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Gesandter des Teufels

Gesandter des Teufels

Titel: Gesandter des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Douglass
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beide eine Zeit lang, während sie den Schmutz von Nevilles zwei Monate währender Einkerkerung fortwuschen. Schließlich setzte sich Neville auf einen Schemel und ließ sich von Courtenay mit dem Barbiermesser Haare und Bart schneiden.
    »Robert«, sagte er ruhig, blickte Courtenay in die Augen und sah dann verschwörerisch zu dem Schatten hinüber, der immer noch vor der Tür lauerte. »Was gibt es zu berichten? Mich verlangt es ebenso nach Neuigkeiten wie nach frischer Luft und der Liebe meiner Gemahlin.«
    »Wo soll ich anfangen, mein Lord?«
    »Zunächst bei meiner Familie, Robert, und dann kannst du mir alles andere erzählen.«
    »Ja, Herr. Nun ...« Courtenay hielt inne, während er vorsichtig mit dem Barbiermesser über Nevilles Kinn schabte. »Lady Margaret hat gesagt, dass Lady Hereford erneut schwanger sei.«
    »Mary? Ach, Hai wird überglücklich sein.«
    Courtenay zuckte die Achseln. Bolingbroke hatte voller Stolz über Marys Schwangerschaft berichtet, doch Courtenay hatte das Gefühl gehabt, dass seine Freude irgendwie aufgesetzt wirkte. Aber wie konnte er als Junggeselle das schon beurteilen?
    »Lancaster hat sich neulich eine Erkältung zugezogen«, sagte Courtenay und schob den Gedanken an Bolingbroke beiseite, »und vermisst seine Gemahlin.«
    »Katherine befindet sich immer noch im Norden?«
    »Ja. Raby ist ebenfalls für fünf Wochen in den Norden gereist, um sich um seine Ländereien zu kümmern.« Courtenay grinste. »Inzwischen ist er wieder nach London zurückgekehrt ... und wie man hört, ist seine Gemahlin Johanna schon wieder schwanger.«
    Neville lachte. »Arme Johanna!« Dann wurde er wieder ernst. »Aber Lancaster ...«
    »Es ist nur eine Erkältung, mein Lord, und er ist bereits wieder auf dem Weg der Besserung.«
    »Gut. Und Bolingbroke?«
    »Er vermisst Euch, mein Lord, und es bekümmert ihn sehr, dass er nichts für Euch tun kann.«
    Courtenay zögerte, und Neville wartete, dass er weitersprach.

    »Bolingbroke hat viele Stunden an Richards Hof verbracht«, fuhr Courtenay schließlich fort, »und hat jeden mit Bitten und Drohungen überschüttet, der Euch in irgendeiner Weise helfen könnte.«
    »Ich hoffe doch sehr, dass er bei Richard nicht noch mehr in Ungnade gefallen ist.«
    »Auch das wäre geschehen, wenn Lancaster nicht Raby geschickt hätte, um Bolingbroke gewaltsam in den Savoy Palace zurückzubringen. Seid versichert, mein Lord, wenn es eine Möglichkeit gegeben hätte, Euch zu befreien, hätte Bolingbroke sie gefunden.«
    Neville nickte und dachte an all das, was Courtenay nicht laut aussprach.
    Bolingbroke hatte sicher getobt und gewütet, und nur Lancasters beruhigender Einfluss hatte ihn davon abgehalten, Blackfriars zu stürmen und Neville zu befreien.
    Und Richards Feindschaft ihm gegenüber hatte ihm die Hände gebunden. Neville seufzte. Bolingbroke war sicher außer sich vor Sorge und Verzweiflung, denn er wusste, dass er nicht einmal im Vorbeireiten einen Blick auf Blackfriars werfen durfte, um Richard nicht einen Grund zu liefern, ihn des Verrats anzuklagen.
    Und ich muss aufpassen, was ich sage, wenn ich vor Thorseby gebracht werde, dachte Neville, während er den Kopf auf die Seite legte, damit Courtenay mit dem Barbiermesser seine linke Wange bearbeiten konnte, denn jedes meiner Worte wird Richard übermittelt werden, der damit sicherlich Bolingbroke eine Falle stellen will.
    »Am Maifeiertag fand ein großes Fest statt«, fuhr Courtenay fort, »und unser gesegneter König ist mit großem Zeremoniell durch die Straßen geritten.«
    Neville blickte Courtenay in die Augen und lächelte -wahrhaftig ein
    »gesegneter König«!
    »Ich habe es gehört«, sagte Neville, »auch wenn ich es mir nicht anschauen konnte. Durch dieses Fenster ist nur ein kleines Stückchen von der Themse zu sehen.«
    »Außerdem gibt es Neuigkeiten aus Frankreich«, sagte Courtenay.
    »Tatsächlich?«
    »Hotspur hat mit seiner Armee Orleans in die Zange genommen, und es heißt, dass er die Stadt vielleicht noch in diesem Monat für Richard einnehmen wird.«
    »Und was tun die Franzosen dagegen?«
    »Nicht viel, mein Lord. Es gibt Gerüchte, dass die Jungfrau Jeanne Karl dazu überredet hat, gen Süden zu marschieren, doch der Dauphin hat bisher tausend Gründe dafür gefunden, die Abreise hinauszuzögern.«

    Neville knurrte. Dem Herrgott selbst würde es nur schwerlich gelingen, Karl zum Handeln zu bewegen.
    »Außerdem sind beunruhigende Berichte aus Essex und Kent eingetroffen, mein

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