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Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Titel: Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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Edelsteine fielen in die Hände der Spanier; diese waren ungeschickt
     genug, sie auf einem Amboß zu zerschlagen in der Meinung sie seyen nicht ächt, wenn sie den Hammerschlägen nicht widerstünden.
     Der große Edelstein wurde von den Indianern so gut verborgen, daß sie weder durch Versprechungen noch Drohungen zu dessen
     Entdeckung bewegen werden konnten. Die Manta waren auch als Sodomiten bekannt. Wenn sie heuratheten, hatten die Verwandten
     und Freunde des Bräutigams das Recht der ersten Nacht. Sie erwürgten ihre Gefangenen und füllten deren Haut mit Asche um sie
     als Trophäen in ihren Tempeln und an öffentlichen Orten aufzuhängen. Die Weiber und Männer machten sich mit der Spitze von
     Kieselsteinen Schnitte ins Gesicht und verunstalteten ihren Kopf auf sonderbare Weise, indem die Eltern den Kindern gleich
     nach der Geburt zwei Brettchen auf die Stirne und an das Hinterhaupt banden und den Kopf jeden Tag bis zum fünften Jahre so
     sehr zusammendrückten, daß er völlig spitz wurde. Das Haar schnitten sie nur auf dem Scheitel ab, kämmten sich aber niemals,
     so daß sie wie Wildschweine aussahen.

11. Häusliche Verhältnisse. Heurathen. Beschäftigung der Weiber. Öffentliche Mädchen. Erbrecht. Kindererziehung.
    Nicht nur die religiösen Angelegenheiten aber ordneten die Incas, sondern auch die häuslichen Verhältnisse. Die Heurathen
     wurden in ihrem Reiche feierlich auf sonderbare Art geschlossen. Der König ließ nämlich jedes Jahr oder von zwei zu zwei Jahren
     zu derselben Zeit alle Mädchen und Jünglinge seines Stammes die heurathsfähig waren in der Stadt Cuzco zusammenkommen. Die
     Mädchen mußten achtzehn bis zwanzig Jahre alt seyn. DerJuca trat alsdann mitten unter sie, rief je einen Jüngling und ein Mädchen zu sich, nahm sie an der Hand, ließ beide sich
     gegenseitig das Versprechen der Treue geben und überlieferte sie dann den Händen ihrer Eltern. Die Neuvermählten gingen darauf
     in die Wohnung des Vaters des Bräutigams und es wurde drei bis vier Tage, ja noch länger die Hochzeit gefeiert. Die auf diese
     Weise verheuratheten Mädchen nannten sich rechtmäßige oder auch durch die Hand des Inca überlieferte Frauen. Wenn der Inca
     die Personen seines Stammes verheurathet hatte, verrichteten eigens dazu bestimmte Beamte dieselbe Ceremonie für die übrigen
     jungen Leute der Stadt, welche nach den Vierteln miteinander verheurathet wurden. Die Häuser, welche zu Wohnungen für die
     neuvermählten Incas bestimmt waren, mußten von den Indianern aus den Provinzen statt eines Tributes erbaut werden. Die Verwandten
     lieferten die Hausgeräthe und jeder brachte eine Aussteuer. – In den Provinzen waren die Curacas verpflichtet ganz in derselben
     Weise die Heurathen abzuschließen. Die Gemeinden mußten das Haus der Neuvermählten erbauen lassen und die nächsten Verwandten
     die Bedürfnisse für den Haushalt liefern. Die Leute aus einer Provinz oder einer Stadt konnten sich nicht in einer andern
     verheurathen, sondern es konnte dieß nur in ihrem Geburtsorte und in ihrer nächsten Verwandtschaft geschehen, damit ja keine
     Vermischung der Geschlechter und Stämme stattfände. Auch mußte jeder in seiner Provinz, Stadt, ja sogar in seinem Viertel
     wohnen. Der Kronprinz mußte stets seine älteste Schwester aus rechtmäßiger Ehe heurathen. Man hielt dieß Gesetz für unverletzbar
     und es gründete sich auf das Beispiel der Sonne und des ersten Inca, denn man erklärte, weil die Sonne ihre Schwester den
     Mond geheurathet habe und weil von beiden ihre ersten Kinder miteinander verehelicht worden waren, so sey es nothwendig dieselbe
     Ordnung bei der Person des Königs zu beobachten; auch erklärte man, das Blut der Sonne dürfe mit dem der Menschen nicht vermischt
     werden, das Reich gehöre dem Thronerben sowohl von Seiten seines Vaters als seiner Mutter, im andern Falle würde er das Reich
     verlieren müssen, denn man hielt strenge am Gesetz der Thronfolge. – Der älteste von den Söhnen des Königs war Thronerbe.
     Hatte er keine rechtmäßige Schwester, so heurathete er seine nächste Verwandte aus königlichem Stamme; waren keinemännlichen Erben da, so konnte diese nächste Verwandte, wenn der König keine rechtmäßigen Töchter besaß, das Reich erben.
     Bekam der Prinz mit seiner ältesten Schwester keine Kinder, so heurathete er die zweite oder auch die dritte bis er Vater
     wurde. Seine Gemahlin hieß Coya (Königin, Kaiserin). Außer seiner

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