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Ex

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Titel: Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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Fenster parkte. Das rhythmische Blaulicht verlieh ihnen allen eine flimmernde, ungesunde Blässe. Als Peggy es erfuhr, schlug sie entsetzt die Hände vors Gesicht. Joanna nahm diese Bewegung wie in Zeitlupe wahr. Neben Peggy standen Tania Philips und Brad Bucklehurst, gelähmt vor Schreck.
    Sam sprach mit zwei Männern in Polizeiuniform. Einer von ihnen trug eine Mütze, der andere nicht. Dieses unwesentliche Detail prägte sich Joanna ein, sie wußte auch nicht warum – vielleicht war es ein Schutzmechanismus, weil sie nicht wahrhaben wollte, was ihnen einer der Polizisten in ausdrucksloser kalter Amtssprache mitteilte.
    »Die Leiche wurde um siebzehn Uhr zehn entdeckt, in einer kleinen Seitenstraße der Pike Street bei Cherry. Der Mann trug nur einen Universitätsausweis bei sich, das ist der Grund, weshalb wir hier sind. Falls er Bargeld oder Kreditkarten mit sich führte, wurden sie ihm abgenommen, ebenso Uhr oder Schmuck. Zahlreiche Stichverletzungen – was die genaue Todesursache angeht, müssen wir die gerichtsmedizinische Untersuchung abwarten. Inzwischen möchte ich Sie bitten, mich wegen der vorschriftsmäßigen Identifizierung ins Leichenschauhaus zu begleiten.«
     
    KAPITEL 42 Sie ging mit Roger in eine Bar gleich neben dem Campus, wo sie schon ein paarmal gewesen waren. Sam sagte, er würde zu ihr nach Hause kommen, sobald er konnte, wahrscheinlich in ein oder zwei Stunden. Roger bot ihr an, sie zu begleiten und zusammen mit ihr zu warten, aber sie meinte, sie brauche Menschen um sich herum, das Gefühl von ein bißchen Normalität. Und einen Drink.
    Da sämtliche Tische besetzt waren, gingen sie an die Bar.
    »Es ist eigenartig«, sagte sie. »Ich kann nicht einmal weinen. Es ist nicht der Schock, es ist schlimmer – irgendwie akzeptiere ich es einfach.«
    Roger nahm einen kräftigen Schluck von seinem Scotch mit Eis. »Ich habe Pete sehr gern gehabt.« Seine Stimme zitterte, was er mit einem Räuspern zu unterdrücken versuchte. »Ein netter Bursche. Intelligent. Geradlinig.«
    Eine Zeitlang schwiegen sie, dann fragte Joanna: »Was sollen wir nur tun?«
    Als er ihr keine Antwort gab, machte sie selbst einen Vorschlag. »Wenn wir das Ganze einfach sein lassen, nicht mehr versuchen, ihn zu vernichten, ihn vergessen…«
    Roger entschlüpfte ein knappes, etwas boshaftes Lachen. »Adam Wyatt vergessen klingt so einfach wie fünf Minuten lang nicht an ein Nashorn denken.«
    Wieder verfielen sie in Schweigen, während rings um sie herum der frühabendliche Trubel losging.
    »Also«, meinte sie schließlich, »wir sitzen einfach da und warten, wer als nächster drankommt. Ist das alles, was wir tun können?«
    Er leerte sein Glas und gab dem Mann hinter dem Tresen ein Zeichen. »Was ich tue, ist, noch ein Glas Scotch bestellen. Du auch?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Das Problem war«, fuhr er fort, während er sein frisch gefülltes Glas schwenkte, in dem die Eiswürfel klirrten, »daß wir einen Beweis haben wollten.«
    »Einen Beweis?« Fragend sah sie ihn an und wartete auf eine Erläuterung.
    »Wir haben jemanden erfunden, der nie existiert hat. Das ist zunächst nichts Neues, Schriftsteller, Künstler oder Kinder tun das unentwegt. Aber sie behaupten nicht, daß es mehr als ein Gedankenkonstrukt ist. Wir hingegen haben das getan. Wir wollten einen Beweis dafür haben, daß der Adam Wyatt, den wir uns ausgedacht haben, tatsächlich existiert. Wir haben ihn dazu gebracht, mit uns zu reden, uns zu beweisen, daß er real ist.«
    »Was ja Sinn und Zweck des Experiments war«, bestätigte Joanna.
    Wieder nahm er einen großen Schluck. Das Glas in der Hand, unterstrich er mit kleinen Gesten seine Worte.
    »Jeder Wissenschaftler, der den Namen verdient, weiß, daß man immer einen Beweis oder zumindest die Spur eines Beweises findet, wenn man nur gründlich genug danach sucht. Zum Beispiel können wir keineswegs hoch und heilig schwören, daß wir subatomare Strukturen in Hochenergiebeschleunigern beobachten und nicht etwa erschaffen, indem wir sie suchen. Wir fangen an mit Gleichungen und Theorien, wonach bestimmte Teilchen existieren könnten, manchmal sagen wir auch: existieren müssen. Weil wir diese Teilchen niemals sehen können – sie sind nicht sichtbar –, suchen wir dann in den Versuchskammern nach ihren Aufprallspuren. Und früher oder später sehen wir sie auch – wie die Fußabdrücke im Schnee, von denen die Leute, die an den Yeti glauben, behaupten, sie stammten von ihm, was für sie

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