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Feenring (German Edition)

Feenring (German Edition)

Titel: Feenring (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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Elementargeister sind da, in der Welt der Feen, und solange die Pforten offen stehen, haben die Hexen Zugang zu den Elementaren – was für Sie gilt, wenn Sie mit Ihrem Astralkörper und nicht mit ihrem stofflichen Leib reisen, gilt auch für diese Elementare, wenn sie aus der Ferne über Ihren Zirkel wachen.«
    Ich war nicht sicher, ob ich ihm das glauben sollte. »Einhörner, Drachen, Greife und Phönixe hat es wirklich gegeben, in unserer Welt?« Beau wusste auch über Menessos’ Geheimnis Bescheid. Vielleicht nicht darüber, dass er lebte, aber er wusste allemal genug.
    »Märchen.« Er sah noch selbstzufriedener aus, als er hinzufügte: »Daher wissen wir von ihnen, aber was wir wissen, ist von vorne bis hinten Murks. Da sie verschwunden sind, haben wir keinen Beweis als das, was die Menschen früher über sie wussten und was man sich während der Jahrtausende über sie erzählt und immer mehr ausgeschmückt hat.«
    »Das ist faszinierend, Beau.« Aber was hatte es damit zu tun, mich vor dem Bindefluch zu bewahren? Ich setzte mein freundlichstes Gesicht auf. »Haben Sie das gemacht?«
    »Nein. Aber es gehört seit Generationen meiner Familie.« Beim Wort »Familie« zitterte seine Stimme ein bisschen.
    »Alles klar?«
    Er nickte und betrachtete das Papierspektakel zwischen uns.
    Das war die Gelegenheit zu fragen: »Warum tut meine Berührung Ihnen weh?«
    »Sie sind eine Hexe.«
    »Die in Ihrem Geschäft alles kaufen kann, was sie braucht. Sie sind ein Hexer, nicht wahr?«
    Sein Gesicht wurde zur steinernen Maske. »Nicht mehr.«
    Ach, du liebe Göttin . »Sie sind gebannt?«
    »Seit fast sechzehn Jahren.«
    Mir fielen nur die Worte »Wie« und »Warum« ein, aber andererseits ging mich das nichts an.
    »Das Geschäft hab ich bloß, um mir die runzligen alten Schachteln vom Hals zu halten.«
    Ich konnte ein Lachen nicht unterdrücken. Das passte: ein brummiger Alter mit Gehstock, der mithilfe eines Strohmanns einen Hexenbedarfsladen vor allem deshalb führte, weil er dem WEC den Stinkefinger unter die Nase halten wollte.
    »Wenn ich Ihnen helfe, Püppchen, kommt denen noch mehr Galle hoch.«
    »Also helfen Sie mir?«
    »Das wird aber kein Kaffeekränzchen.« Er wies auf das Papier zwischen uns, dann stützte er die Ellbogen auf die Schreibunterlage und beugte sich mit funkelnden Augenkieseln über das Schaubild. »Sie werden mir etwas schulden, wenn ich Ihnen helfe.«
    »Was fordern Sie?«
    »Das besprechen wir, wenn Sie vor dem nächsten Vollmond wiederkommen.«
    »Ich verpflichte mich aber zu nichts … «
    »Wenn Sie verhindern wollen, was der WEC mit Ihnen vorhat, haben Sie keine andere Wahl.«
    Ich konnte nicht behaupten, dass mir gefiel, wie er mich mit der Nase darauf stieß.
    »Ich habe auch keine andere Wahl«, gab er zu. »Ich muss Ihnen helfen. Denn wenn man Sie bannt, können Sie mir nicht mehr helfen. Greifen Sie in die Pappschachtel da oben«, sagte Beau. »Nehmen Sie raus, was drin ist.«
    Die Schachtel war nur an einer Seite geklebt. Meine Finger stocherten sachte, bis sie auf etwas stießen.
    Da erfasste mich ein Hitzeschwall, meine Finger zuckten zurück. Es handelte sich nicht um sinnliche Hitze, wie Menessos sie in meinem Inneren zu entfachen versucht hatte. Es fühlte sich eher so an wie das, was Nana als Hitzewallungen während der Wechseljahre beschrieben hatte, und obwohl ich den Stein nicht mehr berührte, hielt die Reaktion an, die Hitze nahm sogar noch zu, bis zum Anschlag, und überlief meinen Körper von Kopf bis Fuß bis Kopf. Auf meiner Oberlippe perlte Schweiß. »Wow.«
    »Was ist?«, fragte Beau.
    »Er ist heiß.«
    Er lachte auf und klopfte sich auf den Schenkel. »Er mag Sie.«
    »Mag mich?«
    »So hat er mich früher begrüßt. Er musste lange allein bleiben. Ich dachte, er hätte vielleicht ein bisschen Schwung eingebüßt, aber es sieht nicht so aus.«
    »Ein bisschen Schwung, sagen Sie?«
    »Halten Sie ihn einfach fest. Er wird sich beruhigen.«
    Ich war nicht überzeugt. Meine Miene verriet es ihm.
    »Wenn er Sie nicht mögen würde, hätten Sie nichts gespürt.«
    Entschlossener griff ich erneut in die Schachtel. Was ich zutage förderte, war ein schillernder Anhänger von der Größe eines Schokotalers, doch Schokolade wäre in meiner heißen Handfläche auf der Stelle geschmolzen. »Fluorit?«
    Beau nickte. »Aus der Zeit, bevor er so hieß.«
    Ich wusste, dass Fluorit unter Hexen als »neuerer« Stein galt. Ich hatte von einem Bauern gehört, der ein paar bis dahin

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