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Eternally - Cach, L: Eternally

Eternally - Cach, L: Eternally

Titel: Eternally - Cach, L: Eternally Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Cach
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noch von Albträumen gequält wirst«, sagte sie schließlich.
    Caitlyn verzog das Gesicht. »Ja. Es tut mir leid, dass sie es mit mir aushalten muss.«
    »Ich weiß vielleicht etwas, das dir helfen könnte.«
    »Ehrlich?«, fragte Caitlyn interessiert. »Was denn?«
    »Meine Eltern haben mich eine Zeitlang zu einer Therapeutin in Paris geschickt, als ich schlimme Träume hatte und … na ja, noch ein paar andere Probleme.« Sie zupfte an den Blättern einer Topfpflanze, die unter der Glassonne auf der steinernen Fensterbank stand. »Sie ließ mich etwas ausprobieren, das man ›luzides Träumen‹ nennt. Hast du schon mal davon gehört?«
    »Nein. Was ist das?«
    »Während du träumst, versuchst du dir dessen bewusst zu werden, dass du träumst. Und dann veränderst du, ohne aufzuwachen, den Traum, sodass er so verläuft, wie du es willst.«
    »Aber wie merkst du, dass du träumst? Ich merke es immer erst, wenn ich aufwache!«
    Brigitte hörte auf, die Pflanze zu drangsalieren. »Es gibt Tests, die du in deinem Traum machen kannst, zum Beispiel dein Gesicht in einem Spiegel betrachten: Wenn dein Spiegelbild nicht normal ist, träumst du. Oder du hältst dir die Nase zu«, sagte sie und machte es vor. »Wenn du schläfst, kannst du immer noch atmen, ohne den Mund aufzumachen.«
    »Aber ich müsste wissen, dass ich träume, bevor ich diese Tests machen kann«, sagte Caitlyn zweifelnd. Außerdem glaubte sie nicht, dass sie die Geistesgegenwart hatte, so etwas auszuprobieren, wenn die Kreischer kamen.
    »Es gibt noch eine andere Möglichkeit.«
    »Ja?«
    »Es funktioniert am besten, wenn du nicht zu müde bist, also tagsüber. Du versuchst, vom Wachsein zum Träumen zu wechseln und die ganze Zeit über mit deinem Bewusstsein dabei zu sein.«
    »Wie macht man das?«
    »Das ist schwer zu erklären, aber wenn du es ausprobierst, wirst du es selbst erleben. Beim Einschlafen hast du doch bestimmt auch manchmal seltsame, traumartige Gedanken oder Visionen, oder?«
    Caitlyn nickte. »Ja.«
    »Das ist das Gefühl, das du festhalten musst. Lass dich tiefer in die Träume fallen, aber halte einen Teil von dir wach. Denk daran, die Kontrolle zu bewahren. Wenn du es übst, wird es dir gelingen. Dann kannst du alles beeinflussen, was in dem Traum geschieht. Wenn du anfängst, einen Albtraum zu haben, kannst du ihn stoppen und stattdessen etwas Schönes träumen.«
    Caitlyn senkte den Kopf und dachte darüber nach. Es schien ihr kaum möglich zu sein. Wenn es aber doch möglich war, konnte sie nicht nur die Kreischer im Zaum halten, sondern vielleicht auch Raphael finden! Sie würde nicht auf Träume warten müssen, die ihn zu ihr brachten – sie konnte sich in diese Träume begeben. Eine Welle der Aufregung erfasste sie. »Hast du jemals einen luziden Traum gehabt?«
    Brigitte neigte den Kopf erst zur einen, dann zur anderen Seite, lehnte sich zurück und stützte die Ellbogen auf das Fensterbrett. »Ja und nein. Wenn ich etwas geträumt habe, das ich nicht wollte, habe ich zu mir selbst gesagt, dass ich das jetzt nicht träume, sondern stattdessen zum Beispiel, wie ich ein großes Haus einrichte. Manchmal hat es funktioniert.« Sie lächelte. »Ich habe im Schlaf schon viele Häuser eingerichtet.«
    »Du hattest also viele Träume, die du in eine andere Richtung lenken wolltest?«
    Brigitte nickte langsam. »Mein Bruder, Thierry. Er ist letzten September fast gestorben. Es war eine sehr schwere Zeit für meine Familie.«
    »Was ist passiert?«
    Brigitte streckte sich und stieß dabei versehentlich den Topf mit der Pflanze um. Er fiel auf den Steinboden, und die Hälfte der Erde fiel heraus. » Merde! «
    Die Mädchen schaufelten die Erde zurück in den Topf. »Es war ein Versehen«, sagte Caitlyn und meinte damit die Pflanze.
    »Mein armer Bruder. Ja, es muss ein Versehen gewesen sein.« Brigitte schüttelte den Kopf, und in ihre Augen traten Tränen. »Er hat nicht versucht, sich das Leben zu nehmen. Es war ein Unfall, dass er in den gouffre gefallen ist.«
    Caitlyn blickte auf. Der gouffre . Ein Schauder überlief sie. Sie hatte ein einziges Mal die Gelegenheit gehabt, mit Daniela allein zu sprechen und sie gebeten, alles über den Abgrund zu erzählen. Aber Daniela hatte die Lippen fest zusammengepresst und den Kopf geschüttelt. »Ich hätte das nicht erwähnen sollen. Bitte sag Brigitte nichts davon.«
    »Was ist mit Thierry beim gouffre passiert?«, fragte Caitlyn sanft.
    »Er war mit ein paar Freunden zu Besuch, um mich,

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