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Ex

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Titel: Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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sie noch nie gesehen hatte. Er blickte von seinem Computerbildschirm auf, hob seine Augenbrauen und wollte ihr offenbar eine Frage stellen. Doch sie kam ihm zuvor.
    »Wer sind Sie?«
    »Das wollte ich Sie gerade fragen.«
    »Sie sitzen in meinem Büro. Würden Sie mir also bitte erklären, was Sie in meinem Büro zu suchen haben?«
    »Moment mal…« Er lehnte sich zurück und sah sie noch prüfender an. »Ich weiß zwar nicht, um was es geht, aber dieses Büro, in das Sie hier so einfach reinstürmen, ist meins. Kann ich irgend etwas für Sie tun?«
    Er redete nicht weiter. Joanna hatte die Hände zu Fäusten geballt und preßte sie an ihre Schläfen, als befürchtete sie, daß ihr der Schädel platzte.
    »Das ist doch verrückt… das darf doch nicht wahr sein… ich drehe durch!«
    Der Mann erhob sich, er war jetzt ernsthaft besorgt. »Setzen Sie sich lieber. Soll ich vielleicht jemanden für Sie anrufen…?«
    Sein Ton war freundlich, doch als er sie zu dem Besucherstuhl vor seinem Schreibtisch führen wollte, schrie sie ihn an: »Fassen Sie mich nicht an! Hände weg!«
    Sie wirbelte herum und rannte blindlings drauflos. Menschen sprangen ihr aus dem Weg und drückten sich gegen die Wand, um einem Zusammenstoß oder auch nur einer Berührung mit ihr auszuweichen. Erschrockene Gesichter spähten aus den Büros, um zu sehen, was los war. Da sah Joanna plötzlich Taylor Freestone auf dem Weg zu seinem Büro. Er las etwas und nahm sie erst wahr, als sie ihn beinahe eingeholt hatte.
    »Taylor!« Atemlos und mit wild durcheinandergebrachten Haaren stellte sie sich ihm breitbeinig und starr in den Weg. »Um Himmels willen, Taylor, sagen Sie mir wenigstens, daß Sie mich kennen. Sagen Sie den anderen, wer ich bin!«
    Taylor Freestone wurde kreidebleich, sein Blick huschte verschreckt über die Leute, die jetzt näherkamen, um nichts zu verpassen.
    »Was soll das?« fragte er ungehalten. »Was ist hier los?«
    »Ich bin Joanna Cross! Ich arbeite hier!« Sie schrie diese Worte heraus, als könnte sie allein durch die Lautstärke die Welt dazu bewegen ihr zu glauben.
    »Was tun Sie?« entgegnete er ungläubig.
    Joanna versuchte die aufsteigende Panik in sich zu unterdrücken. »Joanna…Joanna Cross… Wieso erinnern Sie sich denn nicht an mich? Taylor, warum benehmen Sie sich so?«
    Ohne zu wissen, was sie tat, hatte sie einen Schritt auf ihn zu gemacht und ihn am Revers gepackt. Seine Augen weiteten sich vor Schreck, er riß sich los und geriet dabei ein bißchen ins Stolpern.
    »Den Sicherheitsdienst!« rief er.
    »Ist schon unterwegs«, erwiderte eine Männerstimme.
    »Sehen Sie doch, Miss«, stotterte Taylor Freestone, »wer auch immer Sie sind und was auch immer Sie wollen…«
    »Ich bin nicht Wer-auch-immer… ich bin Joanna Cross… ich arbeite für Sie, ich schreibe für diese Zeitschrift…«
    »Aber ich habe Sie noch nie in meinem…«
    »Camp Starburst. Meine Enthüllungen über Camp Starburst haben die Verkaufszahlen um zwei Prozent…«
    »Camp wie?«
    »Sie haben gesagt, die Story über Adam Wyatt, an der ich gerade arbeite, ist reif für den Pulitzer-Preis…«
    Noch immer waren Taylors Augen vor Angst und Unglauben geweitet. »Ich habe keine Ahnung, wovon…«
    »Sam Towne! Sie haben seiner Abteilung an der Manhattan University eine Spende zukommen lassen, für ebendiese Story über das Adam-Wyatt-Experiment!«
    Da bemerkte sie eine Bewegung hinter sich. Zwei uniformierte Sicherheitsleute, die normalerweise unten in der Haupteingangshalle Dienst taten, standen plötzlich links und rechts neben ihr.
    »Bitte kommen Sie jetzt mit und bewahren Sie Ruhe, Miss«, forderte der eine sie auf.
    Sie spürte, wie ihre Arme gepackt wurden, und versuchte die fremden Hände abzuschütteln. Aber deren Griff wurde nur noch fester.
    »Eine Minute noch, lassen Sie uns doch zumindest den Grund für diesen Auftritt herausfinden.«
    Das sagte der Mann, der Joannas Büro in Beschlag genommen hatte. Er trat jetzt vor, bereit, für sie einzutreten.
    »Überlassen Sie das bitte uns, Sir«, erwiderte einer der beiden Sicherheitsleute.
    »Gern, sobald ich davon überzeugt bin, daß jeder hier weiß, was er tut.« Er sah Joanna gerade in die Augen. »Nun, wer sind Sie? Was wollen Sie?«
    Inzwischen war ihr klar, daß sie ganz ruhig bleiben mußte oder zumindest so tun mußte als ob. Sie mußte ihnen zeigen, daß sie dazu in der Lage war, daß sie keine hysterische Verrückte, sondern eine vernünftige Frau war, die Respekt verdiente.

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