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Gray Kiss (German Edition)

Gray Kiss (German Edition)

Titel: Gray Kiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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nichts sagen. Deswegen konnte ich mich diesem Haus vorher nicht nähern! Als Gray war mein Hunger hier natürlich ins Unermessliche gestiegen.
    Geister waren körperlose Seelen. Und dieses Haus war voll von Geistern!
    Ich schaute mir die Partygäste genauer an. Im Moment spürte ich nichts, im Gegensatz zu Jordan. Immerhin war sie diejenige mit der übersinnlichen Wahrnehmung.
    Was war los mit diesem Haus? Wieso lebten hier so viele Geister? Und wieso war Julie einer von ihnen?
    Es musste eine Antwort auf diese Fragen geben, und ich wusste, dass diese Antwort unvergleichlich wichtig war.
    „Zeig sie mir“, forderte ich Jordan deshalb jetzt auf und hakte mich bei ihr unter. „Zeig sie mir und das Ouija-Brett.“

27. KAPITEL
    Jordan starrte mich an. „Spinnst du? Ich gehe nicht mehr dahin!“
    Wenn es diesem Haus wirklich Geister lebten, musste es einen Grund dafür geben. Und wenn es sich wirklich um körperlose Seelen handelte, konnten sie mir vielleicht den Weg zum körperlosen Engel weisen. Sie konnten mir möglicherweise sogar helfen, mit ihm zu kommunizieren, und dann würde niemand zu Schaden kommen. „Ich dachte, Julie wäre deine Freundin.“
    Jordan wurde noch blasser, sodass ihre Sommersprossen plötzlich total auffielen. „Die anderen nehmen die Sache nicht ernst. Sie halten das alles für einen Riesenwitz. Aber ich hatte Angst.“
    „Ist ja logisch.“
    „Ich habe sie gespürt, Samantha. Ich habe ihre Anwesenheit gespürt! Und die Anwesenheit von anderen Geistern. Was ist das bloß?“, fragte sie mit zitternder Stimme. „Wieso kann ich solche Dinge wahrnehmen? Verliere ich meinen Verstand?“
    Ich brachte es nur schwer über die Lippen, doch so war es nun mal. „Weil du etwas Besonderes bist.“
    Ihre ausdruckslose Miene erhellte sich. „Erzähl keinen Scheiß!“
    „Ich meine es ernst.“ Rasch wechselte ich einen Blick mit Bishop, ein paar Meter entfernt, dann zog ich Jordan die Treppe hoch. Diesmal wehrte sie sich nicht. Von weiter oben entdeckte ich Kraven, der in der Nähe der Stereoanlage stand. Er trank etwas aus einem roten Plastikbecher und sah griesgrämig aus. Plötzlich sah er mich. Fragend schaute er mich an.
    Ja, ich lebe noch, dachte ich. Hammer, was?
    Er hatte Bishop vorgeschlagen, mich von meinem Elend zu erlösen. Ein Teil von mir hasste ihn dafür, der andere dankte ihm - denn er hatte mein Leiden ja beenden wollen.
    Ich hatte sogar selbst schon um meinen Tod gefleht.
    Wir erreichten das Zimmer, in dem drei Mädchen, die ich aus der Schule vom Sehen kannte, sich um das Ouija-Brett geschart hatten. Sie schauten auf, als wir reinkamen. „Da bist du ja wieder“, sagte eine Blondine. „Gut, denn ohne dich funktioniert es nicht mehr.“
    Hilfe suchend blickte Jordan mich an.
    Ich versuchte, ruhig zu bleiben. „Du musst Julie fragen, wieso sie noch hier ist. Wieso sie alle hier sind.“
    „Weil sie Geister sind“, antwortete sie. „Das ist ja wohl klar.“
    „Nein. Ich meine … Ich kenne mich mit solchen Dingen nicht wirklich aus, aber ein Geist bleibt doch normalerweise nur da, wenn er etwas noch nicht erledigt hat. Und wenn sich so viele von ihnen in einem einzigen Haus versammelt haben, muss da etwas dahinterstecken.“ Ich hatte es mit Engeln und Dämonen zu tun, da konnten mich doch ein paar Geister nicht erschrecken! Trotzdem war es kein schönes Gefühl, sich vorzustellen, dass um uns herum lauter ruhelose Seelen waren, die uns zuschauten und auf irgendetwas warteten. Nur - auf was?
    Schließlich nickte Jordan und setzte sich zu den anderen Mädels. „Geht bitte raus.“
    „Aber das ist unser Spiel“, jammerte die Blonde.
    Jordan sah sie scharf an. „Raus hier. Ich sag’s nicht noch mal.“
    Sie hatte etwas so unglaublich Einschüchterndes an sich. Im Moment fand ich das sehr praktisch. Die Mädels verließen eiligst das Zimmer, in dem es moderig roch. Das Geplärre der Musik von unten störte meine Konzentration, doch nachdem die Tür geschlossen war, ging es einigermaßen.
    Jordan musterte mich, als sie vor dem Brett Platz genommen hatte. „Nur damit du’s weißt: Ich tue das für Julie, nicht, weil du mich darum gebeten hast.“
    Ich nickte. „Ist schon klar.“
    Sie beäugte mich. „Du wirkst irgendwie anders heute Abend.“
    Ich setzte mich gegenüber von ihr hin und legte die Hände auf den weichen Holzboden. „Ich bin vor einer Weile gestorben. Dabei gelangte ich in eine Traumdimension und hatte eine bizarre Unterhaltung mit einem obdachlosen

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