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Flaschendrehen furioso: Roman (German Edition)

Flaschendrehen furioso: Roman (German Edition)

Titel: Flaschendrehen furioso: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Friedmann
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passte.
    Die Szenerie konnte kaum einladender sein. Hier auf der Terrasse, vor dieser aufregend lebendigen Fassade mit all ihren kleinen Details. Der erste Strich war immer der brutalste. Elli schloss träumerisch die Augen. Wenn sie zeichnete, dann war sie glücklich und mit sich im Reinen. Sie versuchte sich zu entspannen und sich endlich wieder in die richtige Stimmung für ihren, für Ellis, Jazz zu bringen.
    »Hallihallo!«, trällerte Sandra in dieser Sekunde quietschfidel.
    Immer noch halbnackt, stand sie plötzlich vor Elli, die keine Ahnung hatte, was sie von ihr wollte.
    »Zeichnest du, ja? Toll! Darf ich mal gucken?«
    »Wollte gerade anfangen.«
    Jetzt setzte sich das Bikinigirl zu ihr an den Tisch.
    »Was denn? Die Bäume? Blumen?«
    Elli blieb freundlich. »Eher Architekturskizzen.«
    »Aha, Häuser und so?«
    »Ja, Häuser und so.«
    »Ich kann gar nicht zeichnen, aber mein Opa war Landschaftsmaler. Öl, Wiesen, Täler, Bäume und so.«
    Was wollte sie von Elli?
    »Ist dir langweilig?«, fragte Elli beinahe mütterlich.
    »Och, ja vielleicht. Is ja nich viel los hier. Obwohl, wenn ich mit Heiko allein wäre, dann wär’s noch langweiliger. Außerdem find ich euch alle echt nett.«
    Elli fragte sich, ob sie das Kompliment jetzt erwidern musste?
    »Toller Bikini«, lobte Elli und nahm einen Schluck von dem Tee, den sie sich zuvor gemacht hatte.
    »Hey, danke!«, freute sich Sandra. »Ist ein tolles Orange. Aber ich bin noch zu blass.«
    »Deinem Freund gefällt der sicher sehr. Auch wenn er so klein ist. Zu schade, dass er ihn jetzt nicht bewundern kann.« Elli strich sich ein Haar aus dem Gesicht. »Aber er kennt ihn ja sicherlich bestens.«
    »Och, der will immer nur vögeln und bewundert werden.« Sandra kicherte leicht verschwörerisch. »Am besten genau in dieser Reihenfolge.«
    »Das überrascht mich aber«, sagte Elli. Die Kleine war immer wieder für eine Überraschung gut. War das so, sprach man heute einfach mit jedem über Sex? Mal so eben nebenbei, mit Wildfremden?
    »Komm schon, du durchschaust die doch alle.«
    »Wen?«
    »Na, die Männer. Du hast so nen Blick. Dir kann man nix vormachen.«
    »So, meinst du, ja? Wenn du dich da nicht mal täuschst.«
    »Hauptsache, wir Mädels halten zusammen.«
    Wir Mädels? Elli könnte beinahe ihre Mutter sein, trotzdem fühlte sie sich geschmeichelt.
    Aus dem Wäldchen unter ihnen näherte sich Motorengeräusch.
    »Ha, wenn man vom Teufel spricht«, scherzte Sandra und stand auf.
    In diesem Moment hörte man einen lauten Schlag, auf den sofort ein Schrei und dann ein »Scheiße« folgten. Es war Anna.
    Elli und Sandra eilten ins Wohnzimmer.
    Heiko war schon fast wieder bei der Villa angekommen, aber eine plausible Ausrede hatte er noch nicht gefunden. Diese Italiener waren wirklich einer dümmer und unfreundlicher als der andere.
    Im ersten Hotel hatte man ihn einfach nur ausgelacht. Hotelzimmer? So kurzfristig? Absolut unmöglich. Impossibile! Natürlich mit einem riesigen theatralischen Tamtam. Immerhin hatte der noch Deutsch gesprochen. Die anderen hatten ihn ja nicht mal richtig verstanden. Wenn diese Verrückten vorgaben, Englisch zu sprechen, dann palaverten sie einfach in ihrer Nudelsprache weiter und fügten nach Lust und Laune mal ein nichtssagendes englisches Wort wie »and«, »no« oder ein unsinnig langgezogenes »Eiiii« ein. Tolles Englisch! Die hatten wohl nur Mafiaunterricht in der Schule. Wie erpresse ich mein Schutzgeld richtig, oder wie viele Zeugen passen in einen Betonsockel?
    In einem weiteren Hotel hatte Heiko dann zum Glück einen deutschen Gast gefunden, der übersetzen konnte. Der Hotelbetreiber, diese gegelte Witzfigur hinter der Rezeption, hatte ihm doch allen Ernstes vorgeschlagen, ihm gerne in zwei Jahren etwas zu reservieren. Aber dafür müsse er im Voraus bezahlen.
    Heiko hatte die Schnauze gestrichen voll. Jetzt war er schon über achtzehn Stunden in diesem Land, ohne seine eigenen vier Wände, ohne Sex, dafür aber mit einer Freundin, die ihm nicht unbedingt zu Füßen lag.
    »Mausilein bleibt so lange in der Sonne«, hatte Sandra gesagt. So kannte er sie gar nicht. Kein gutes Zeichen, nein wirklich nicht. Die anderen, das Haus, die Situation, all das schien Sandra auf dumme Gedanken zu bringen.
    Er war nun kurz vor der Villa. Er musste sich schnell etwas einfallen lassen. Frustriert schlug Heiko auf das Lenkrad. Es gab nur eine Lösung. Er musste so tun, als habe er sich mit einem Mal in das zauberhafte Anwesen

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