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Flucht aus Oxford

Titel: Flucht aus Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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Stück zufällig wiederzuerkennen!«, sagte Tim.
    »Habe ich doch gar nicht! Ich habe es darauf ankommen lassen.«
    »Und wenn du falsch gelegen hättest?«, fragte Kate.
    »Nachdem du und Tim keine zündenden Ideen hattet, musste ich mir schließlich etwas einfallen lassen. Was hättet ihr denn getan? Etwa die Informationen aus ihm herausgeprügelt?«
    »Ich glaube, ich wäre mit Graham fertig geworden. Ich habe schon mit weitaus schlechteren Charakteren zu tun gehabt«, sagte Tim.
    »Mag sein, aber in diesem Outfit sehen Sie aus wie ein Marshmallow mit Vanillegeschmack, und vor einem Marshmallow hat niemand wirklich Angst.«
    »Das finde ich aber jetzt nicht sehr freundlich von Ihnen.«
    »Ganz im Gegenteil. Auf andere Menschen wirken Sie dadurch umso liebenswerter«, entgegnete Roz freundlich. »So, und wenn ich jetzt noch das Gaspedal finde, lasse ich die Kuh ordentlich fliegen. Schließlich wollen wir Sie rechtzeitig nach Hause bringen, damit Sie Ihren Schäfchen wieder zur Verfügung stehen können.«

17
    »Das ist eine wirklich hübsche Brosche«, lobte Kate. »Perlen und ein Peridot. Aber irgendwie kommt sie mir bekannt vor.«
    »Von Grahams Stand«, gab Roz unbeschwert zur Antwort.
    »Jetzt erinnere ich mich. Sie sollte über hundert Pfund kosten. Hast du dafür bezahlt, oder hast du sie dem armen Kerl als Preis für dein Schweigen aus den Rippen geleiert?«
    »Selbstverständlich habe ich dafür bezahlt. Allerdings muss ich gestehen, dass er mir einen wirklich guten Preis gemacht hat. Ich habe ihn lediglich daran erinnern müssen, dass ich ihm bereits zehn Pfund gegeben hatte. Nochmals zehn, sagte ich ihm, und wir wären quitt.«
    »Du bist wirklich unverbesserlich.«
    »Das hoffe ich doch! Ich muss dir unbedingt die Grundzüge des Feilschens beibringen. Eines Tages wirst du sie sicher brauchen können.«
    »An deiner Stelle würde ich die Brosche während deines Aufenthalts in Gatt’s Hill nicht unbedingt anstecken. Stell dir mal den Ärger vor, wenn jemand sie als sein Eigentum erkennt!«
    »Es ist Samstagabend«, sagte Roz etwas später. »Findet nicht irgendwo eine Party statt, die wir besuchen könnten?«
    »Leider nein. Dafür haben wir heute ausnahmsweise einen gemütlichen Abend am heimischen Herd vor uns. Außerdem habe ich meine Notizen noch einmal überflogen.«
    »Und? Irgendwelche neuen Erkenntnisse?«
    »Wir haben zwar eine Menge interessantes Material, aber immer noch keinen wirklichen Hinweis darauf, wie Donna starb und wer der Rabe ist.«
    »Was hältst du von Grahams Andeutung, dass es Tim gewesen sein könnte?«
    »Das hat er sicher nur aus Boshaftigkeit gesagt.«
    »Ist dir nicht aufgefallen, wie rot unser Freund Tim geworden ist?«
    »Gut, dann fragen wir ihn eben, wenn wir uns das nächste Mal sehen«, meinte Kate. »Aber den dunklen, schlanken Verführer kann ich beim besten Willen nicht in ihm sehen. Du etwa?«
    »Ich muss mich immer wieder wundern, auf welche Typen die jungen Frauen manchmal stehen«, sagte Roz. »Mal ist Robert Redford in, mal Chris Evans.«
    »Tim sieht wie keiner von beiden aus. Andererseits würde es erklären, warum er nie mit ihr im Dorf gesehen werden wollte. Ich nehme an, ein Pfarrer kann sich keinen Klatsch über eine Liebesaffäre mit einem Gemeindemitglied leisten.«
    »Hat er etwa ein tolles Auto und viel Geld?«
    »Wer weiß das schon? Genau genommen kennen wir Tim Widdows doch überhaupt nicht.« Kate wurde nachdenklich.
    »Ich glaube, du solltest bei nächster Gelegenheit versuchen, mehr über ihn herauszufinden. Und lass ihn nicht immer so abblitzen, wenn er etwas Lustiges von sich gibt. Sei nett zu ihm, Kate.«
    »Mnerf«, grunzte Kate.
    »Vielleicht sollten wir die Suche ausweiten«, schlug Roz vor. »Möglicherweise stammt der Rabe ja gar nicht aus Gatt’s Hill.«
    »Und die unpraktischen Schuhe? Wie ist sie zu ihm gelangt? Niemand hat gesehen, dass sie in einem Auto mitgenommen wurde.«
    »Wegen der Schuhe ist mir ein Gedanke gekommen. Ich habe mich heute einmal im Dorf umgesehen.«
    »Ich hatte mich schon gewundert, wo du heute Nachmittag gewesen bist.«
    »Ich bin spazieren gegangen. Wenn man Broombanks hinter sich lässt, ist man nach wenigen Metern aus dem Dorf hinaus. Um diese Jahreszeit, wenn die Blätter noch an den Bäumen sind, gibt es unzählige Möglichkeiten, außer Sichtweite der Straße zu parken. Es gibt Feldzufahrten, Feldwege, Reitwege und Fußwege. Wenn sie sich an einer dieser Stellen verabredet haben, hat es vielleicht

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