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Glut unter der Haut

Glut unter der Haut

Titel: Glut unter der Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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hatte.
    Seth wusste von den Harrisons, aber er wusste nicht, welches V erhältnis Kathleen früher zu ihnen gehabt hatte. Sie hatte ihm nie erzählt, dass sie in »Bergblick« gewesen war, nur wenige W ochen bevor sie nach San Francisco gekommen war. Das war etwas, was sie lieber für sich behielt.
    Die A usgeglichenheit und der innere Friede, den sie an diesem Nachmittag empfand, waren schwer erkämpft.
    »Willst du untertauchen?«, fragte sie T heron. »Ja? Du musst die Luft anhalten.« Sie atmete übertrieben tief ein und tauchte dann ihren Sohn unter W asser, aber nur kurz. T heron blinzelte und schnappte nach Luft, dann krähte er. Er bückte sich und zeigte, dass er es noch einmal machen wollte.
    Lachend sagte Kathleen: »Luft anhalten. Fertig? Los geht’s.« Erneut tauchte sie ihn unter. A ls T heron wieder hochkam, klatschte er mit den Händen auf die W asseroberfläche.
    Sein Lachen und ihr lautes Lob für sein tapferes T auchen verhinderten, dass sie hörte, wie Seths Kleinbus die Einfahrt hinaufkam. Und sie hörte auch nicht, wie die hydraulische Hebebühne seinen Rollstuhl langsam herabsenkte, vernahm nichts von den gedämpften Stimmen, die sich dem Swimmingpool näherten.
    »Kathleen? W as treibt ihr beiden? W ir konnten euch ja schon von der A uffahrt aus hören.« Seth klang wie immer glücklich. Da sie ihren zappelnden Sohn nicht einen Moment aus den A ugen lassen konnte, rief sie Seth über die Schulter zu: »Komm und schau dir an, was T heron kann. Er ist mächtig stolz auf sich.«
    »Seien Sie vorsichtig, Kathleen«, mahnte George hinter ihr. »Er ist schon fast zu schwer für Sie geworden.«
    »Das stimmt«, pflichtete Kathleen ihm bei. Nun, da T heron ein aufmerksames Publikum hatte, war er noch aufgeregter und winkte ihnen mit seinen molligen Ärmchen zu, ehe Kathleen ihm sagte, er solle die Luft anhalten, und ihn untertauchte.
    Alle klatschten Beifall, als er wieder an die Oberfläche kam und strahlte. »Das reicht für heute«, sagte Kathleen lachend. »Ich bin geschafft.« Sie hob T heron aus dem Pool, und er watschelte auf Seth zu. George ging in die Hocke und schnappte sich den kleinen Fratz, tätschelte ihn liebevoll und setzte ihn auf Seths Schoß, ungeachtet der T atsache, dass T herons W indel pitschnass war.
    Erst jetzt, als sich Kathleen umdrehte und die Mosaikkacheltreppe des Pools hinaufstieg, nahm sie Notiz von dem Mann, der schweigend und reglos hinter Seths Rollstuhl stand. Er hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit …
    Mein Gott!
    »Kathleen, tut mir leid, Liebes, dass ich dich damit überrasche, aber ich habe einen Gast zum A bendessen mitgebracht.«
    Kathleens Herz klopfte so laut, dass sie kaum Seths W orte verstand, als Erik hinter dem Rollstuhl hervortrat. »Das ist Erik Gudjonsen. Erik – meine Frau Kathleen.«
    Ihr Herz schien anzuschwellen und zu bersten; ihre W elt löste sich auf und wurde ersetzt durch eine kleinere, die nur aus ihr und dem Mann vor ihr bestand, dicht genug, um ihn zu sehen, zu riechen und … zu berühren.
    Nein, sie durfte ihn nicht berühren. W enn sie es täte, würde sie vor V erlangen und Schmerz sterben. Doch Erik nahm ihr diese Entscheidung ab und streckte ihr die Hand entgegen. Kathleen starrte die Hand an, während sie auf ihn zutrat. Und dann, dieses W under kaum fassend, erwiderte sie seinen Handschlag und schloss ihre Finger um seine, als wolle sie sich vergewissern, dass es kein T raum war, sondern W irklichkeit.
    Der sanfte Händedruck ließ keinen Zweifel daran, dass sie nicht träumte. Sie hob den Blick von den Händen, schaute auf seine Brust, auf sein festes Kinn, auf den sinnlichen Mund unter dem Schnurrbart, von dem sie, selbst jetzt noch, träumte; sah seine wohlgeformte Nase und schließlich in seine A ugen, die sie durchbohrten.
    Im selben Moment mischte sich Erschrecken in ihre A ufregung. Seine A ugen erinnerten an blaues Eis, hart und gnadenlos unter den dichten Brauen; aus tiefen A ugenhöhlen funkelte eine schreckliche Feindseligkeit.
    »Mrs. Kirchoff«, sagte er schließlich; ihre W elt kehrte zurück und verlangte von ihr, sich entsprechend den Regeln zu verhalten.
    »Mr. Gudjonsen.« Ihre Stimme klang ihr fremd in den Ohren, und sie hoffte inständig, dass es niemandem aufgefallen war. Seine Stimme dagegen war ergreifend vertraut – tief, kehlig und passend zu seiner Größe.
    Dann ergriff Seth aufgeregt das W ort: »Kathleen, Erik und ich sind schon seit Monaten in V erbindung. W ir planen ein gemeinsames Projekt für

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