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Gefürchtet

Titel: Gefürchtet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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schwitzt jetzt, du Arschloch?«
    Sinsa, die ein Geräusch am anderen Ende des Hauses gehört hatte, drängte ihn zur Gartentür. Sie mussten sich in den Büschen hinter dem Pool verstecken.
    Shaun ließ die Knöchel knacken. »Ja, der Text gefällt mir.«
    Ihr Körper spannte sich erwartungsvoll. Das Geräusch kannte sie. Es war der Fernseher. Magnum. Alles lief nach Plan.

32. Kapitel
    Der Deputy hielt die Tür mit sei nem Gummiknüppel auf. »Bitte, kommen Sie nach draußen. Sofort.«
    »Wir müssen den Mann finden, der hier wohnt. Den, der die Polizei gerufen hat«, drängte ich.
    »Ev, was ist los?«, fragte eine Stimme hinter mir.
    Als ich mich umdrehte, rollte Jesse aus dem Schlaf zimmer. Mit vier Sprüngen war ich bei ihm, ließ mich neben ihm auf die Knie sinken und schlang die Arme um ihn.
    »Sir?«, sagte der Deputy.
    Jesse legte mir die Hände auf die Schultern. »Evan.«
    Die Stimmen verschmolzen zu einem Rauschen. Ich brachte es nicht fertig loszulassen, aber Jesse entwand sich mir und fuhr nach draußen, um dem Beamten zu erklären, dass es sich um einen Fehlalarm gehandelt hatte. Dann ließ der Polizist den Motor an, und Jesse schloss die Haustür. Ich stand auf.
    »Wo ist die Glock?«, fragte ich.
    Er kam mir mit ernster Miene entgegen. »Im Schlaf zimmer. Die Cops werden nervös, wenn sie Feuerwaffen rumliegen sehen. Was ist passiert?«
    »Gib mir die Pistole.«
    Ich marschierte ins Schlafzimmer. Er folgte mir.
    »Evan.« Er packte mich am Handgelenk. »Was zum Teufel …« Er starrte auf meinen Arm und sah mich fragend an. »Du zitterst ja.«

    »Tu’s nicht«, sagte ich.
    Er verstand auf Anhieb. Seine Hand sank in seinen Schoß.
    »Bitte, Jesse, tu es nicht.« Mei ne Beine gaben unter mir nach. Ich ließ mich aufs Bett fallen. »Und wenn du noch so große Schmerzen leidest, Selbstmord ist keine Lösung.«
    »Evan, hör auf.«
    »Nein! Bitte, Schatz, wir finden einen Weg.« Ich klammerte mich an seinen Arm. »Schau mich an! Dein Tod löst gar nichts. Die Sandovals wollen dich nicht bei sich haben. Weißt du, wie wütend Isaac und Adam wären, wenn du deinem Leben ein Ende setzt, weil sie sterben mussten?«
    Er wirkte, als hätte ich ihm einen Schlag in den Magen versetzt.
    Ich legte meine Hand auf seine. »Ich liebe dich. Lass mich dir helfen. Gemeinsam schaffen wir das.«
    »Ev, hör auf.«
    »Nein, ich lass dich nicht gehen.«
    Er schloss die Augen. »Hör endlich auf!«
    »Ich denke nicht daran. Wenn du stirbst, werde ich dich bis in alle Ewigkeit verfolgen. Und wenn ich dich aufgespürt habe, lasse ich dich büßen. Du wirst unvorstellbare Qualen leiden. Du wirst erst Ruhe vor mir finden, wenn das gesamte Universum verglüht ist.« Ich schüttelte ihn. »Hast du das kapiert?«
    »Ich hab’s kapiert.« Endlos lange blieb er ganz still. Dann öffnete er die Augen und sah mich an. »Ich hab dir doch gesagt, solange ich lebe, wird dir niemand was tun. Das habe ich ernst gemeint. Ich bin bei dir, und ich bleibe bei dir.«
    »Sei ehrlich, Blackburn.«
    »Ich bin ehrlich.«

    Ich starrte ihm in die Augen, bis sein Gesicht unter meinem Blick verschwamm und ich die Tränen wegwischen musste, die mir über das Gesicht strömten. Und dann schwang er sich vom Rollstuhl auf das Bett und saß neben mir, und sein Arm lag um meine Schultern.
    Ich klammerte mich noch fester an ihn. »Es tut mir so leid. Ich war so mit meinen eigenen lächerlichen Problemen beschäftigt, dass ich gar nicht gemerkt habe, was mit dir los ist. Ich weiß, wie du mit Schmerz und Kummer zu kämpfen hast. Wenn ich selbst dir nicht helfen kann, suche ich dir jemand anders.«
    »Evan, du kannst aufhören. Ich hab es wirklich begriffen.«
    »Ich will nur, dass du das weißt.«
    »Schon vor Tagen. Als wir den Beinahe-Unfall hatten.«
    »Aber was ich gesagt habe, war kei ne Erlaubnis, dich umzubringen. Ich wollte dich nur wachrütteln.«
    »Das hast du auch getan. Du hast mich vor die Entscheidung gestellt.«
    Ich dachte daran, wie ich im Krankenhaus den Hauch des Todes gespürt hatte, und schlang meine Arme um ihn.
    »Als Lily Rodriguez anrief und sagte, du wärst verschwunden, bin ich fast durchgedreht. Ich musste dich finden, alles andere war zweitrangig. Das Leben hat mich wieder, und ich will es mit dir verbringen.«
    »Und ich mit dir.«
    Er blickte so tief in mich hinein, dass ich nur völlig aufrichtig sein konnte. »Mit Marc Dupree war nichts, und es wird auch nichts sein.« Ich erwiderte seinen Blick. »Verzeih mir.«
    »Da gibt

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