman zu. „Cousin Darton, meine Schwägerin Charlotte Hobart.“
    Der Viscount ergriff ihre Hand und verbeugte sich. „Mrs. Hobart, Ihr Diener.“ Er führte ihre Hand an

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