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Goettin - Das Erwachen

Goettin - Das Erwachen

Titel: Goettin - Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Haige
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Sie hatte sich immer noch nicht daran gewöhnt, dass die Gedanken und das tatsächliche Handeln oft weit auseinanderklafften. Nur weil man über etwas nachdachte, setzte man es noch lange nicht in die Tat um. Das musste sie sich immer wieder vor Augen führen.

    Einige Stunden später lag Lee mit dem Kopf auf Liams Bauch und genoss endlich den Tag im Freibad. Sie hatte sich beruhigt und das Rudel, von denen heute einige da waren, ließ sie den Ärger über Steffi und Pino schnell vergessen. Die Befürchtungen unbeliebt zu sein, waren wie weggeblasen. Nicht nur von ihren Jungs wurde sie freundlich und völlig ohne Animositäten behandelt. Auch die restlichen Mitglieder des Rudels, die sich heute dazu gesellt hatten, waren einfach nett zu ihr. Sogar Frank schien sich um sie zu sorgen. Immerhin hatte er vorhin einen Jungen angeschnauzt und mit seinem berühmten bösen Blick bedacht. Der Teenager hatte sie nur versehentlich angerempelt, als sie mit den Anderen im Wasser geplanscht hatte und versucht hatte Chris unterzutauchen. Da sie ihre eigenen Kräfte nicht einsetzen konnte, war das ein hoffnungsloses Unterfangen gewesen. Dafür hatte sie selbst kräftig Wasser schlucken müssen und sie hatte immer noch den Geschmack nach Chlor im Mund. Langsam richtete Sie sich auf und suchte in ihrer Tasche nach Kleingeld. „Was brauchst du, Kätzchen?", brummte Liam und sah sie mit fast geschlossenen Lidern an. Sie streckte sich ein wenig. „Ich will mir nur ein Eis holen."

    Aus der Gruppe von lesenden und faulenzenden Wandlern um sie sprang Lena auf. Sie war eine nette Kindergärtnerin mir lustigen Sommersprossen und kurzen, hellbraunen Haaren. Wie alle anderen Wölfinnen war sie größer als normale Frauen und trotzdem wirkte sie so süß und kindlich auf Lee, wenn sie sprach. „Bleib liegen. Was möchtest du denn?" quiekte die Stimme eines kleinen Mädchens aus der großen Frau. „Lass nur. Ich geh schon selbst." winkte Lee lächelnd ab und wollte weiter nach den Münzen suchen. „Nein, wirklich. Ich mach das gerne. Was kann ich dir bringen?" Lena ließ nicht locker. Unentschlossen zuckte Lee mit den Schultern. Es fühlt sich komisch an, von jemandem bedient zu werden. „Ich will nur ein Wassereis. Aber ich kann es mir wirklich selbst ..." Weiter sprach sie nicht, weil Lena freudig nickte und schnell davonlief. „Ähm, Danke.", rief ihr Lee noch hinterher. Irritiert sah sie zu Mia. Sie war in eine Unterhaltung mit Nick vertieft und hatte offenbar nichts mitbekommen. Ratlos ließ sie ihren Blick weiter zu Liam schweifen. Er machte den Eindruck, als würde er tief und fest schlafen. Nur das Lächeln, das sie auf seinen Lippen erahnen konnte, bewies das Gegenteil. Was war das denn? Fragte sie verwundert und lehnte sich wieder zurück. Mein Rudel hat dich als Alphawölfin akzeptiert. Liams Stimme klang hellwach und sehr amüsiert in ihrem Kopf. Was? Aber ich bin doch nicht mal eine Wölfin! Sie hatte Mühe ruhig auf dem Bauch, den sie als Kissen nutzte, liegen zu bleiben. Wenn es sie nicht stört, sollte es dich auch nicht kümmern. Beruhigte sie Liam. Und was macht eine Alphawölfin, außer mit dem Alphawolf zusammen zu sein? Fragte sie unsicher. Du meinst, außer sich bedienen lassen? Mir helfen das Rudel zu schützen. Das tust du ja sowieso, egal ob ich es will oder nicht. Lee entging der leichte Vorwurf nicht, aber das störte sie nicht weiter. Im Moment beschäftigte sie etwas ganz Anderes. Einerseits war sie stolz und geschmeichelt über das Vertrauen, das die Wölfe ihr entgegenbrachten. Andererseits war das ein riesiger Berg Verantwortung, für jemanden der bisher alles getan hatte, um keine Verantwortung übernehmen zu müssen. Der Tag würde definitiv als miesester, entspannter Tag im Freibad in die Annalen ihrer Historie eingehen.

Kapitel 19

    Kannst du mir bitte zwei Flaschen Wodka und so viel Bull, wie du tragen kannst, bringen? Die Abiturienten lassen es heute ziemlich krachen. Lees Stimme klang müde und abgekämpft in Liams Kopf. Er sah sich schnell um. Neben ihm an der Tür stand Frank. Da die Schlange der Partygänger vor ihnen allmählich kleiner wurde, konnte er ihn nun alleine lassen. Da Chris heute im Außenbereich nach dem Rechten sah, hatte er bisher seinen Platz übernommen. „Kommst du ohne mich klar?", fragte Liam Frank leise. Der begutachtete gerade einen Ausweis, sah nicht auf und nickte. „Sicher. Ist ja nicht mehr viel." murmelte er zurück. Ich bring sie dir gleich. Wenn du magst, kannst du

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