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GK446 - Der Geisterhenker

GK446 - Der Geisterhenker

Titel: GK446 - Der Geisterhenker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ein Gegner der Hölle.«
    »Könnte der Geisterhenker Sie denn töten?«
    »Auf dem Höllengalgen schon. An dem stirbt jeder. Es ist kein gewöhnlicher Galgen, deshalb kann man daran auch Geister und Dämonen vernichten. Einige abtrünnige Dämonen konnten diese Erfahrung bereits machen.« Der Geisterknecht kicherte.
    Torsten spürte ein schmerzhaftes Würgen im Hals. »Wann wird man mich…?«
    Der Höllenscherge wies auf den Napf. »Das ist deine Henkersmahlzeit.«
    ***
    Torsten Klenke krampfte es das Herz zusammen. Die Henkersmahlzeit. Dieser Saufraß war das letzte, was er zu sich nehmen würde. Danach würde ihm der Geisterhenker die Schlinge um den Hals legen und…
    Gott, war das schrecklich.
    In Torsten lehnte sich alles auf. Er wollte nicht sterben.
    Aber hatten das Wolfram Wegner und Frank Poelgeest gewollt? Niemanden interessierte, was sie wollten, am allerwenigsten den Geisterhenker. Er war eine Vernichtungsmaschine der Hölle, Er betrachtete das Hinrichten nicht bloß als seine Arbeit, es machte ihm garantiert auch Spaß, verzweifelte Menschen vom Leben zum Tod zu befördern, und seine Knechte waren wie er. Grausam. Kalt. Mitleidlos.
    Torsten lehnte sich an die Wand. Etwas krabbelte ihm über den Nacken. Er schüttelte sich angewidert.
    Raus! Er mußte hier raus! Sonst war er verloren. Wenn er sich des Zugriffs der Geisterknechte entzog, hatte er vielleicht noch eine Chance, mit dem Leben davonzukommen. Dann war er zwar immer noch in dieser Welt der ewigen Finsternis, aber nicht mehr in der Gewalt dieser Schergen.
    Wie er dieses Schattenland verlassen konnte, darüber würde er sich später Gedanken machen müssen. Fürs erste mußte er versuchen, aus diesem Kerker auszubrechen.
    Torsten ging auf die schwere Holztür zu. Er wich dabei dem Napf aus, den der Geisterscherge gebracht hatte. Vorsichtig legte er sein Ohr an das Holz. Draußen war kein Geräusch zu vernehmen. Wie weit hatte sich der Henkersknecht zurückgezogen?
    Der Junge ging in die Hocke und schaute sich das Schloß an. Es war so primitiv, daß man es nicht unbedingt mit einem Schlüssel öffnen mußte. Ein Stück widerstandsfähiges Metall hätte auch genügt. Aber woher nehmen?
    Torsten Klenke blickte sich suchend um, doch da war nichts, was er für seine Zwecke verwenden konnte. Verzweifelt ballte er die Hände. Er mußte es schaffen.
    Der Geisterhenker durfte ihn nicht kriegen!
    Torsten blickte an sich hinunter. Hatte er denn nichts bei sich, was er… Die Gürtelschnalle! Das war vielleicht eine Möglichkeit. Torstens Herzschlag beschleunigte sich sofort. Vielleicht gelang es ihm mit der Schnalle seines Gürtels, das einfache Schloß zu überlisten.
    Dann war er nicht mehr länger eingesperrt, konnte fliehen!
    Hastig fädelte er den Gürtel aus den Stoffschlaufen. Er setzte die Schnalle auf den Boden, stellte den Schuhabsatz drauf und bog sie keuchend auf. Es kostete ihn einige Anstrengung, die Schnalle so hinzubiegen, daß er damit etwas anfangen konnte. Seine Finger schmerzten ihn. Seine Hände zitterten nach dem hartnäckigen Krafteinsatz, der sich schließlich lohnte. Aus der Gürtelschnalle war nach längerer Arbeit ein Sperrhaken geworden.
    Damit trat Torsten Klenke wieder an die Tür.
    Er lauschte abermals.
    Draußen herrschte immer noch Stille.
    Man schien sich seiner verdammt sicher zu sein, hatte keine Wachen vor die Kerkertür gestellt. Torsten konnte das nur recht sein. Wie er das Land der ewigen Finsternis verlassen sollte, darüber machte er sich jetzt noch keine Gedanken.
    Zuerst einmal raus hier! dachte er nervös. Später werden wir weitersehen.
    Langsam und vorsichtig schob er den selbstgefertigten Dietrich ins Schloß. Er stocherte damit eine Weile herum. Es gehörte ein bißchen Fingerspitzengefühl dazu, das Schloß aufzukriegen. Torsten Klenke hatte es.
    Ein kurzes metallisches Schnappen. Die Schloßzunge sprang zurück, und die Tür war nicht mehr länger abgeschlossen. Ein Freudentaumel erfaßte Torsten Klenke, obwohl noch nicht allzuviel gewonnen war. Aber er hatte immerhin den ersten Schritt zur Freiheit getan.
    Behutsam zog er die Tür auf.
    Vor ihm lag ein langer Gang.
    Torsten zögerte nicht. Er verließ seinen Kerker und huschte den Korridor entlang. Er kam an zahlreichen Türen vorbei, vernahm Stimmen und zog sich hastig in einen unversperrten Raum zurück.
    Gespannt wartete er.
    Die Stimmen entfernten sich. Torsten wollte die Tür wieder aufmachen, aber da traf ihn der Schock. Sie ließ sich nicht wieder

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