Gestaendnis unter suedlicher Sonne
bekommen.â
âSie ist eine furchterregende Dame.â
Ramón lächelte. âIch liebe sie sehr. Und dich auch.â
âRamón â¦â
âGianetta.â
âEs ist â¦â
âNur für heute Nachtâ, sagte er leise und fuhr mit traurig klingender Stimme fort: âIch weiÃ, dass es unmöglich ist. Ab morgen werde ich dich um nichts mehr bitten. Aber, Gianetta, können wir jetzt einfach bloà ⦠wir sein?â
Er machte ein grimmiges Gesicht. Der Palast barg schreckliche Erinnerungen für ihn. Trotzdem musste er hierbleiben. Vielleicht konnten sie das Thema von eben wieder aufgreifen.
âMöchtest du Eier mit Speck oder Muffins?â
âDu könntest hier Muffins backen?â Seine Miene hellte sich etwas auf.
âNatürlich. Du müsstest dich lediglich ein wenig länger gedulden als bei Eiern mit Speck.â
âUnd der Duft würde durch alle Flure ziehen. Wenn das kein Alibi ist. AuÃerdem könnten wir Manuel und Luis zwei abgeben.â
âManuel und Luis?â
âUnsere Beschützer vor den Angreifern. Sie glauben, ich würde sie verspotten, wenn ich sie beim Vornamen nenne. Doch an einem Muffin nehmen sie sicher keinen AnstoÃ.â
Unverwandt sah er sie an. Er wollte sie und sehnte sich nach ihr, wie ihr seine Augen verrieten. Aber er beherrschte sich eisern. Sie ging zur Speisekammer und öffnete die Tür. Irgendwie musste sie es ebenfalls schaffen, ihr Verlangen zu kontrollieren und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass sein angespannter Gesichtsausdruck nicht zurückkehrte.
âSind die nötigen Zutaten vorhanden?â
Jenny lieà den Blick über die Regale schweifen und schaute dann in einen der drei riesigen Kühlschränke. âÃberreichlich. Und es wäre eigentlich schade, den Speck zu ignorieren. Willst du Muffins mit Speck und Käse oder mit vielen Schokostücken?â
âSowohl als auch. Und vor allem möchte ich die Schüssel auslecken.â
âOkay.â
8. KAPITEL
Sie backten nicht nur einige wenige Muffins.
âWenn ich dir helfeâ, erklärte Ramón, âist es keine solch groÃe Bitte, einen Berg von Muffins zu machen. Wir könnten sie aufs Frühstücksbüfett stellen lassen und der Welt zeigen, was meine Gianetta kann.â
âDu wirst die Köche verärgern.â
âEinen Revierstreit würdest du haushoch gewinnen.â
Jenny schüttete Schokostücke in die Schüssel mit dem Teig. âIch bin an einem Revierstreit nicht interessiert. Offen gestanden, jagt mir diese ganze Situation schreckliche Angst ein.â
âMir ebenfalls.â
âJa, aber â¦â
âEs geht nicht anders. In den guten alten Zeiten hätte ich als Fürst einfach meine Soldaten mit Speeren und Lanzen losschicken und dich in mein Schlafgemach zerren lassen können.â
âUnd jetzt darf ich wählen.â Verzweifelt bemühte sich Jenny um Leichtigkeit. âDas ist vielleicht auch besserâ, fuhr sie fort, während sie die Backmischung heftiger als nötig umrührte.
âIch vermisse die guten alten Zeiten.â Ramón klang missmutig. Er saà auf einer Ecke des Tischs, lieà die Beine hin und her baumeln und naschte immer wieder ungeheuer sexy von dem Teig. âWas hat es überhaupt für einen Sinn, Fürst zu sein, wenn ich meine Frau nicht bekommen kann?â
Meine Frau? Ich glaube, ich träume, dachte Jenny versonnen. Wie in Trance begann sie, die Backförmchen zu füllen, als Ramón das Blech zu sich zog und ihr die Schüssel abnahm.
âIch kann das machen, wenn du etwas anderes für mich tust.â
âUnd was?â
âMir aus den Stiefeln helfen.â
âEs war ernst gemeint und kein Witz?â
âDie Dinger bringen mich um. Mein Leben lang bin ich entweder barfuà herumgelaufen oder in Boots- oder Arbeitsschuhen. Diese Stiefel sitzen so fest, dass sie die reinste Folter sind. Bitte, liebe, nette Jenny, sei so gut und zieh sie mir aus.â Er streckte ein Bein von sich, während er weiter Teig in die Backformen löffelte.
Die Situation war so komisch, dass Jenny einfach lachen musste. Sie wischte sich die Hände ab â schlieÃlich wollte sie das edle Leder nicht beschmutzen â stellte sich entsprechend hin und zog am Stiefel. Ohne den geringsten Erfolg.
âJetzt verstehst du, wovon ich rede.
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