Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
Vom Netzwerk:
Nyah zurück nach Caelum brachte. Und der nächste Zug war seiner.
    Stellan nickte. »Dann folge ich jetzt Eurem Rat und gehe zum Palast.«
    Er blickte auf die Leiche seines Königs. Innerlich war er noch wie betäubt, während sein Verstand sich bereits mit politischen Details füllte: Bedingungen, die er stellen, Zugeständnisse, die er verlangen musste. Gezeiten, hört das nie auf? »Könntet Ihr darauf achten, dass Mathus Überreste … unversehrt bleiben?«
    »Wenn Euch so viel daran liegt.«
    »Das tut es.« Stellan holte tief Luft und wandte sich zur Tür. Dann stutzte er. Declan Hawkes hatte ihn zwar darüber aufgeklärt, was sich oben im Palast abspielte, aber es geschickt vermieden zu erklären, wie es überhaupt kam, dass er hier war.
    Er zögerte, die Hand schon auf der Klinke. »Ihr sagt, Ihr habt mit Chikita gesprochen. Sie ist keine Crasii, sie ist eine Ark. Soweit ich weiß, verabscheuen sie Eure Art. Wie hat sie denn darauf reagiert, dass Ihr jetzt unsterblich seid?«
    »Sie hat versucht mich aufzuschlitzen.«
    »Aber Ihr seid sofort wieder verheilt?«
    »Eine Begleiterscheinung der Unsterblichkeit. Neben fliegenden Teppichen.«
    Diese Bemerkung sagte Stellan nichts, aber er fragte nicht weiter nach. »Hat Euch Chikita irgendeinen Hinweis gegeben, in welche Richtung Arkady wollte, als sie aus der Schlacht floh?«
    Hawkes schüttelte den Kopf. »Sie hat keine Ahnung.«
    »Wenn sie zurück nach Glaeba wollte …«, begann Stellan. Er fürchtete sich beinahe, den Gedanken laut auszusprechen.
    »Dann war sie noch auf dem Eis, als es brach«, beendete Declan den Satz für ihn. »Ich weiß.«
    »Was glaubt Ihr, was passiert ist?«
    »Ich glaube, dass Arkady klug genug war, sich zum nächsten Ufer durchzuschlagen.«
    »Dann könnte sie noch am Leben sein?«
    »Vielleicht«, stimmte Declan mit einem unverbindlichen Schulterzucken zu. »Vielleicht auch nicht.«
    »Werdet Ihr weiter nach ihr suchen?«
    »Was glaubt Ihr denn, was ich tat, als ich auf Chikita stieß?«
    Stellan hätte gar nicht zu fragen brauchen. Er nickte. »Ich muss zum Palast. Sehen wir uns noch, oder wollt Ihr abreisen, da der Krieg nun vorbei ist?«
    Declan legte den Kopf schief. »Ich weiß es noch nicht. Da ich mit Chikita gesprochen habe, wird es wohl nicht lange dauern, bis die Bruderschaft erfährt, dass ich noch am Leben bin. Und zum Feind gehöre.«
    »Gehört Ihr denn jetzt zum Feind, Declan?«
    Er zuckte die Achseln. »Ich schätze, das bleibt abzuwarten.«
    »Was glaubt Ihr, was wird die Bruderschaft tun, wenn sie von Eurem Schicksal erfährt?«
    »Auch das bleibt abzuwarten«, sagte Declan Hawkes. »Und das ist auch ein Grund dafür, dass ich wünschte, ich könnte mich noch betrinken.«

29
     
    Warlock hatte nicht abgewartet, wie der Rest des Gesprächs zwischen Elyssa und den unsterblichen Neuankömmlingen verlief. Unbemerkt schlich er sich in den Wald und stieß dort glücklicherweise auf sein abtrünniges Pferd. Selbstvergessen zupfte es an einem störrischen trockenen Grasbüschel, das es irgendwie durch die Schneedecke geschafft hatte. Warlock führte das Tier leise ein Stück von der Pechgrube weg, dann saß er auf und ritt zum Lager der Arbeiter.
    »Mylady sagt, ihr sollt das Lager abbrechen und euch auf den Rückweg nach Cycrane machen«, befahl er dem Vorarbeiter, ohne abzusteigen. »Ich habe dringende Geheimdepeschen zu überbringen. Ihr müsst sofort in die Stadt zurück, sobald das Lager abgebrochen ist, und dürft niemandem sagen, dass ihr mich gesehen habt.«
    Der Vorarbeiter, ein scheckiger Canide mit grauer Schnauze, nickte und drehte sich um, um die Anweisung weiterzugeben. Niemand machte Anstalten, Warlocks Befugnis zu hinterfragen. Auch wenn sie ihm seine Vorzugsstellung bei Elyssa missgönnten, waren sie es gewöhnt, dass Warlock in ihrem Namen Befehle erteilte, und dieser Befehl war so nachvollziehbar, dass er niemandem aufstieß.
    Ehe der Vorarbeiter ihn in ein Gespräch verwickeln konnte, trieb Warlock seinen Zelter an, erreichte die Straße nach Cycrane und ließ dem Pferd die Zügel schießen. Er hatte nur einen einzigen Gedanken – seine Familie zu finden. Soviel er wusste, versteckten Boots und die Kleinen sich in einer Ruine im Norden der Stadt, aber wo genau, war ihm nicht bekannt. Nur dass die Ruine unweit vom See lag. Sie war nicht gerade ein Ausflugsziel – schon gar nicht zu dieser Jahreszeit –, aber wohl nicht allzu schwer zu finden, wenn man wusste, wo man suchen musste.
    Eigentlich hatte

Weitere Kostenlose Bücher