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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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schmutzig zu sein. »Und wenn du fertig bist, kommst du wieder hierher zurück.«
    »Ich atme nur, um Euch zu dienen, Mylady«, sagte Jojo ehrfürchtig und hüpfte vom Küchentisch. Die frisch verheilte rotbraune Felide machte eine Verbeugung und wandte sich zur Tür, doch als die unvermittelt aufging und Azquil mit Tiji dicht hinter sich die kleine Küche betrat, fauchte sie plötzlich. Mit gefletschten Zähnen drückte sie sich hastig an den beiden Chamäliden vorbei und verschwand in der Dunkelheit.
    »Was war das denn?« Arkady konnte sich auf das Verhalten der Felide keinen Reim machen.
    »Wir kommen mit ihrer Art nicht besonders gut aus«, erklärte Azquil. »Sie sehen in uns Beute und wir in ihnen Mörder.«
    »Es ist ein uraltes Vorurteil«, sagte Arryl. »Viele Instinkte der jeweiligen Tierart, aus der die Crasii ursprünglich erschaffen wurden, haben sich in ihrer einzigartigen Variante des Menschseins fortgesetzt.« Sie zuckte die Achseln. »Katzen spielen gern mit Eidechsen.«
    »Katzen quälen Eidechsen gern«, verbesserte Azquil, »kurz bevor sie sie töten.«
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, Jojo würde einen von euch töten, oder?«
    »Doch, sobald ein Unsterblicher es ihr befiehlt.«
    Arkady warf einen Blick auf Arryl. »Na, das ist hier wohl kaum zu erwarten, oder?«
    »Das schließt nicht aus, dass ein anderer Unsterblicher es ihr befiehlt«, sagte Tiji stirnrunzelnd und meinte offenbar Cayal, vielleicht auch Declan. Das Verhältnis zwischen Declan und seiner kleinen Lieblingsechse schien immer noch recht angespannt zu sein, stellte Arkady fest.
    »Ich glaube, du verteufelst das arme Geschöpf ganz unnötig«, sagte Arryl. »Gibt es etwas Neues von unseren Widersachern, Azquil?«
    »Das Letzte, was wir von ihnen sahen, war, dass sie in Richtung Delta-Siedlung ablegten. Als wir gingen, standen Lord Cayal und Lord Declan noch am Kai, um aufzupassen, dass sie nicht umkehren.«
    Arkady konnte sich einfach nicht daran gewöhnen, das man ihren Freund aus Kindertagen jetzt ›Lord Declan‹ nannte. Tiji schien es ähnlich zu gehen, wie das nervöse Flimmern auf ihrer Haut bei jeder Erwähnung seines Namens verriet.
    »Dann haben wir ein paar Tage Zeit für Vorbereitungen, ehe sie wiederkommen.«
    »Glaubt Ihr wirklich, sie leisten Eurer Aufforderung Folge?«, fragte Arkady, die noch nicht überzeugt war, dass der Plan gelingen konnte. Sie hatte vor allem Mühe, sich vorzustellen, dass irgendwer in Cydnes Familie sich von einer Frau etwas vorschreiben ließ, unsterbliche Göttin oder nicht.
    »Man wird sehen.« Arryl blickte an Arkady vorbei und lächelte. »Ah, Declan, du bist zurück. Wo ist Cayal?«
    »Draußen.« Sein Ton machte klar, dass ihm nichts gleichgültiger sein könnte. »Arkady, könnte ich dich auf ein Wort sprechen? Unter vier Augen?«
    Das Einzige, was Arkady an Declans Bitte wirklich überraschte, war, das er so lange dafür gebraucht hatte. Sie nickte und nahm eine Kerze vom Tisch, ohne irgendwen anzusehen. Sie wollte gar nicht wissen, was die anderen über ihre seltsame, wechselhafte Beziehung zu diesem Mann dachten. »Wir können im kleinen Zimmer reden.«
    Declan ignorierte die anderen und folgte ihr in den Schlafraum mit dem schmalen Bett und den unangenehmen Erinnerungen, wo sie erst vor wenigen Tagen die verbliebenen Flaschen von Cydnes tödlichem Tonikum zerschlagen hatte. Die Bodendielen waren immer noch fleckig, und der Raum stank nach wie vor nach Holzgeist. Declan schloss die Tür, während sie die Kerze abstellte und sich ihm zuwandte, um ihn anzusehen.
    »Ist mit dir alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Es geht mir gut.« Sie hielt ihre Arme nach vorn. »Sieh doch. Keine Spur von blauen Flecken.«
    Declan betrachtete sie nachdenklich. Verlegen verschränkte sie die Arme vor ihren Brüsten, was ihr zumindest die Illusion von Sittsamkeit gab, auch wenn es herzlich wenig dazu beitrug, ihre Blöße zu bedecken.
    »Du warst unglaublich mutig da draußen.«
    Arkady schüttelte den Kopf. »Ein Kind zu beschimpfen hat mit Mut nichts zu tun. Es war auch nicht mutig, ihrem Bruder zu trotzen, solange ich wusste, dass ich ein paar Gezeitenfürsten in der Hinterhand habe, die mich rechtzeitig retten kommen. Das war, nebenbei bemerkt, ein beeindruckend theatralischer Auftritt. Wessen Idee war das? Deine?«
    »Cayals, glaube ich.«
    »Na, warum überrascht mich das nicht?«
    »Bist du bestimmt nicht verletzt?«
    »Ganz sicher. War das alles, was du mich fragen wolltest?«
    Declan

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