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Goettinnensturz

Goettinnensturz

Titel: Goettinnensturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Buerkl Anni
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sie sich bedroht fühlen.«
    »Vielleicht hat er Bernd auf dem Gewissen.«
    »Wenn es Kurt war, wie gesagt, und wenn er den Schneider für Monikas Mörder gehalten hat, möglicherweise ja. Wir werden’s herausfinden. Er hat mich getroffen.« Jonas schlug aufs Autodach. »Und ist tatsächlich entkommen. Verdammt.«
    »Das kann jedem passieren«, beruhigte Mara und klopfte ihm leicht auf die Schulter. »Wir werden sie finden. Alle beide. Auch den Kollegen Kain. Das verspreche ich dir.« Sie wandte sich dem Toten auf dem Mühlrad zu und verzog die Mundwinkel. »Was für ein Fall! Wenn Kain wirklich was an den Spuren zerstört hat …«
    »Dann gnade ihm Gott.« Jonas nickte. »Reinhard, bist du fertig?« Mit einer Hand umfing er seinen anderen, verletzten Arm.
    »Fast. Wir laufen dir schon nicht davon«, grinste der Gerichtsmediziner.
    »Dann ruf ich die Bestatter an, damit sie den Toten abholen.«
    »Kannst du machen. Aber du sollst in Krankenstand …«
    »Jaja!«
    »Mein erster Eindruck ist, dass beide Opfer mit ihrer eigenen Trachtenkleidung getötet worden sind.« Reinhard in seinen schwarzen Klamotten hielt einen Moment inne, während die Sonne sein blondes Haar wie flüssiges Gold aufleuchten ließ. »Die Obduktionen stehen allerdings noch aus. Ich könnte dich gleich im Wagen mitnehmen, Jonas, und wir erledigen das … als Letztes, bevor du dich krank meldest. Was meinst du?«
    »Das sollte zu schaffen sein, ja.«
    »Du bist verletzt«, murmelte Berenike und legte ihm eine Hand auf den gesunden Arm.
    Er schüttelte sie ab. »Lass das, bitte. Ich kann jetzt nicht einfach nix tun. Ich muss dran bleiben. Zumindest bis Ersatz für mich da ist.«
    »Wenn du meinst.« Berenike machte einen Schritt zur Seite, weg von ihm. Trotz des warmen Winds waren ihre Hände kalt. Eiskalt.
    »Bitte, Nike, versteh mich«, sagte Jonas leiser und ging ihr nach, ohne sie zu berühren. »Ich muss weitermachen, bevor es noch mehr Tote gibt.«
    »Schon klar, Jonas.« Er musste wissen, was er tat. Ganz sicher. Es war nicht ihre Sache. Punkt. Ihre Sache war … dass sie immer noch nicht gestanden hatte, was zwischen ihr und Monika vorgefallen war. Sie musste einen Weg finden, wie sie das ohne Peinlichkeit tun konnte.
    »Das hieße«, spekulierte Mara laut in Berenikes Gedanken hinein, »der Mörder hat beide Male einen Gegenstand zur Mordwaffe gemacht, der vor Ort zur Hand war.«
    Jonas machte einen Schritt weg von Berenike, fummelte an seinem Verband, starrte den Toten an. »Und dass er sie erdrosselt hat, hieße – er hatte wenig Abstand zu den Opfern.«
    »Eine Tötung im Affekt?« Mara legte einen Finger an die Nasenspitze. »Ungeplante Morde? Das alles spräche gegen Kurt, Monikas Exverlobten. Wieso hätte der die Opfer mit ihren eigenen Kleidungsstücken erdrosseln sollen, wenn er eine Schusswaffe besitzt?«
    »Außer es hätte eine besondere Bedeutung für ihn. Gehört ihm die Waffe legalerweise?«
    »Doch, er ist Jäger.«
    »Ach – dann hat er ein Gewehr?«
    »Genau. Hab ich das nicht gesagt? Offenbar nicht.«
    »Ich hab automatisch an eine Pistole gedacht«, meinte Mara. »Wir haben noch gar nicht besprochen, welche Waffe es war. Ein Gewehr ist ziemlich auffällig.«
    »Nicht wenn du Jagdkleidung trägst«, erklärte Berenike, »in Ischl schon gar nicht.«
    »Stimmt«, meinte Reinhard. »Da rennen die ganzen Traditionsverbände herum und schießen Salut auf Kaiser Franz Josef.«
    »Aber erst im August zu Kaisergeburtstag«, meinte Berenike.
    »Ah geh, die sind immer so.« Reinhard kramte in seinen Hosensäcken, zog ein Taschentuch hervor, wischte sich ausführlich die Hände ab. »Erst neulich hab ich einen reden gehört, wie er die Monarchie wieder einführen will. Der wollt Otto Habsburg zum Kaiser krönen.«
    »Kaiser Otto. Super!«, entfuhr es Berenike. Reinhard reinigte immer noch seine Hände.
    »Na, egal«, meinte Mara. »Wir werden alles untersuchen. Und hoffentlich Kurt auftreiben.«
    »Und den Kollegen Kain«, brummte Jonas.
    »Der dann wohl die längste Zeit euer Kollege war«, mutmaßte Berenike.
    »Dass du dich da nicht täuscht«, murrte Jonas.
    Mara zuckte die Achseln. »Wenn er nur keine Dummheiten macht.«

7
    Frühstück zu Hause. Neuauflage des Morgens davor. Zuhause, warme, geborgene Höhle. Wie dankbar sie dafür war, für dieses ganz und gar nicht Selbstverständliche!
    Reinhard hatte sie am Vortag mit nach Ischl genommen. Berenike war von dort aus heimgefahren, Jonas hatte noch beiden Obduktionen

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