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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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frisch getaufte Aya ihre
Flügelchen ausbreitete und sich in die Lüfte erhob. Er seufzte. Vogel müsste
man sein…
    Als es Abend
wurde goss es in Strömen. Alex und James waren bis auf die Haut durchnässt. Es
war ihnen mittlerweile egal wo sie lang ritten. Hauptsache war, dass sie bald
einen Unterschlupf fanden. Dass sie einen fanden war allerdings in dieser
Umgebung sehr unwahrscheinlich, als…
    „Da ist etwas.“
    „Was meinst
du?“ James kniff die Augen zusammen und deutete nach vorne um Alex mit der Hand
die Richtung zu weisen. Was eigentlich ziemlich unnötig war, da dieser in der
Dunkelheit sowieso kaum etwas ausmachen konnte.
    „Irgendein
Baum, sieht aus, als ob der groß genug wäre um sich darunter zu stellen.“
    „Na dann
nichts wie hin, ich werde launisch wenn ich zu lange im Regen bin.“
    „Tatsächlich? Nur
bei Regen?“
    Sie bewegten
sich in die Richtung, in die James gewiesen hatte. Schon bald konnte auch Alex
trotz der Dunkelheit die Umrisse des Giganten wahrnehmen. Erleichterung machte
sich in ihm breit. Er war nicht wirklich scharf darauf gewesen die gesamte
Nacht im strömenden Regen durchzureiten. Jetzt bemerkte er auch, wie
unwahrscheinlich müde er war. Je näher sie ihrem Ziel kamen, desto müder wurde
er. Am Baumstamm angekommen glitt er glücklich aus dem Sattel, sein Pferd trabte
ein paar Meter davon.
    James Augen
hatten ihn nicht getäuscht, der Baum war wirklich riesig und kaum ein
Regentropfen fand seinen Weg durch das dichte Blattwerk.
    „Wer übernimmt
die erste Wache?“, Alex Stimme klang schläfrig und er hatte zu tun überhaupt
die Augen offen zu halten.
    „Du“, war die
Antwort und daraufhin fielen beide ins Gras und schliefen ein.

Alte Freundschaft
     
    Die Sonne schien ihm ins Gesicht,
als Alex am späten Nachmittag wieder aufwachte. Er stöhnte, er fühlte sich
immer noch unwahrscheinlich müde. Er vergrub sein Gesicht in dem immer noch
feuchten Umhang. Langsam wurden seine Gedanken wieder klarer.
    „Warum hast du
mich nicht geweckt, es ist schon spät, wir hätten schon längst weiter reiten
müssen“, murmelte er. Er bekam keine Antwort. Einzig ein leises metallisches
Klingen war zu hören. Alexander setzte sich auf, fuhr sich mit der Hand übers
Gesicht, bevor er sich die Haare nach hinten strich. Dann drehte er sich zu
James um, um ihn erneut mit der Frage zu konfrontieren und erstarrte mitten in
der Bewegung. Verrostete, aber deshalb nicht weniger scharfe Speerspitzen
zielten auf ihn. Ganz langsam hob er den Blick und ein Schauer lief ihm über
den Rücken. Vor ihm standen Wesen, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Es
waren keine Menschen, aber auch keine Tiere. Ihm viel einfach kein anderes Wort
als Kreatur ein. Die Statur war die eines Menschen, Hände und Füße wirkten
etwas zu groß. Die Nägel sahen aus wie Krallen, lang und ungepflegt. Abgesehen
von dem Gesicht, war der Körper über und über mit braunem Fell und stinkendem
Schlamm bedeckt. Der Kopf war kahlköpfig und vollkommen vernarbt. Unter den
buschigen Augenbrauen funkelten zwei leuchtend gelbe Augen. Das Schlimmste
jedoch waren die Zähne. Sie waren alle spitz und die beiden Eckzähne erinnerten
an die Stoßzähne eines Raloh.
    „James“,
flüsterte Alex leise und linste vorsichtig zu dem Elben hinüber. Sein Herz
blieb ein zweites Mal beinahe stehen. James lag bewusstlos, mit dem Gesicht
nach unten im Gras. Erst auf den zweiten Blick bemerkte Alex zu seiner
Erleichterung, dass kein Blut zu sehen war. Also musste sein Gefährte noch
schlafen. Er runzelte die Stirn und Angst machte sich in ihm breit. Was waren
das für Wesen, wo kamen sie her und wie hatten sie sich an sie heranschleichen
können? Und dann viel es ihm wie Schuppen von den Augen, als er vor sich ein
Blatt des Baumes, unter dem sie geschlafen hatten, liegen sah.
    „Eine Riesenzraane!“,
murmelte er und dann: „JAMES!“. Der Junge fuhr wie von der Tarantel gestochen
aus dem Schlaf und erstarrte ebenfalls mitten in der Bewegung als er sich
umsah.
    „Was sind das
für Kreaturen?“, flüsterte er entsetzt aus den Mundwinkeln.
    „Keine Ahnung,
aber ich bezweifle, dass sie uns helfen wollen.“
    Die Wesen
bewegten sich noch immer nicht, sondern sahen sie weiterhin nur wortlos an. Als
warteten sie auf etwas – oder jemanden. Plötzlich zuckte eines der Wesen zusammen,
als es grob beiseite gerissen wurde. Schwere Stiefel hinterließen knirschend
große Spuren im Gras.
    „Beiseite“,
brummte eine tiefe metallische Stimme.

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