Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Flammender Himmel

Titel: Flammender Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
Vom Netzwerk:
können sich vielleicht an einen ranschleichen!«
    Hawk musterte Angel kalt. Sein Gesicht wirkte in diesem Moment besonders hart, seine Augen fast schwarz im künstlichen Licht der Küchenlampe.
    Angel wäre am liebsten noch weiter zurückgewichen, konnte aber nicht, weil sie bereits an Derrys Gipsbein stieß.
    »Haben Sie nicht gut geschlafen?« fragte sie und forschte besorgt in Hawks Zügen.
    »So gut wie immer.« Sein Ton war knapp und barsch und ebenso kalt wie der Blick, mit dem er sie von oben bis unten musterte.
    Er drehte sich um und nahm eine Tasse von der Anrichte. Dann griff er sich die Kaffeekanne und goß das dunkle Gebräu in die Tasse. Während er einen Schluck nahm, fiel sein Blick auf die bunt aufgehäuften Omelettzutaten auf der Anrichte.
    »Setzen Sie sich«, sagte Angel rasch. »Wie viele Eier wollen Sie für Ihr Omelett?«
    »Machen Sie sich keine Mühe.« Hawk warf ihr einen finsteren Blick zu. »Das fehlte mir gerade noch, daß Sie mich für alle anderen Frauen verderben.«
    Derry gab ein ersticktes Geräusch von sich, das rasch in lautes Gelächter eskalierte.
    Angel preßte kurz die Lippen zusammen, bevor sie sich wieder in der Hand hatte. Sie wünschte, sie würde Hawks ätzende Bemerkungen ebenso amüsant finden wie Derry. Doch statt dessen schien sie sie dauernd persönlich zu nehmen.
    »Ach Unsinn«, sagte sie und trat rasch an den Herd. »Wie viele Eier also?«
    »Sechs.«
    Angel war überrascht. Sie warf einen unauffälligen Blick in seine Richtung. Er war sogar noch größer, als sie ihn in Erinnerung hatte. Er mußte mindestens einsneunzig sein, besaß einen muskulösen, harten und ausgesprochen männlichen Körper, an dem kein Gramm Fett war.
    Irgendwie kam in der lässigen Kleidung, die er heute morgen trug, seine Größe noch viel deutlicher zutage als in dem eleganten Zweireiher von gestern. Sein enganliegender schwarzer Pulli erinnerte sie an die Wollpullover von irischen Fischern. Wie er so dastand, wirkte er unverhältnismäßig breit, vor allem in den Schultern, die das Licht der Küchenlampe fast verdeckten.
    Vor allem wirkte er viel... ja, primitiver als gestern. Die ausgewaschenen Jeans, die er trug, lagen eng an seinen kräftigen Oberschenkeln und ließen auf ebenso muskulöse Waden schließen. An den Füßen trug er weiche Lederschuhe.
    Aber es war sein unglaublich kraftvoller Körper, der Angels Blick wie magnetisch auf sich zog, die täuschend schmalen Hüften unter wundervoll breiten, männlichen Schultern.
    »Alle Reißverschlüsse zu?« fragte Hawk so leise, daß Derry es nicht hören konnte.
    Angel errötete.
    »Alle, außer dem an Ihrem großen Mundwerk«, erwiderte sie. Aber auch sie sprach so leise, daß Derry es nicht hörte.
    Um Hawks Mundwinkel zuckte es.
    »Ihre nicht«, murmelte er.
    »Was?«
    »Reißverschlüsse.«
    Angel blickte an sich hinab und sah, daß Hawk recht hatte. Sie hatte sich so hastig angezogen, daß sie vergessen hatte, den Reißverschluß an ihren Jeans zuzumachen, und nun blitzte ein Stück seidener Slip hervor.
    Die scheinbare Umkehr der Rollen ließ Angels Verärgerung in einem fröhlichen Lachen verpuffen.
    Vielleicht ist Derrys Sicht der Dinge ja doch die bessere, mußte sie sich insgeheim eingestehen. An Hawks trockenen, unerwarteten Humor kann man sich direkt gewöhnen.
    Grinsend zog Angel ihren Reißverschluß hoch. Dann drehte sie sich um und fing an, Eier in eine Schüssel zu schlagen.
    Hawk sah zu, wie sie sein Omelett mit dem selbstverständlichen Geschick zubereitete, das auf langer Erfahrung beruht. Es überraschte ihn keineswegs, daß sie eine gute Köchin war. Männer lassen sich nun mal gerne bekochen, und Angel war offensichtlich eine Frau, die es sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte, Männer zufriedenzustellen.
    Während Hawk an dem aromatischen Kaffee nippte, fragte er sich, auf welche Weise sie wohl sonst noch gelernt haben mochte, Männer zufriedenzustellen. Der Gedanke erregte ihn. Doch mit der ihm eigenen Disziplin wandte er sich rasch anderen Dingen zu, denn er wußte, daß seine Neugier heute ohnehin nicht befriedigt werden würde. Und wohl auch in den nächsten Tagen nicht.
    Hawk nahm an, daß Angel wie ein Kaninchen, das vor der Hundemeute flieht, Haken schlagen und rasche Wendungen und Sprünge machen und ihm vor der Nase herumtanzen würde, um ihn verrückt zu machen. Nicht, daß ihn das gestört hätte. Das machte den unvermeidlichen Ausgang der Jagd nur um so aufregender, um so erstrebenswerter.
    Eine

Weitere Kostenlose Bücher