Fünf Freunde machen eine Entdeckung
mit.«
»Verdammt, ja, das könnte sein«, sagte Julian. »Paßt auf, da kommt die nächste!«
»Es ist die richtige Höhle«, rief Anne, die ihre Kleider unter dem Busch gefunden hatte. »Es ist alles noch da.«
»Nimm sie an dich!« schrie Julian, als eine neue Woge heranrollte. »Was bin ich doch für ein Idiot. Wir hätten das Boot viel höher hinaufziehen müssen.«
»Ich friere«, sagte Anne. »Ich ziehe mich an.«
Dick nickte. »Ja. Der Wind ist ziemlich kalt geworden.« Sie zogen sich alle an und fühlten sich nun wenigstens in dieser Hinsicht etwas wohler.
»Wir können unsere Badesachen hier unter einem Busch lassen«, sagte Georg, »ich schleppe sie nicht gern mit mir herum.«
»Ja, ja«, sagte Julian, »aber wichtiger ist die Frage, was tun wir jetzt? Wir haben kein Boot mehr, was zum Teufel mußten wir auch das nehmen, das ausgerechnet›Abenteuer‹heißt? Wir hätten uns ja denken können, daß das ein böses Vorzeichen ist!«
In der Falle
Julian sah über das Wasser in der Hoffnung, das Boot doch noch zwischen den hohen Wellen auftauchen zu sehen. ›Ich könnte hinschwimmen und es holen‹, dachte er. Aber er entdeckte nichts. ›Ich könnte mich ohrfeigen, daß ich so leichtsinnig war‹, ärgerte er sich.
Als Dick seine Schulter berührte und sagte: »Ich nehme an, es ist zu weit, zum Festland zu schwimmen und ein anderes Boot zu holen?« schrak er zusammen und antwortete dann: »Viel zu weit. Und die Flut ist im Augenblick viel zu stark. Wir sitzen in der Falle.«
»Signalisieren hat wohl auch keinen Sinn?«
»Womit? Du könntest stundenlang stehen und winken, das sieht keine Menschenseele.«
»Wir müssen aber einen Ausweg finden«, sagte Dick verzweifelt. »Wie wäre es, wenn wir versuchten, hier ein Boot auf zutreiben?«
Julian starrte ihn einen Augenblick sprachlos an, dann schlug er ihm begeistert auf den Rücken. »Donnerwetter, daran habe ich gar nicht gedacht. Klar, heute nacht gehen wir los und organisieren uns eins. Es müssen ja welche dasein, denn so, als könnten sie fliegen, sahen die beiden vorhin nicht aus.«
Die Mädchen gesellten sich zu ihnen, und Timmy winselte leise. »Er scheint es hier nicht besonders schön zu finden«, sagte Georg. »Ich glaube, er wittert Gefahr!«
»Ich wette, da wittert er richtig«, sagte Dick und legte die Hand auf Timmys Kopf. »Ich bin froh, daß er bei uns ist. Übrigens wollen wir, wenn es dunkel ist, versuchen, die Stelle zu finden, wo die Männer ihre Boote haben und uns eins nehmen. Ist euch vielleicht irgend etwas eingefallen?«
»Wir könnten signalisieren«, sagte Georg.
»Womit?« fragte nun auch Dick.
»Wenn wir heute nacht ein Feuer anzündeten?« fragte Anne.
Dick und Julian sahen einander an, und Julian nickte.
»Das ginge, auf den Klippen ginge es vielleicht.«
»Aber die Männer könnten es auch sehen«, sagte Dick.
»Falls wir kein Boot finden, müßten wir es trotzdem versuchen. Sagt mal, seid ihr auch so hungrig? Hat einer von euch zufällig irgend etwas Eßbares da?«
»Ich habe zwei Riegel Schokolade, leider ein bißchen aufgeweicht«, sagte Georg und griff in die Tasche ihrer Shorts.
»Und ich eine Rolle Pfefferminz«, sagte Anne. »Und wie ist es mit euch beiden? Ihr habt doch immer Malzbonbons bei euch. Sagt jetzt bloß nicht, daß ihr ausgerechnet heute keine mitgenommen habt.«
»Eine ganze Tüte«, grinste Dick, zog sie aus der Hosentasche und bot allen davon an. Timmy bekam auch ein Bonbon und verschluckte es sofort.
»Verschwendung, dir Bonbons zu geben«, lachte Anne,
»richtige Verschwendung. Du darfst sie nicht einfach hinunterschlucken, dann hast du nichts davon. Kannst du sie nicht lutschen wie wir?« Timmy interessierte sich nicht im geringsten für diese Belehrung, sondern sehr viel mehr für Dicks Tasche, in der die Tüte wieder verschwunden war.
Doch da er nichts mehr bekam, begann er in der Höhle herumzuschnuppern, und als er eine Kaninchenspur fand, ging er ihr, die Nase am Boden, nach. Die Kinder bemerkten nicht, daß er verschwand, sie sprachen von neuem darüber, was zu unternehmen wäre, dieser Falle zu entkommen.
›Nichts zu essen‹, dachte Dick, ›und kein Boot, und nur die Möglichkeit, im Dunkeln nach einem zu suchen, oder die, ein Feuer anzuzünden, das vielleicht auch von den Männern gesehen wird.‹ Keine sehr angenehmen Aussichten. Und dann wurde die Stille plötzlich von einem Schuß zerrissen!
»Worauf schießen sie denn jetzt?« sagte Dick
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