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Eternally - Cach, L: Eternally

Eternally - Cach, L: Eternally

Titel: Eternally - Cach, L: Eternally Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Cach
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über die Felswand hinausragenden Balkon. An der Längsseite befand sich ein offener Kamin, der so groß war, dass man einen Ochsen darin hätte braten können. An einem Ende des Raums hing ein Flachbildfernseher, das andere wurde eingenommen von dem großen Gemälde der Fortuna von Antoine Fournier. Es gab dicke orientalische Teppiche, einen Flügel, mehrere Tische und drei Sitzgruppen mit Sofas und Sesseln. In Bücherregalen standen ledergebundene antike Wälzer, die von den Schülerinnen so gut wie nie angefasst wurden; sie nutzten den Raum lieber, um fernzusehen oder zu lernen.
    »Amalia geht früh ins Bett und kann nicht schlafen, wenn meine Schreibtischlampe brennt«, sagte Caitlyn, was zwar stimmte, aber nur die halbe Wahrheit war.
    »Es ist nach zwei Uhr nachts.« Naomi blickte auf Caitlyns Buch. »Ich weiß, dass Die Abtei von Northanger nicht spannend genug ist, um einen so lange wachzuhalten.«
    »Mir gefällt es.«
    »Du wirst bald so aussehen, wenn du nicht genug schläfst«, sagte Naomi und zog die Haut unter ihren Augen nach unten. »Und du bist blass.«
    Caitlyn schloss das Buch und lehnte sich zurück. »Okay, ich gebe es zu. Ich bin nicht nur wegen der Hausaufgaben wach. Ich hab Probleme mit dem Schlafen.« Was mit anderen Worten bedeutete, dass sie es gerne hinauszögerte, das Licht auszumachen und sich hinzulegen, aus Angst, der Schlaf würde erneut einen Besuch der Kreischer mit sich bringen. Ein weiterer Besuch würde weiteres nächtliches Schreien bedeuten, und das wiederum würde bedeuten, dass Amalias letzter dünner Geduldsfaden riss.
    Naomi zog die Augenbrauen hoch. »Dann haben wir etwas gemeinsam.«
    »Leidest du auch an Schlaflosigkeit?«
    Naomi ließ ein Lächeln aufblitzen. »Wäre ich sonst hier?«
    »Was hält dich wach?«
    »Meine Mutter sagt, dass ich nachts geboren wurde.« Naomi zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, ob es daran liegt. Aber meine Gedanken fahren jede Nacht Karussell. Wenn etwas Vernünftiges dabei herauskäme, würde es mir nichts ausmachen.«
    »Du nimmst keine Schlaftabletten?«, fragte Caitlyn.
    Naomi rümpfte die Nase. »Die machen mich tagsüber noch schlapper als der Schlafmangel. Und du?«
    Caitlyn schüttelte den Kopf. »Ich habe oft Albträume. Das Letzte, was ich will, ist, wegen der Tabletten nicht aus diesen Träumen aufzuwachen.«
    »Ich habe schon davon gehört.«
    »Amalia hat es dir erzählt?«, fragte Caitlyn verlegen und ein wenig verärgert.
    »Nicht mir. Irgendjemandem, der es jemand anders erzählt hat, bis alle es wussten. So ist das hier. Es ist nicht einfach, ein Geheimnis zu bewahren.«
    »Das hätte ich mir denken können.« Sie waren nur fünfundfünzig Mädchen in jeder Jahrgangsstufe. Pro Unterrichtsfach waren es im Schnitt fünfzehn Schülerinnen, was bedeutete, dass man sich nicht unter dem Radar hindurchmogeln konnte, wenn man seine Lektüre nicht gelesen hatte oder einem ins Gesicht geschrieben stand, dass man die quadratischen Gleichungen nicht verstanden hatte. In den vergangenen Tagen hatte Caitlyn manchmal die relative Anonymität ihrer Highschool vermisst. »Andererseits: Wie viele Geheimnisse, die es wert sind, für sich behalten zu werden, hat ein Haufen Mädchen eigentlich, der ohne Jungs in einer Burg eingesperrt ist?«
    Naomi kicherte. »Mehr, als du denkst.«
    »Wirklich? Lass hören!«
    Naomi schüttelte den Kopf, und ihre langen geflochtenen Zöpfe tanzten über ihre Schulter. »Du musst sie selbst entdecken. Ich höre mir Tratsch an, aber ich behalte ihn für mich.« Naomi tat so, als schließe sie ihren Mund ab und werfe den Schlüssel fort.
    »Das sagst du nur, um mich dazu zu bringen, dir etwas zu erzählen«, sagte Caitlyn zweifelnd. Sie war plötzlich kurz davor, Naomi alles über die Kreischer, Raphael, ihre Mutter und die Tarotkarten zu erzählen. Und alles andere, das sie immer für sich behalten hatte.
    »Du hast meinen raffinierten Plan durchschaut.«
    Caitlyn lachte nervös. Sie fühlte sich sehr versucht, alles zu erzählen. »Bist du hierhergekommen, um das Gemälde des großen Fournier zu betrachten?«, fragte sie und hoffte, das Thema wechseln zu können, bevor sie der Versuchung erlag. Sie hatte das Gefühl, dass sie Naomi vertrauen konnte, aber Worte, die man einmal ausgesprochen hatte, konnte man nicht mehr zurücknehmen.
    »Das verwunschene Gemälde! Ha! Diese Geschichte hat Monsieur Girard letztes Schuljahr auch schon erzählt.« Naomi drehte sich zur Seite, um das Gemälde anzuschauen, aber

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