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Gift

Gift

Titel: Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gordon
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Erinnern Sie sich an
die Schmutzspuren, die an einem von Hagopians Schuhen gefunden wurden?«
    »Natürlich, aber das hat uns nicht weitergebracht. In
Kalifornien gibt es jede Menge Schmutz«, sagte der Detective mit einem
ironischen Grinsen.
    »Wenn wir herausfinden, woher der Käfer stammt, und wenn sich
dann zeigen sollte, dass der Schmutz an Hagopians Schuh von derselben
Stelle kommt, brächte uns das ein großes Stück voran. Oder sehe ich das
falsch, Lieutenant?«
    »Nein, nein, das wäre in der Tat ein enormer Fortschritt.«
    »Was ist übrigens mit Hagopians Frau?«
    »Was soll mit ihr sein?«, fragte Bernardi.
    »Sie wissen doch, dass sie seine zweite Frau war?«
    »Das wusste ich, aber das ist auch schon alles.« Bernardi
schien plötzlich ganz Ohr. »Was das angeht, hat uns Deadeye mitten in
unseren Ermittlungen die Tür zugeschlagen, und er hat die Akte immer
noch nicht wieder zurückgegeben.«
    »Wir wissen inzwischen, dass Hagopian von seiner ersten Frau
verlassen wurde, weil er sie geschlagen hat«, sagte Samuel.
    »Tatsächlich? Das ist mir völlig neu. Woher wissen Sie das?«
    »Aus derselben Quelle, von der ich auch weiß, dass Aram ein
Schwindler ist.«
    »Es war uns leider nicht möglich, noch einmal mit Hagopians
Frau zu sprechen«, sagte Bernardi. »Nach dem ersten Gespräch mit ihr
hat Deadeye sie kurzerhand weggeschickt, damit sie bei der Verhandlung
nicht anwesend wäre.«
    »Wollen Sie damit sagen, sie war während des Prozesses gar
nicht in San Francisco?«, fragte Samuel und zog die Augenbrauen hoch.
    »So ist es. Warum machen Sie so ein Gesicht?«
    »Ich musste eben nur daran denken, wie ich versucht habe, ihr
eine gerichtliche Vorladung zu überbringen. Glauben Sie, Deadeye hat
etwas über sie herausgefunden, von dem er nicht wollte, dass es bekannt
würde?«
    »Wenn dem so ist, hat er es mir jedenfalls nicht unter die
Nase gerieben.«
    »Ich hätte ihn gern zu dem Fall interviewt, aber er hat nicht
auf meine Anrufe reagiert und wollte auch keinen seiner Mitarbeiter mit
mir sprechen lassen.«
    »Ich weiß«, sagte Bernardi. »Mir hat er auch gesagt, dass ich
Ihnen keine Informationen geben soll.« Der Detective wandte sich ab und
sah verlegen aus dem Fenster.
    »Heißt das, Sie enthalten mir etwas vor?«
    »Nein. Aus diesem Grund hat dieses Gespräch ja auch
inoffiziellen Charakter, und deshalb dürfen wir auch auf keinen Fall in
der Öffentlichkeit miteinander gesehen werden, vor allem nicht in
Contra Costa County.«
    Bernardi stand auf und kam hinter seinem Schreibtisch hervor.
    »Ich werde sehen, ob ich mit dem D.A. sprechen kann«, sagte
der Detective an der Tür. »Und Sie versuchen, mehr über Stockton
herauszufinden.«
    »Würden Sie gern mitkommen, wenn ich hinfahre?«
    »Selbstverständlich. Wenn Sie mir rechtzeitig Bescheid geben.«
    Samuel verabredete mit Vanessa, am Sonntag
zu der Kirche zu fahren, in der ihr Vater predigte. In der Zwischenzeit
traf er sich jedoch noch einmal mit Janak, um ihm von seinem Gespräch
mit Bernardi zu berichten. Bei dieser Gelegenheit stellte Samuel
überrascht fest, dass Janaks Kanzlei so sauber und aufgeräumt wirkte
wie nie zuvor. Auch Janak selbst machte einen ungewohnt properen
Eindruck, als er Samuel begrüßte.
    »Was Bernardi dir da erzählt hat, überrascht mich nicht im
Geringsten«, bemerkte Janak, als Samuel geendet hatte. »Immer wenn ich
mit dem Detective zu tun hatte, war ihm deutlich anzumerken, dass er
nicht auf Deadeyes Seite steht. Er hatte das Gefühl, dass ihm der Fall
aus der Hand genommen worden war.«
    »Was ja wahrscheinlich auch stimmt«, sagte Samuel.
    »Eine Einstellung des Verfahrens gegen meine Mandanten ist
allerdings Sache der D.A.s von Contra Costa County und Fresno«, sagte
Janak. »Was das angeht, haben weder Deadeye noch Bernardi etwas zu
sagen. Deshalb müssen wir im Moment vor allem sehen, dass wir mehr
Fakten bekommen.« Er tippte mit dem Radiergummi seines Bleistifts auf
die Schreibtischplatte.
    »Die werde ich dir besorgen«, sagte Samuel. »Ohne Fakten kann
ich schließlich auch keinen Artikel schreiben.«
    Die beiden Männer machten sich daran, die besten Fotos des
blauen Käfers aus dem Ordner des Coroner herauszusuchen. Dann rief
Samuel Lieutenant Bernardi an und gab ihm die Adresse der Kirche durch,
in der er sich mit ihm treffen sollte.
    Der Sonntag zeigte sich von seiner besten
Seite. Es war einer jener herrlichen Frühlingstage, die Samuel stets in
Hochstimmung versetzten. Als ausgesprochener

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