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Geliebter Tyrann

Titel: Geliebter Tyrann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Tränen zurück. »Warum hast du mich verlassen, ohne ein Wort zu sagen? Mich einfach fallen lassen, als wärst du mit mir fertig? Auf der Insel konnte ich nur daran denken, daß ich hoffentlich bald wieder zu Hause sei - bei dir in Arundel Hall.«
    Er zog sie an sich und spürte, wie ihre Tränen sein Hemd durchnäßten. »Hat Isaac nie von seiner Cousine gesprochen?«
    Die Zeit auf der Insel war ihr nur noch verschwommen gegenwärtig.
    »Ich wollte es dir damals schon erklären; doch das konnte ich nicht. Ich hatte so große Angst, daß ich darüber nicht sprechen konnte.«
    Sie versuchte, den Kopf zu heben; doch er schob ihn wieder an seine Schulter zurück.
    »Angst? Aber ich war doch in Sicherheit. Abe war fort. Vor Isaac brauchtest du dich noch nicht zu fürchten, nicht wahr?«
    »Bianca ist Isaacs Cousine. Das ist einer von den Gründen, weshalb sie nach Amerika kam. Sie versprach Abe einen Bullen und ein paar Färsen, wenn er dich entführen würde, bis meine Ehe mit dir annulliert sei. Eine von Elijahs Töchtern erzählte Wes von diesem Plan.«
    »Und Bianca sagte dir, wo ich steckte?«
    Er zog sie noch dichter an sich heran. »Für welchen Preis! Sie sagte mir, wenn ich sie nicht heiraten würde, brächte einer von ihren zahlreichen Verwandten dich zurück nach Frankreich.« Er konnte spüren, wie Nicole an seiner Brust erschauerte; der Gedanke daran war für sie genauso schlimm wie für ihn.
    »Warum hast du mir das nicht gesagt? Warum hast du mich einfach so stehenlassen?«
    »Weil du bestimmt nach Arundel Hall gekommen wärst und Bianca zur Rede gestellt hättest. Du hättest sie herausgefordert, auch auf die Gefahr hin, daß sie dich nach Frankreich zurücktransportieren ließ.«
    »Das wäre das einzig Richtige gewesen.«
    »Nein, ich kann nicht riskieren, dich zu verlieren«, sagte er, während er ihr Haar streichelte.
    Sie beugte sich von ihm weg. »Warum erzählst du mir das jetzt? Warum versteckst du dich nicht mehr hinter Biancas breitem Rücken?«
    Er schüttelte den Kopf und unterdrückte ein Lächeln. »Ich habe mit Isaac gesprochen, als er bei dir in der Mühle zu arbeiten begann. Er sagte, du hättest dich nur deshalb so still verhalten bei der Entführung, weil du glaubtest, ich sei in Gefahr. Sollte ich mich nicht genauso verhalten, wenn ich weiß, daß dein Leben auf dem Spiel steht?«
    »Laß uns ins Haus zurückgehen und mit Bianca sprechen.«
    »Nein!« Das war ein Befehl. »Ich will dein Leben nicht riskieren, begreifst du das denn nicht? Sie braucht nur dafür zu sorgen, daß du ein zweitesmal entführt wirst. Nein! Das riskiere ich nicht.«
    »So! Du schlägst mir also vor, daß wir uns bis zu unserem Lebensende nur einmal im Jahr zu Weihnachten treffen sollen, damit Bianca haben kann, was sie möchte?« fragte Nicole wütend.
    Er fuhr mit dem Finger über ihre Oberlippe. »Du hast eine scharfe Zunge. Sie gefällt mir besser, wenn du sie nicht als Peitsche gegen mich verwendest.«
    »Vielleicht muß man dich scharf ins Gebet nehmen, damit du zur Vernunft kommst. Du scheinst tatsächlich Angst zu haben vor dieser Bianca.«
    »Verdammt, ich habe große Geduld gezeigt; doch jetzt habe ich genug von deinen Vorwürfen. Ich habe keine Angst vor Bianca. Ich mußte meine ganze Selbstbeherrschung aufbieten, damit ich diese Hexe nicht umbrachte. Doch ich wußte, daß dein Leben in Gefahr war, sobald ich sie anfaßte.«
    »Isaac erzählte mir, daß Abe Virginia verlassen hat. Bist du sicher, daß sie noch mehr Verwandte hat? Bianca könnte dich belogen haben.«
    »Wes hat noch einmal das Mädchen gefragt, das ihm von Biancas Plänen erzählte. Die Kleine sagte, Bianca sei mit ihrer Mutter verwandt, und ihre Mutter hat Hunderte von Vettern.«
    »Aber sicherlich wären nur wenige von ihner bereit zu tun, was Bianca von ihnen verlangt.«
    »Die Leute tun doch alles für Geld«, sagte er angewidert »ünd Bianca hat die ganze Armstrong-Plantage zu ihrer Verfügung.«
    Nicole schlang die Arme um seine Brust und preßte sich an ihn.
    »Clay, was sollen wir nur tun? Wir müssen es riskieren. Vielleicht blufft sie nur.«
    »Möglich; aber Gewißheit habe ich nicht. Es hat zwei
    Monate gedauert: doch endlich fiel mir eine Lösung ein. Wir werden nach Westen gehen. Wir werden unsere Namen ändern und Virginia verlassen.«
    »Virginia verlassen?« fragte sie und schob ihn wieder von sich weg. »Aber hier ist doch deine Heimat. Wer soll die Plantage bewirtschaften?«
    »Bianca vermutlich«, sagte er

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