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Grappa 07 - Killt Grappa

Grappa 07 - Killt Grappa

Titel: Grappa 07 - Killt Grappa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriella Wollenhaupt
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Forderungen an Grid. Doch der lachte nur. Es kam dann zu einem handfesten Streit. Grid wollte sich auf Vermeulen stürzen, doch Eva und die Ambrosius hielten ihn zurück. Irgendwie beruhigte sich die Lage plötzlich. Das muss wohl auch an den Getränken gelegen haben.«
    »Welche Getränke?«
    »Nach dem Streit mixte die Hausdame Drinks. Ich beobachtete, wie sie ein Pulver in ein Whiskyglas schüttete und es Grid reichte. Da war mir klar, dass die drei den Plan hatten, Grid beiseitezuschaffen. Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen, ging zur Haustür und klingelte.«
    O Gott, dachte ich, sie haben ihn zu viert exekutiert – jeder aus einem anderen Grund.
    »Es dauerte eine Weile«, fuhr sie fort, »dann öffnete die Hausdame die Tür und fragte, was ich wollte. Ich antwortete, dass ich ihnen helfen wollte, Grid zu töten. Sie war gar nicht überrascht und hat mich reingelassen.«
    »Einfach so?«
    »Ja. Sie kannte meinen Fall und wusste, dass ich allen Grund hatte, ihn zu hassen. Im Wohnzimmer saßen die anderen. Grid war schon ziemlich betrunken oder benommen von dem Pulver. Er konnte mich aber noch erkennen und fing an, Frau Ambrosius zu beschimpfen, weil sie mich reingelassen hatte. Sie aber lachte nur und fing an, an Grid herumzufummeln.«
    »Was hat sie gemacht?«
    »Sie knöpfte seine Hose auf und steckte ihre Hand hinein. Sie machte ihn regelrecht an. Er lallte und wollte ihr unter die Bluse greifen. Sie schob seine Hand aber weg und sagte, er sollte mit ihr ins Schlafzimmer kommen.«
    »Und die beiden anderen?«
    »Die haben sich auch vergnügt. Vermeulens Hand befand sich unter Evas Rock, sie stöhnte und schien mir auch etwas benommen zu sein. Vielleicht hat ihr die Ambrosius auch was von dem Pulver gegeben. Vor ihr stand ein leeres Glas. Grid und die Hausdame verschwanden auf jeden Fall nach oben. Er konnte kaum noch laufen, sie zog ihn regelrecht die Treppe rauf.«
    Loki Detema machte eine Pause. Ich wartete. Vielleicht hat sie die Geschichte erfunden, kam es mir in den Sinn, sie vermischt Realität und Wunschdenken, um ihre zerstörte Persönlichkeit zu retten.
    »Eva war irgendwann eingeschlafen und lag auf dem Sofa«, erzählte sie weiter. »Vermeulen forderte mich auf, mit ihm ins Nebenzimmer zu gehen und es dort zu tun. Ich könnte ja das Oberteil anlassen, wenn ich Komplexe wegen meines Busens hätte. Er hat gar nicht gemerkt, wie gemein er war. Ich sagte ihm, ich sei gekommen, um Grid zu töten und zeigte ihm meine Pistole. Er lachte. Sex und Blut seien das allergrößte, zuerst sollte ich mit ihm schlafen; danach erst wäre ich reif, die Tat wirklich zu genießen.«
    Loki Detema atmete schwer. Sie hatte den Grog ausgetrunken, ihre braunen Haare waren trocken und hingen wuschelig um das Gesicht, die Wangen waren gerötet.
    Die Geschichte stimmt, dachte ich, so viel Fantasie hat niemand.
    »Lassen Sie sich Zeit«, forderte ich sie auf, »wir haben den ganzen Abend. Wenn Sie wollen, können Sie auch hier übernachten.«
    »Danke, Frau Grappa.« Sie zog den Bademantel über ihrem Busen zusammen.
    »Grid ist mit einem Skalpell getötet worden«, nahm ich den Faden wieder auf, »Sie aber hatten eine Schusswaffe.«
    »Vermeulen meinte, eine Pistole sei kein geeignetes Instrument, Grid zu töten. Es müsse Blut fließen. Nur so käme es zur absoluten Bestrafung. Er habe einen Lehrer gehabt – so sagte er – der sei derselben Meinung gewesen. Sein Wahlspruch sei: Lasst Blut in meinem Namen fließen. Irgendwie war Vermeulen total aufgedreht, als er von Blut redete. Er sprach das Wort richtig liebevoll aus. Ich bekam Angst, wollte weglaufen. Doch ich bin schon zu oft ausgerissen. Also riss ich mich zusammen. Schließlich hatten wir alle dasselbe Ziel.«
    »Hat Vermeulen gesagt, warum Grid den Tod verdient habe?«
    »Nein. Ich habe allerdings auch nicht gefragt. Irgendwann kam Else Ambrosius ins Zimmer zurück und sagte, das alles vorbereitet sei. Wir sollten ins Schlafzimmer kommen. Wir gingen also nach oben. Grid lag auf dem Bett, er war nackt. Arme und Beine waren weit ausgestreckt und mit Stoffstreifen an die Pfosten gefesselt. Dann sah ich die Messer. Sie waren klein, aber ziemlich scharf – Skalpelle. Vermeulen nahm eins davon, drückte es mir in die Hand und sagte, ich solle anfangen.«
    Pause. Ich merkte, wie ein leises Grauen meinen Rücken hinaufkroch. Diese Story kannst du nie schreiben, dachte ich, das hält kein Leser durch.
    »Ich stand also mit dem Messer da, starrte es an und tat nichts. Dann

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