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Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)

Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition)

Titel: Grace & Josephine - Eingeschneit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine Dela , Manuela Inusa
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See­len­ver­wand­te zu tref­fen. Ob es wirk­lich so sein wür­de, wie sie es sich vors­tell­te? Wür­den sie auch im ech­ten Le­ben die­se un­be­greif­li­che Ver­bin­dung zu­ein­an­der ha­ben? Sie hoff­te es sehr.
     
    Im nächs­ten Mo­ment schreck­te Grace hoch. Sie be­fan­den sich be­reits in der Luft, sie muss­te ein­ge­nickt ge­we­sen sein. Aber was hat­te sie nur auf­ge­weckt? Was zum Teu­fel war das für ein wi­der­li­cher Ge­ruch?
Noch et­was be­nom­men blick­te sie sich um. Von dem Mann ne­ben ihr, der ihr vor­her kaum auf­ge­fal­len war, ging ein ganz ab­ar­ti­ger Ge­stank aus. Als sie ihn sich ge­nau­er an­sah, er­kann­te sie auch, was es war: Füße! Er hat­te sei­ne Schu­he aus­ge­zogen!
    Warum mach­ten das die Leu­te nur im­mer? Und dann auch noch die mit den größten Kä­se­füßen? Es war doch nur ein An­dert­halb-Stun­den-Flug und kei­ne Welt­rei­se, wo ei­nem die Schu­he drücken könn­ten.
     
    Oh Mann, das hat mir noch ge­fehlt , dach­te sie. Was soll ich denn jetzt ma­chen? Ihn bit­ten, sei­ne Schu­he wie­der an­zu­zie­hen?
„Ä-häm“, be­gann sie freund­lich und wand­te sich ihm zu. „Ent­schul­di­gung?“
Der dick­li­che, etwa fünf­und­vier­zig­jäh­ri­ge Mann mit Glat­ze und ei­ni­gen we­ni­gen Haa­ren an den Sei­ten, die er sich über eben die­se ge­kämmt hat­te – weiß der Him­mel warum –, dreh­te sich zu ihr und lächel­te sie mit ei­nem Ge­biss an, dem min­des­tens zwei Vor­derzäh­ne fehl­ten. „Ja, schö­ne Frau?“
 
    Grace muss­te sich wirk­lich zu­sam­men­rei­ßen, kein allzu an­ge­ekel­tes Ge­sicht zu ma­chen.
„Ich … ähm … dürf­te ich Sie viel­leicht bit­ten ...“ Sie kam nicht dazu, ih­ren Satz zu Ende zu spre­chen, da der Herr sie an­schei­nend falsch ver­stan­den hat­te und sie un­ter­brach: „Oh, ich fühle mich sehr ge­schmei­chelt“, er lach­te ein merk­wür­di­ges La­chen, das eher ei­nem Schwei­ne­grun­zen glich, „aber ich muss Sie lei­der ent­täu­schen, ich bin be­reits ver­ge­ben.“ Er hielt sei­ne Hand in die Luft und zeig­te ihr sei­nen Ehe­ring.
 
    Oh Gott, mir wird schlecht , dach­te Grace nur. Wie konn­te er ih­ren höf­li­chen, je­doch un­an­ge­neh­men Ver­such, ihn dazu zu be­we­gen, die­ser Luft­ver­schmut­zung ein Ende zu be­rei­ten, mit schüch­ter­nem In­ter­es­se ver­wech­seln?
Sie wink­te den Flug­be­glei­ter zu sich, der eine Mi­nu­te später fröh­lich strah­lend vor ihr stand. „Was kann ich für Sie tun, Miss?“
„Ent­schul­di­gung, hät­ten Sie viel­leicht einen an­de­ren frei­en Platz für mich?“, flüs­ter­te sie ihm zu.
„Oh, ist et­was nicht zu Ih­rer Zufrie­den­heit mit die­sem Platz?“, frag­te der jun­ge Flug­be­glei­ter mit ei­ner En­gelss­tim­me und ei­nem Zahn­pa­sta-Lächeln.
„Ha­ben Sie was mit Ih­rer Nase?“, frag­te sie zu­rück. 
„Ja, ich habe tat­säch­lich einen klei­nen Schnup­fen“, gab er la­chend wie­der. „Und ein frei­er Platz steht lei­der nicht zur Ver­fü­gung, wir sind voll be­setzt. Wenn ich Ih­nen aber ein paar Erd­nüs­se an­bie­ten darf?“ Er hielt ihr eine klei­ne Tüte hin.
Das darf doch nicht wahr sein! , dach­te Grace nur. „Ach, ge­ben Sie schon her!“, sag­te sie und schnapp­te sich die Nüs­se.
     
    Als sie sich wie­der ge­ra­de setzte, konn­te sie aus dem Au­gen­win­kel se­hen, dass Mis­ter Stin­ke­fuß sie lächelnd be­ob­ach­te­te. Während sie die Erd­nuss-Packung auf­mach­te, sie vor sich auf den aus­ge­klapp­ten Tisch leg­te und eine aß, frag­te sie: „Was?“
„Sie müs­sen sich doch nicht weg­set­zen, nur weil ich kein Date mit Ih­nen will. Wis­sen Sie, ich bin zwar ver­hei­ra­tet, aber das heißt ja nicht, dass ich mich nicht doch mal für einen Abend frei ma­chen könn­te.“
„Oh Gott ...“, sag­te Grace ver­zwei­felt und sah an dem Mann vor­bei aus dem Fens­ter. Wa­ren da drau­ßen ir­gend­wo ein paar En­gel, die über sie lach­ten?
 
    Und weil es na­tür­lich im­mer noch ein we­nig schlim­mer ging, zog sich der Kerl jetzt auch noch eine Socke aus, schüt­tel­te sie vor sich aus und sah Grace ent­schul­di­gend an: „Nur ein klei­nes Stein­chen.“
Kopf­schüt­telnd nahm Grace sich noch eine Nuss. Auf die­sel­be Idee war aber auch

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