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Glut der Versuchung

Glut der Versuchung

Titel: Glut der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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Arabella mit ihr sprach, war Roslyn in eine lebhafte Unterhaltung mit Fanny Irwin sowie Miss Blanchard, einer anderen Lehrerin der Akademie, und Lady Freemantle, der Schirmherrin, vertieft.
    Neben Roslyn stand ein dunkelhaariger Gentleman, den Drew als den Earl of Haviland erkannte. Sie blickte lachend zu Haviland auf, was Drew nicht behagte.
    Im, selben Augenblick kam Eleanor zu ihm und sah, dass er die beiden beobachtete. »Kennst du Lord Haviland?«, fragte Eleanor.
    »Wir sind uns in einigen Clubs begegnet. «
    »Ich würde ihn gern kennenlernen. Man sagt, er wäre ein faszinierender Mann. Angeblich ist er ein brillanter Spion im Dienste Wellingtons gewesen und von seiner Familie geächtet worden, weil sie seine Tätigkeit für eines Gentleman unwürdig erachtete. Letztes Jahr musste er nach Hause zurückkehren, als er den Titel erbte. Sein Landsitz liegt neben Danvers Hall.«
    Was den freundlichen Umgang zwischen ihm und Roslyn erklärte, dachte Drew. Sie waren Nachbarn.
    Oder vielleicht mehr als Nachbarn, falls ihr Lachen etwas zu bedeuten hatte.
    Die offene Bewunderung, mit der sie zu Haviland aufschaute, versetzte Drew einen seltsamen Stich in der Magengegend. Natürlich verdrängte er das Gefühl sofort.
    Er war lediglich ungeduldig, sonst nichts. Und er sehnte das Ende dieses furchtbaren Tages herbei.
     
    Zu Roslyns Erleichterung waren der Hochzeitsempfang und der anschließende Ball ein voller Erfolg. Sie trug die Hauptverantwortung für die Festivitäten, deren Opulenz allein schon eine Herausforderung darstellte. Eine ganze Armee von Bediensteten hatte alles für diesen Tag vorbereitet und dafür gesorgt, dass Danvers Hall blitzte und die Gartenanlage makellos war.
    Die riesige Gästeschar schien sich bestens zu unterhalten, sofern man das aus dem Lachen und der allgemeinen Fröhlichkeit schließen konnte. Den Nachmittag hatten alle an großen Tafeln unter bunten Zelten gesessen oder sich die Zeit neben dem Essen auf unterschiedlichste Weise vertrieben. Manche machten Ballspiele, andere ruderten auf der Themse, die hinter dem Herrenhaus entlangfloss, und wieder andere schlenderten durch die Parkanlagen.
    Vor einer halben Stunde war die muntere Gesellschaft ins Haus umgezogen, wo sie sich zum Tanzen oder Kartenspielen in den Ballsaal und die Salons begab. Roslyn beobachtete verzückt, wie Marcus mit Arabella die eröffnende Quadrille tanzte. Als das Orchester danach den ersten Walzer spielte, lehnte Roslyn sich dankbar in einem Sessel in der hintersten Ecke des Ballsaals zurück. Nach der Betriebsamkeit der letzten Wochen war sie froh, ein wenig verschnaufen zu dürfen.
    Noch froher war sie, dass es ihr bisher gelungen war, dem Duke of Arden aus dem Weg zu gehen. Zum Glück nahmen ihre Pflichten als Gastgeberin sie viel zu sehr in Anspruch, als dass Zeit für eine private Unterredung geblieben wäre. Sie wollte unter keinen Umständen mit Arden allein sein, damit er sie wegen ihres Besuchs beim Maskenball vor vierzehn Tagen tadeln könnte.
    Mehr als einmal hatte sie im Laufe des Tages bemerkt, wie er sie ansah. Seine leuchtend grünen Augen wirkten kühl und kritisch, weshalb Roslyn sich redlich bemüht hatte, ihn zu ignorieren. Natürlich wusste er, dass sie ihn absichtlich mied. Vor wenigen Minuten erst hatte er sie quer durch den Ballsaal angesehen, träge gelächelt und zugleich mit seinem Blick signalisiert, dass er die angekündigte Unterredung nicht zu vergessen gedachte.
    Der Mann hatte etwas Beängstigendes, dachte Roslyn gerade, als Fanny sich neben sie setzte. »Du wirkst erschöpft, meine Liebe.«
    Roslyn lächelte. »Tatsächlich bin ich ein wenig müde, aber das Fest hat die Anstrengung gelohnt. Noch nie habe ich Arabella so glücklich gesehen. «
    » Ich weiß.« Fanny blickte versonnen zur Tanzfläche, wo Arabella sich mit ihrem frisch angetrauten Ehemann im Walzer drehte. »Ich bin dir und deinen Schwestern sehr dankbar, dass ihr mir gestattet habt, an den Feierlichkeiten teilzunehmen.«
    »Hattest du etwa s anderes erwartet?«
    »Nein«, sagte Fanny lachend. »Ihr legt alle solch großen Wert auf Loyalität, dass ihr um meinetwillen sogar die feinen Kreise brüskiert. Allerdings hoffe ich inständig, dass eure Kühnheit sich nicht nachteilig auf Lilys und deine Heiratsaussichten auswirkt.«
    Roslyn zuckte mit den Schultern. »Offen gesagt will ich keinen Mann, der den Wert von Loyalität und Freundschaft weniger schätzt als ich. Und Lily will überhaupt nicht heiraten, folglich sind

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